Manta Manta
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Manta, Manta

Manta Manta
„Manta, Manta“ // Deutschland-Start: 3. Oktober 1991 (Kino) // 17. September 2009 (DVD)

Inhalt / Kritik

Im Leben von Bertie (Til Schweiger) gibt es zwei große Lieben. Da ist sein Auto, ein getunter Manta, für den er alles und jeden liegen lässt. Und Uschi (Tina Ruland), seine Freundin. Was er hingegen gar nicht abhaben kann, das sind doofe Sprüche über Mantas, wie sie die Leute im Radio dauernd machen. Mit Fahrern anderer Autos kann er ebenso wenig anfangen, so etwa Alex (Martin Armknecht), der einen Mercedes fährt und mit dem sich Bertie eines Tages anlegt. Ein Wettrennen soll entscheiden, wer von den beiden das bessere Auto hat. Dazu ist der Manta-Fan auch bereit, seine gesamten Ersparnisse von 5000 DM auf den Kopf zu hauen. Währenddessen haben Berties Kumpels Gerd (Stefan Gebelhoff), Hakan (Ömer Simsek) und Klausi (Michael Kessler) andere Sorgen …

Ein Witz von anno dazumal

„Stehen 16 Manta-Fahrer vorm Kino und gehen nicht hinein. Was machen die da? Sie warten auf zwei weitere Manta-Fahrer, weil der Film erst ab 18 ist.“ Klar ist das ein Kalauer, wie man ihn heute kaum mehr erzählen kann. Und eigentlich war er schon 1991 furchtbar, als er seinen Weg in Manta, Manta fand. Aber er fand sein Publikum. Dümmliche Witze, die sich einzelne Bevölkerungsgruppen herauspickten, waren seinerzeit weitverbreitet. Das konnte Ostfriesen treffen, Blondinen oder eben Manta-Fahrer. Ungewöhnlich war lediglich, dass gleich zwei Filme von der Popularität solcher Witze profitieren wollten, weshalb mit Manta – Der Film und Manta, Manta damals innerhalb weniger Wochen zwei Konkurrenzprodukte in die Kinos kamen. Geschadet hat dies nicht, zumindest aus kommerzieller Sicht. Beide Filme lockten mehr als eine Millionen Menschen an, Hauptdarsteller Til Schweiger wurde zum Star.

Aus heutiger Sicht ist das vermutlich nicht mehr so wirklich zu vermitteln, der Film ist ein eindeutiges Produkt seiner Zeit. Manche Punkte würden dabei heute noch durchaus funktionieren. Dass beispielsweise illegale Autorennen ein Publikum anziehen können, haben die zahlreichen Teile von Fast & Furious bewiesen. Aber zum einen hat sich auch der Hollywood-Kollege zunehmend von seinem eigentlichen Thema entfernt und macht seit einiger Zeit lieber auf humorvolle Actionvariante. Außerdem gibt es in Manta, Manta gar nicht so wirklich viele Autorennen. Mit einem solchen geht es natürlich los, auch am Ende darf Vollgas gegeben werden. Zwischen diesen beiden Bleifuß-Szenen passiert aber gar nicht so viel. Offiziell handelt es sich hierbei zwar um eine Actionkomödie. Inoffiziell darf man aber fragen: Und wo ist die Action?

Zwischen Selbstironie und Dauerkonflikt

Stattdessen wird innerhalb der Manta-Truppe gestritten. Bertie streitet mit Uschi. Bertie streitet mit Gerd. Hakan streitet mit Klausi. Auch ein Diskotheken-Besitzer namens Helmut (Uwe Fellensiek) mischt mit. Von dem besagten Radio-Moderator, der einen schlechten Manta-Witz nach dem anderen raushaut, ganz zu schweigen. Klar können Reibungen für Unterhaltung sorgen, viele Culture-Clash-Komödien oder Buddy Movies basieren auf diesem Konzept. In Manta, Manta ist es aber vielmehr anstrengend, zumal es keinen plausiblen Grund dafür gibt, warum man sich für diese Figuren und ihre zahlreichen selbst geschaffenen Probleme interessieren müsste. Dafür sind sie einfach nicht spannend genug.

Wobei man dem Ensemble zugutehalten muss, dass es mit recht viel Selbstironie an die Arbeit geht. Die Schauspieler und Schauspielerinnen wissen, dass ihre Figuren doof sind, und haben ihren Spaß damit. Diesen muss man nicht zwangsläufig teilen, hier gibt es weder Abwechslung noch Entwicklung, von Überraschungen ganz zu schweigen. Aber es ist schon bemerkenswert, wie Manta, Manta die alten Witze aufgreift und zu einem ganzen Film ausbreitet. Da weiß man nie so genau, über wen man sich hier eigentlich lustig machen wollte. Manta-Fahrer? Leute, die sich über Manta-Fahrer lustig machen? Das Publikum? So oder so, einen gewissen Kultstatus muss man dieser Komödie zugestehen, selbst wenn dieser nicht wirklich erarbeitet wurde.

Credits

OT: „Manta, Manta“
Land: Deutschland
Jahr: 1991
Regie: Wolfgang Büld
Drehbuch: Stefan Cantz
Musik: Stefan Will
Kamera: Roland Willaert
Besetzung: Til Schweiger, Tina Ruland, Michael Kessler, Stefan Gebelhoff, Sabine Berg, Ömer Simsek, Beatrice Manowski, Nadja Naidenow, Martin Armknecht

Bilder

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Manta, Manta
fazit
„Manta, Manta“ war einer von zwei Komödien, die 1991 von der Popularität von Manta-Fahrer-Witzen profitieren wollte. Zwar wird nie ganz klar, wer sich hier über wen lustig macht. Der selbstironische Film fand aber sein Publikum, trotz spärlicher Action und schwacher Komik, und wurde zu einem Kult, der ein eindeutiges Produkt seiner Zeit ist.
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