The Rescue – Gefährlicher Einsatz

Für seine Männer würde Gao Qian (Eddie Peng) alles tun. Und das ist auch gut so, schließlich müssen sich die Mitglieder des Rettungsteams gegenseitig den Rücken freihalten, wenn sie mit ihren Hubschraubern zum Einsatzort fliegen. Kompliziert wird es jedoch, als auf einmal auch die Pilotin Fang Yuling (Zhilei Xin) Teil des Teams wird und die Kerle kräftig durcheinanderbringt. Selbst Gao Qian muss sich erst daran gewöhnen, zumal die hübsche junge Frau ihm durchaus gefällt. Für seinen Sohn CongCong (Zhang Jingyi) ist das eine gute Nachricht, wünscht er sich doch seit Langem eine neue Mama. Erst einmal heißt es aber, die diversen gefährlichen Aufträge zu erfüllen, mit denen das Rettungsteam zu kämpfen hat …

Nachschub vom Action-Spezialist

Hierzulande dürfte der Name Dante Lam eher wenigen Leuten etwas sagen. Doch in China gehört es zu den ganz Großen, wenn es darum geht, Actionblockbuster zu drehen. So waren sowohl Operation Mekong (2016) als auch Operation Red Sea (2018) beeindruckende Kassenerfolge. Mit The Battle at Lake Changjin (2021) setzte er dem Ganzen noch eins drauf: Der patriotische Kriegsfilm spielte mehr als 900 Millionen US-Dollar ein und ist damit der aktuell erfolgreichste chinesische Film aller Zeiten. Und das obwohl er außerhalb der Heimat kaum gezeigt wurde, hierzulande wurde er erst gar nicht veröffentlicht. Mit The Rescue – Gefährlicher Einsatz kommt stattdessen aber ein anderer Film des Hongkong-Regisseurs bei uns heraus, der ebenfalls aus dem Actionblockbuster-Segment stammt.

Wobei die Geschichte um ein Rettungsteam in der Heimat auf sehr viel weniger Resonanz stieß. Das mag auch an dem ungünstigen Timing liegen: Eine erste Veröffentlichung fiel der Corona-Pandemie zum Opfer, ein knappes Jahr dauerte es, bis das Actiondrama doch noch in die Kinos kam. Dort interessierten sich jedoch deutlich weniger dafür, als es vorgesehen sein dürfte. Mit einem Einspielergebnis von 75 Millionen US-Dollar war The Rescue – Gefährlicher Einsatz auf jeden Fall eine Enttäuschung. Anstatt wie die anderen Werke von Lam für einen Geldregen zu sorgen und neue Rekorde aufzustellen, wurde der nicht gerade günstige Film zu einem Verlustgeschäft. Da halfen auch die positiven Kritiken nichts mehr, die er sowohl daheim wie auch international hatte.

Ein Rettungsteam im Dauereinsatz

Was genau das Zielpublikum davon abhielt, Teil des Abenteuers zu werden, kann nur spekuliert werden. Denn eigentlich bringt The Rescue – Gefährlicher Einsatz alles mit, was es für einen Kassenschlager braucht. Action zum Beispiel. Immer wieder wird die Hilfe des Rettungsteams gebraucht. Die Szenarien sind dann auch recht abwechslungsreich, die Hubschrauber werden an die unterschiedlichsten Orte geschickt. Unter anderem steht eine Ölplattform auf dem Reiseprogramm, bei der alles zusammenzubrechen droht und nur unser aufrechtes Heldenteam das größte Unglück noch verhindern kann. In einer anderen Szene stürzt ein Flugzeug über dem Meer ab. Nach diesem Prinzip gibt es eine Reihe von Missionen, jede geht mit einer großen Gefahr einher, der sich die Männer und die Quotenfrau stellen müssen.

Das bedeutet aber auch, dass der Film recht willkürlich hin und her springt. Tatsächlich hat man hier immer mal wieder den Eindruck, dass The Rescue – Gefährlicher Einsatz als Serie konzipiert war – oder besser eine hätte sein sollen. Als solche hätte das Actiondrama durchaus interessant sein können, mit einer wöchentlich wechselnden Katastrophe. In der Form ist es aber doch eher anstrengend. Hinzu kommt, dass die Figuren mal wieder kaum interessant sind. Sicher ist Hauptdarsteller Eddie Peng (Are You Lonesome Tonight?) charismatisch. Aber gegen das Drehbuch, das Menschen nur als Mittel zum Zweck ansieht und sich kitschigem Retorten-Pathos hingibt, kommt er nicht an. Das muss einen nicht stören, die chinesische Produktion ist Bombast-Abschaltkino à la Michael Bay. Wer darauf Lust hat, bekommt hier in über zwei Stunden auf jeden Fall viel Stoff.