Death of Me
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Death of Me

Death of Me
„Death of Me“ // Deutschland-Start: 5. November 2020 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Eigentlich hatten sich Neil (Luke Hemsworth) und Christine (Maggie Q) darauf gefreut, gemeinsam Urlaub auf Thailand zu machen. Doch mit der Freude ist es vorbei, als sie morgens zu sich kommen und sich nicht mehr erinnern können, was in der Nacht zuvor geschehen ist. Verstörender noch ist aber, was sie auf dem Video entdecken, das sie offensichtlich gemacht haben. Denn dort sieht man, wie Neil Christine vergewaltigt und tötet. Aber wie ist das möglich, wenn sie doch ganz offensichtlich lebendig und wohlauf ist? Während sie noch nach einer plausiblen Antwort suchen, erfahren sie, dass sie die Insel nicht verlassen können, da ein Taifun sich nähert. Und das ist nicht die einzige Gefahr, der die beiden ausgesetzt sind …

Found Footage mal anders

Es ist jetzt einige Jahre her, dass im Horror-Genre Found Footage ein beliebtes Stilmittel war – bis es durch die exzessive Nutzung meist mittelmäßiger Titel in der Bedeutungslosigkeit verschwunden ist. Death of Me erinnert an vergangene Zeiten, wenn recht früh in der Geschichte ein gleichermaßen unheimliches wie rätselhaftes Video auftaucht. Im Gegensatz zu den obigen Filmen nimmt dieses hier jedoch nur einen recht kleinen Raum ein, anstatt das Konzept komplett auf dem Fundstück basieren zu lassen. Vor allem aber inhaltlich ist das hier eine interessante Variation, wenn nicht Fremde über das Video stolpern, sondern diejenigen, die es selbst gemacht haben – und sich dabei an nichts erinnern können. Während Found Footage oft eingesetzt wurde, um durch eine pseudodokumentarische Inszenierung die Illusion von Authentizität zu erzeugen, geschieht hier das Gegenteil: Man versteht die Welt nicht mehr.

Der Einstieg ist dann auch stark. Death of Me lockt mit einem Szenario, das sich zu den spannenderen der letzten Jahre gehört. Klar, dass zu Beginn einer Geschichte die Hauptfigur nicht mehr weiß, was geschehen ist, und die Wahrheit herauszufinden versucht, ist keine Seltenheit. Gerade im letzten Jahr kamen unzählige Thriller heraus, die so anfingen. Aber dass jemand mitansehen muss, wie der eigene Partner einen ermordet, das ist doch mal ein richtig schön fieses Rätsel. Wie soll das überhaupt gehen? Leider ist das aber auch schon der Höhepunkt des Films. Zwar werden später noch weitere verblüffend-verstörende Visionen hinzukommen. Diese erreichen aber nicht die Wirkung des Auftakts, sondern sind schwächere Variationen davon. Hinzu kommt, dass diese auch „nur“ eine Halluzination sein können, während das aufgenommene Video objektiv ist. Oder zumindest so erscheint.

Aus Neugierde wird Langeweile

Das eigentliche Problem ist aber, dass aus diesem Anfangsszenario letztendlich nichts gemacht wird. Es gibt hier keine mysteriöse Atmosphäre, welche das Publikum fesseln kann. Und auch sonst geschieht nichts, das man unbedingt als spannend bezeichnen müsste. Aus Death of Me wird ein ziemlich generischer Folk Horror, wie man ihn schon oft gesehen hat. Wie man ihn vor allem schon deutlich besser gesehen hat. Zum Ende hin werden den Zuschauern und Zuschauerinnen ein paar Aufnahmen dargereicht, die durchaus brauchbar sind. Sonderlich inspiriert ist der Umgang mit einer lokalen Mythologie zwar nicht, weder im Hinblick auf den Inhalt noch die Form. Zumindest ist den Szenen aber etwas da, das man sich anschauen kann.

Ansonsten glänzt der Film durch die Abwesenheit nennenswerter Momente. Was spannend begann, wird bald ziemlich langweilig. Das ist auch deshalb überraschend, weil hier immerhin Darren Lynn Bousman Regie geführt hat, der unter anderem St. Agatha und Saw II gedreht hat, also ein erfahrener Horror-Filmemacher ist. Ob er hier keine Ideen hatte, das Projekt nur aus finanziellen Gründen annahm oder tatsächlich davon ausgegangen ist, dass der Wechsel aus billigen Jump Scares und seltsamer Visionen ausreicht, sei mal dahingestellt. So oder so ist Death of Me ziemliche Zeitverschwendung. Daran kann auch das semibekannte Ensemble, darunter die horroraffine Alex Essoe (Midnighters, Starry Eyes – Träume erfordern Opfer), nichts ändern. Für das Paar mag die Reise nach Thailand ein absoluter Albtraum sein, das Publikum wird diese kaum länger in Erinnerung behalten – was nach dem Auftakt erbärmlich ist.

Credits

OT: „Death of Me“
Land: USA
Jahr: 2020
Regie: Darren Lynn Bousman
Drehbuch: Arli Margolis, James Morley III, David Tish
Musik: Mark Sayfritz
Kamera: Jose David Montero
Besetzung: Maggie Q, Luke Hemsworth, Alexandra Essoe, Kat Ingkarat, Kelly B. Jones

Bilder

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Death of Me
fazit
„Death of Me“ beginnt vielversprechend, wenn die Protagonistin auf einem Video sieht, wie ihr Partner sie ermordet hat – obwohl sie lebendig ist und sich an nichts erinnern kann. Viel draus gemacht wird nicht. So wird die Geschichte im Anschluss recht langweilig, auch inszenatorisch fehlt es an Ideen, weshalb von dem Trip nicht viel zurückbleibt.
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