Hypnotic 2023
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Hypnotic (2023)

Hypnotic 2023
„Hypnotic“ // Deutschland-Start: 10. August 2023 (Kino) // 23. November 2023 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Seitdem seine Tochter Minnie entführt wurde, ist das Leben des Polizisten Danny Rourke (Ben Affleck) außer Kontrolle geraten. Seine Ehe ist an dem Schicksalsschlag zerbrochen, er selbst klammert sich an die Hoffnung, Minnie eines Tages wiederzusehen. Und er klammert sich an seine Arbeit, die einzige Möglichkeit für ihn, noch irgendwie bei Verstand zu bleiben. Zumal er genug zu tun hat: Sein Partner Nicks (J. D. Pardo) hat einen anonymen Hinweis erhalten, dass eine Bank ausgeraubt werden soll. Tatsächlich kommt es dazu. Verhindern können sie den Raub aber nicht, da ein seltsamer Mann (William Fichtner) offensichtlich nach Belieben andere Menschen manipulieren kann, sodass sie seine Aufträge erfüllen. Überzeugt davon, dass die Geschichte irgendwie mit dem Verschwinden seiner Tochter zu tun hat, geht er der Sache weiter nach und trifft dabei auf die Wahrsagerin Diana Cruz (Alice Braga), die etwas Unglaubliches zu erzählen hat …

Eine Idee mit unheimlichen Folgen

In den 1990ern und 2000ern gehörte Regisseur Robert Rodriguez noch zur ersten Garde. Seine Filme El Mariachi und From Dusk Till Dawn genießen bis heute Kultstatus, mit Spy Kids gelang ihm der Wechsel zum Familienfilm. Auch die stylische Comic-Adaption Sin City hatte ihre Fans. In den letzten Jahren ist es aber ziemlich still geworden um den US-amerikanischen Filmemacher. Sein Großprojekt, die Manga-Adaption Alita: Battle Angel lief nur mittelprächtig, seine anschließenden Filme gingen völlig unter. Mit Hypnotic hätte dieses Jahr eigentlich das große Comeback gelingen sollen. Mit Hauptdarsteller Ben Affleck stand ihm ein echter Hollywoodstar zur Verfügung, der Film wurde beim South by Southwest Festival und in Cannes gezeigt, das Budget betrug beeindruckende 65 Millionen US-Dollar. Umso ernüchternder war das Ergebnis, in den USA floppte der Film böse.

Ob es hierzulande besser aussehen wird, bleibt abzuwarten. Ein Blockbuster wird der Film aber wohl eher nicht sein. So schlecht, wie an manchen Stellen behauptet wird, ist der Thriller dabei gar nicht. Zumindest streckenweise zeigt Rodriguez, der die Idee für die Geschichte hatte und gemeinsam mit Max Borenstein (Godzilla vs. Kong) das Drehbuch geschrieben hat, dass Hypnotic durchaus Potenzial hatte für einen überfällige Hit. So ist die Grundidee, dass es Menschen geben soll, die anderen ihren Willen einfach so aufzwängen können, ohne eine Chance der Gegenwehr, zwar irgendwie bescheuert. Aber es ergeben sich doch interessante Möglichkeiten. Die beeindruckendsten Passagen sind dabei gar nicht, wenn der mysteriöse Fremde andere zu einem Raubüberfall überreden kann. Vielmehr ist es die Beeinflussung der Wahrnehmung, welche unheimlich ist und einen fast glauben lässt, man habe es mit einem Film von Christopher Nolan zu tun.

Verschachtelt und mäßig spannend

Aus irgendeinem Grund lässt sich Rodriguez aber ewig viel Zeit, bis er die Möglichkeiten mal nutzt. Und selbst dann tut er es nur hin und wieder. Das mag auch daran liegen, dass sich der Filmemacher nicht sofort in die Karten schauen lassen will. Gerade zu Beginn gibt er sich betont mysteriös, erst später lässt er ein wenig die Sau raus. Das beinhaltet dann auch diverse Wendungen. Manche wird man kommen sehen, andere nicht. Erst zum Ende hin wird klar, wie verschachtelt das Konstrukt in Hypnotic eigentlich ist. Anspruchsvoll ist der Inhalt deswegen aber nicht. Die Grundidee der Spontanhypnose ist sogar eher trashig, klingt nach einem Comicbuch.

Das größere Problem ist jedoch, dass der Film über längere Strecken nicht übermäßig spannend ist. Daran hat der ausdruckslose Hauptdarsteller einen größeren Anteil, wenn man den Eindruck hat, er wolle das Meme des Sad Affleck auch einmal auf Spielfilmlänge ausbreiten. Dass Rodriguez auf jede Form der Figurenzeichnung verzichtet und Rourke ausschließlich über den Verlust seiner Tochter definiert, hilft auch nicht unbedingt dabei, daraus einen spannenden Charakter zu machen. In der Summe ist Hypnotic dadurch ein recht frustrierender Film, der eigentlich richtig gut hätte werden können, aber nicht übers Mittelmaß hinauskommt. Das ist in der Form einfach zu wenig.

Credits

OT: „Hypnotic“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Robert Rodriguez
Drehbuch: Robert Rodriguez, Max Borenstein
Musik: Rebel Rodriguez
Kamera: Pablo Berron, Robert Rodriguez
Besetzung: Ben Affleck, Alice Braga, William Fichtner, J. D. Pardo

Bilder

Trailer

Filmfeste

SXSW 2023
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Hypnotic (2023)
fazit
„Hypnotic“ hätte ein richtig guter Thriller werden können, wenn ein mysteriöser Mann andere nur durch seine Willenskraft völlig manipuliert. Aber erst später zeigt der Film sein Potenzial, es dauert einfach zu lang, bis die Geschichte mal in die Gänge kommt. Und auch ein ausdrucksloser Affleck trägt dazu bei, dass man hier nicht unbedingt mitgerissen wird.
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