The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit TV Fernsehen arte DVD Streamen online Mediathek kaufen
© Paramount Pictures

The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit

The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit TV Fernsehen arte DVD Streamen online Mediathek kaufen
„The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit“ // Deutschland-Start: 27. März 2003 (Kino) // 1. Dezember 2005 (DVD)

Inhalt / Kritik

1923 hat es die britische Schriftstellerin Virginia Woolf (Nicole Kidman) bereits zu einigem Ruhm gebracht. Sie arbeitet auch bereits an einem neuen Werk, dem Roman Mrs Dalloway. Dabei kommt sie jedoch nur schleppend voran. Nach mehreren Nervenzusammenbrüchen und Selbstmordversuchen bestand ihr Mann Leonard (Stephen Dillane) darauf, mit ihr ins beschauliche Richmond zu ziehen. Doch dort fühlt sie sich gefangen, kann kaum schreiben. 1951 fühlt sich Laura Brown (Julianne Moore) ebenfalls wie eine Gefangene. Zwar versucht sie, ihrem Mann Dan (John C. Reilly) eine perfekte Hausfrau zu sein, ist dabei aber von Tag zu Tag unglücklicher. 2001 hat Clarissa Vaughan (Meryl Streep) ganz andere Themen, die sie beschäftigen. Ihr guter Freund und Ex-Liebhaber Richard Brown (Ed Harris), ein angesehener Autor, soll mit einem wichtigen Preis gewürdigt werden. Und das soll groß gefeiert werden …

Drei Geschichten um unglückliche Frauen

The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit war 2002 sicherlich ein eher unerwarteter Kassenfolg. Mehr als das Vierfache des Budgets spielte das Drama seinerzeit ein. Natürlich kann man hier nicht von einem kleinen Indiewerk sprechen, das verbietet allein schon die Besetzung. Mit Meryl Streep, Nicole Kidman und Julianne Moore spielen drei der bedeutendsten Darstellerinnen der letzten Jahrzehnte die Hauptrolle. Bis in kleine Nebenrollen hinein wurden große Stars besetzt. Außerdem war die Vorlage nicht gerade unbekannt. Der zugrundeliegende Roman Die Stunden von Michael Cunningham wurde mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet. Und doch ist der auf drei Zeitebenen erzählte Film auf seine Weise so eigenwillig, dass er nicht unbedingt dem entspricht, was man an der Spitze der Kinocharts erwarten würde.

Das Thema ist dabei natürlich schon sehr universell und damit für ein größeres Publikum geeignet. Die drei Geschichten drehen sich alle um eine Frau und ihr Leben. Glücklich sind sie dabei nicht. Gerade Laura ist eine Gefangene. Nach außen hin passt alles: Sie ist verheiratet, hat ein Kind, ein zweites steht an, ihr Mann versorgt sie, sie haben ein kleines Häuschen. Aber kann das alles sein? Der Handlungsstrang behandelt klassische Geschlechterbilder, die Frauen in die Rolle der Hausfrau hineinzwängen. Laura fügt sich, weil man das eben von ihr erwartet – und geht daran zunehmend zugrunde. Die beiden anderen Protagonistinnen sind da deutlich emanzipierter, haben aber anderweitig zu kämpfen. Woolf wird von ihren psychischen Problemen verfolgt, Clarissa stürzt sich so sehr in Beschäftigungen, um nicht erkennen zu müssen, wie leer ihr Leben geworden ist.

Kunstvoll und ambivalent

Diese drei Stränge verknüpft Regisseur Stephen Daldry (Billy Elliot – I Will Dance) kunstvoll miteinander, indem er und sein Cutter Peter Boyle die einzelnen Geschichten ineinander übergehen lässt. Das verbindende Mittel ist dabei der 1925 veröffentlichte Roman Mrs Dalloway, der bei allen drei Protagonistinnen von Bedeutung ist. Es gibt aber noch eine zweite Verbindung zwischen den zwei späteren Strängen, die erst gegen Ende hin aufgedeckt wird. Diese Enthüllung trifft einen hart, so wie mehrere Szenen in dem Film dazu geeignet sind, das Publikum zu Tränen zu rühren. The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit verzichtet dabei jedoch auf den Kitsch, den solchen tragischen Geschichten oft mitgegeben wird. Nüchtern erzählt ist das Drama zwar nicht gerade. Aber es prügelt auch nicht auf einen ein.

Bemerkenswert ist dabei vor allem, dass der Film sich von dem Gedanken verabschiedet, dass alles gut ausgehen und schön einsortiert sein muss. Im Leben der drei Frauen, aber auch anderer Figuren, stimmt vieles nicht. The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit erzählt davon, wie sie mit Situationen kämpfen, versuchen, das Beste draus zu machen, und doch oft daran scheitern. Da gibt es nicht immer einen Ausweg, in allen drei Geschichten wird Selbstmord früher oder später eine Rolle spielen, weil die Stunden zu lang sind, zu schwer, zu unerträglich. Und selbst wer eine Möglichkeit findet, mit der Situation umzugehen, wird nicht unbedingt mit Glück belohnt, sondern allenfalls einem Überleben. „It was death. I chose life.“ erklärt Laura zum Ende hin, wenn sie ihre unglaubliche Tat erklärt. Dafür könne sie keine Vergebung erhoffen. Das ist fantastisch gespielt, arbeitet mit vielen Ambivalenzen und ist am Ende so widersprüchlich wie das Leben selbst.

Credits

OT: „The Hours“
Land: USA
Jahr: 2002
Regie: Stephen Daldry
Drehbuch: David Hare
Vorlage: Michael Cunningham
Musik: Philip Glass
Kamera: Seamus McGarvey
Besetzung: Meryl Streep, Nicole Kidman, Julianne Moore, Stephen Dillane, Miranda Richardson, John C. Reilly, Toni Collette, Ed Harris, Allison Janney

Bilder

Trailer

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit
fazit
„The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit“ erzählt auf drei Zeitebenen von Frauen, die auf die eine oder andere Weise mit ihrem Leben hadern. Kunstvoll verwoben und fantastisch gespielt, ist die Romanadaption ein Werk, das sehr zu Herzen geht und das Leben in seinen Widersprüchen zeigt. Das Glück ist hier nur flüchtig, allenfalls ein Überleben ist möglich – und manchmal nicht einmal mehr das.
Leserwertung59 Bewertungen
5
9
von 10