Operation Seawolf
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Operation Seawolf

„Operation Seawolf“ // Deutschland-Start: 4. November 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

1945 liegt das Ende des zweiten Weltkriegs unmittelbar bevor. Doch das deutsche Reich hat nicht vor kampflos unterzugehen. Und so erhält der hochdekorierte Kommandant Hans Kessler (Dolph Lundgren) den Geheim-Auftrag „Operation See-Wolf“: Unter seinem Befehl soll eine Reihe von U-Booten bis nach New York City fahren und die Stadt mit einer neuen Wunderwaffe angreifen. Doch diese Mission ist den USA nicht verborgen geblieben. Commander Race Ingram (Frank Grillo) ist fest entschlossen, die deutschen U-Boote aufzuhalten und den Angriff noch zu verhindern. Und das ist nicht das Einzige, das den desillusionierten Kessler während des Himmelfahrtkommandos behindert …

Aus Liebe zum Krieg

Ganz offensichtlich hat Steven Luke eine Vorliebe für den Krieg. Zumindest ist es auffällig, dass der auch als Schauspieler arbeitende US-Amerikaner bislang jedes Mal dieses Thema gewählt hat, wenn er selbst einmal Regie führt. Dabei hat es ihm wie so vielen besonders der Zweite Weltkrieg angetan. Nach Wunderland (2018) und Winter War – Kampf um die Ardennen (2020) nimmt er sich in Operation Seawolf (2022) nun schon zum dritten Mal dieses Krieges an. Lediglich sein The Great War (2019) fiel bislang aus der Reihe. Dort war er ausnahmsweise mal während des Ersten Weltkriegs unterwegs und erzählte von dem Schicksal schwarzer Soldaten, die für die amerikanische Armee kämpften und dabei nur Menschen zweiter Klasse waren.

In Operation Seawolf sind es nun die Deutschen, die der Regisseur und Drehbuchautor mit seiner Aufmerksamkeit beglückt. Stellvertretend für diese darf Dolph Lundgren hier in den Krieg ziehen. Der ist zwar bekanntlich kein Deutscher, sondern Schwede, ist aber groß, blond und hat mehrere Male schon den Schurken gespielt. Beste Voraussetzungen also für einen deutschen Kapitän. Wobei man Luke zugutehalten muss, dass er hier nicht kontinuierlich auf die Hauptfigur eindrischt und als das personifizierte Böse beschreibt. Da war das groteske Wolf Hound – Luftschlacht über Frankreich kürzlich deutlich schlimmer. Vielmehr ist Kessler jemand, der von seinen Erfahrungen gezeichnet ist, müde geworden ist und diese Mission eigentlich nicht ausführen will. Doch seine Loyalität treibt ihn an, ebenso sein Pflichtgefühl für die Crew, die zum Sterben hinausgeschickt wurde.

Ein Fernduell ohne Spannung

Daraus hätte man sicherlich etwas machen können. Doch auch wenn Lundgren hier ausnahmsweise mal eine wirkliche Hauptrolle spielt, anstatt wie so oft in der letzten Zeit nur so zu tun, und tatsächlich einmal schauspielerisch gefragt ist: Das reicht nicht. Das Drehbuch gibt einfach nicht genug her, damit das hier tatsächlich als Drama durchgeht. Das Porträt eines kaputten Kapitäns plätschert nur an der Oberfläche herum. Von dem Auftritt von Frank Grillo sollte man ohnehin nichts erwarten. Wie auch bei The Yacht, das im selben Jahr veröffentlicht wurde, ist er hier nur kurz zu sehen. Es ist zudem keine besonders dankbare Rolle, die ihn nur in einem Raum zeigt, von dem aus er seine Befehle an andere weitergibt. Ein Aufeinandertreffen der beiden Actionstars gibt es auf diese Weise nicht, es handelt sich um ein reines Fernduell.

Und nicht einmal ein sonderlich spannendes. So gibt es in dem Film nicht so wahnsinnig viel zu sehen, was auch dem geringen Budget geschuldet ist. Und wenn, ist der Einsatz von Computern etwas zu offensichtlich. Immerhin: Die Innenaufnahmen in dem U-Boot wurden offensichtlich in einem tatsächlichen historischen Fahrzeug gedreht. Das macht Operation Seawolf aber auch nicht packender. Das Boot zeigte vor über 40 Jahren, wie man mit diesem Setting eine beklemmende Atmosphäre erzeugt, die einem auch als Zuschauer und Zuschauerin nahegeht. Hier zuckt man eher mit den Schultern und wartet darauf, dass die Mission endlich fehlschlägt und man sich wieder anderem zuwenden kann. Der Film hat inhaltlich dem Thema nichts hinzuzufügen und macht auch inszenatorisch zu wenig, als dass man hier unbedingt dranbleiben müsste.

Credits

OT: „Operation Seawolf“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Steven Luke
Drehbuch: Steven Luke
Musik: Alex Kharlamov
Kamera: Joseph Loeffler
Besetzung: Dolph Lundgren, Frank Grillo, Hiram A. Murray, Darrin Barber, Andrew Stecker, Aaron Courteau, Chris Louis, Hayden Mackey

Bilder

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Operation Seawolf
fazit
In „Operation Seawolf“ darf Dolph Lundgren als desillusionierter deutscher Kapitän U-Boote während eines Himmelfahrtskommandos im Zweiten Weltkrieg befehligen. Der Schauspieler hat hier mal mehr zu tun als bei vielen seiner anderen Werke der letzten Zeit. Besser ist der Kriegsfilm dadurch aber nicht: Das sieht oft zu billig aus und lässt Spannung vermissen.
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