Das gibt Ärger This Means War
© 20th Century Fox

Das gibt Ärger

Das gibt Ärger This Means War
„Das gibt Ärger“ // Deutschland-Start: 1. März 2012 (Kino) // 6. Juli 2012 (DVD/Blu-ray)

Inhalt/Kritik

FDR (Chris Pine) und Tuck (Tom Hardy) sind befreundete Arbeitskollegen. Ihr Job ist vielleicht nicht unbedingt der normalste der Welt: Es handelt sich bei den beiden um CIA-Agenten. Auf der Jagd nach Karl Heinrich (Til Schweiger) geht bei einem Außeneinsatz in Hongkong ein bisschen was schief, sodass sie postwendend zu Bürohengsten degradiert werden. Um der langweiligen Schreibtischarbeit entgegenzuwirken, erstellt Tuck ein Onlineprofil bei einem Datingportal. Dort lernt er kurz darauf die leitende Produkttesterin Lauren (Reese Witherspoon) kennen, deren Profil allerdings von einer Freundin (Chelsea Handler) für sie erstellt wurde. Die beiden machen ein Treffen aus, bei dem es dann auch zu funken scheint. Als Lauren danach in eine Videothek geht, trifft sie zufällig FDR, der sie anflirtet. Überrumpelt geht sie auf sein kokettes Spiel ein, ohne zu ahnen, dass zwischen den beiden Männern ein Wettstreit um sie beginnen wird – bei dem das volle Arsenal des Geheimdiensts zum Einsatz kommt. Als ob das Chaos damit noch nicht perfekt wäre, taucht Heinrich bald wieder auf der Bildfläche auf …

Liebesfilm trifft absurde Action

Dass Regisseur McG Action, Humor und Frauen miteinander verbinden kann, bewies er bereits im Jahre 2000 mit 3 Engel für Charlie. Das Talent für die Verbindung der verschiedenen Elemente scheint ihm im Laufe der Zeit jedoch ein wenig abhanden gekommen zu sein. Der zwölf Jahre später erschienene Das gibt Ärger wirkt jedenfalls wie ein Chick Flick, in den mit aller Gewalt ein paar Actionszenen gequetscht wurden, um auch ein männliches Publikum ins Kino zu locken. Die Action ist dabei oft over the top, was für sich genommen funktionieren könnte, aber einfach nicht zum Rest des Films passen will. Um sich organisch einzufügen, ist sie viel zu überzogen. Das kann beim Zuschauen durchaus Spaß machen, ist auch recht variantenreich. Ein Trainingskampf zwischen zwei Kindern, bei dem der Gewinner von seinem Vater dazu angestachelt wird, keine Gnade zu zeigen, ist gerade deshalb so witzig, weil das Ganze so absurd ist. Wie der Verlierer sind die Erwachsenen absolut unverwüstlich, weshalb bei ihren Auseinandersetzungen die Umgebung um sie herum in tausend Splitter zerbricht bevor ihre Knochen es tun können. Das ist nicht ganz so cartoonhaft wie seinerzeit in 3 Engel für Charlie – Volle Power, aber das größere Problem ist die Diskrepanz zum sonstigen Film.

Manchmal ist die Action nicht sonderlich gut inszeniert. Die Choreographien sind zwar alle mindestens zweckmäßig, aber eine bestimmte Handgreiflichkeit beispielsweise wird mit so viel flackerndem Licht kaschiert, dass die Kampfszene von Ronda Rousey in The Expendables 3 im Vergleich beinahe glaubwürdig aussieht. Mit dem vermehrten Einsatz des Actionelements reiht sich Das gibt Ärger jedoch in die romantischen Komödien seiner Zeit ein. Um das Jahr 2010 herum litt das Genre bereits allgemein ziemlich unter Zuschauerschwund, weshalb die entsprechenden Marketingabteilungen alles dafür taten, die jeweiligen Werke in Trailern und genereller Werbung nicht nach dem aussehen zu lassen, was sie eigentlich sind – romantische Komödien also. Oft wurden solche Filme (wie etwa Meine erfundene Frau oder Einmal ist keinmal) dann als „Date Night“-Filme verkauft, die sowohl Männern als auch Frauen etwas bieten und somit gemeinsam rezipiert werden können. Doch das wahre Gesicht dieser Streifen lässt sich eben nicht so einfach verbergen.

Keine Lust gehabt

Auf dem Papier liest sich die Besetzung erst einmal vielversprechend. Til Schweiger in einem Hollywoodfilm? Das hat ja schon in Inglorious Basterds hervorragend funktioniert. Gut, in Head Full of Honey vielleicht eher weniger. Aber Scherz beiseite, die Rede ist natürlich vom Triumvirat der Hauptdarsteller. Leider wirken Tom Hardy, Chris Pine und Reese Whitherspoon alle eher so, als seien sie nur für den Gehaltsscheck mit von der Partie. Ob ihnen das bei dem schwachen Drehbuch verübelt werden kann, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Abgesehen von der ab und zu fragwürdigen Inszenierung der Action sind Kamera und Schnitt hier größtenteils in Ordnung, mit einer großen Ausnahme: Als Lauren in ihrer Wohnung zu einem Song tanzt, wird plötzlich das Bild schwarz, während die Musik noch zwei bis drei Sekunden weiterläuft, dann plötzlich abbricht, bevor die nächste Szene beginnt. Dass es so ein Fauxpas ins Kino schafft, sieht man auch nicht allzu häufig.

Credits

OT: „This Means War“
Land: USA
Jahr: 2012
Regie: McG
Drehbuch: Timothy Dowling, Simon Kinberg
Musik: Christophe Beck
Kamera: Russell Carpenter
Besetzung: Reese Witherspoon, Chris Spine, Tom Hardy, Til Schweiger, Chelsea Handler, Angela Bassett, Rosemary Harris, George Touliatos

Trailer

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Das gibt Ärger
Fazit
Wer aufgrund der Hauptdarsteller zu "Das gibt Ärger" greift, wird vielleicht enttäuscht werden. Sonderlich viel Engagement legen sie nämlich nicht in ihre Rollen. Die Action ist auf ihre überzogene Art gelungen, wirkt im Vergleich zum Rest aber dennoch fehl am Platze.
Leserwertung0 Bewertungen
0
4
von 10