Land of Bad

Es ist eine schwierige Mission, die auf Sergeant JJ Kinney (Liam Hemsworth), Sergeant Bishop (Ricky White), Sergeant Abell (Luke Hemsworth) und Master Sergeant John „Sugar“ Sweet (Milo Ventimiglia) wartet. Gemeinsam sollen sie einen Spion der CIA aus den südlichen Philippinen befreien. Zu dem Zweck bekommen sie Unterstützung von dem Drohnenpiloten Captain Eddie Grimm „Reaper“ (Russell Crowe), der in den USA stationiert ist und von dort aus für Deckung sorgt. Doch dabei kommt es zu einem heftigen Kampf mit der Terrororganisation Abu Sayyaf, der mehrere Opfer fordert. Am Ende findet sich Kinney allein im Dschungel wieder und muss es mit der Hilfe von Grimm wieder hinausschaffen …

Krieg gegen den Terror

Ob es ein gutes Timing ist, derzeit Kriegsfilme herauszubringen, die in der Gegenwart spielen und der Unterhaltung dienen sollen, darüber kann man sich streiten. Schließlich sind die Kriege in der Ukraine und in Palästina in den Nachrichten dauerpräsent, und damit auch das dort erlittene Leid. Von den diversen Kriegen, über die niemand spricht, ganz zu schweigen. Zumal es inzwischen auch etwas heikel geworden ist, noch passende Feinde zu benennen, ohne dabei selbst ein Minenfeld zu betreten. Land of Bad behilft man sich daher, indem es einfach gegen Terroristen geht. Das zieht praktisch immer, vor allem, wenn es sich um islamistische Terroristen handelt. Ungewöhnlich ist dabei, dass wir uns nicht in Afghanistan oder einem der üblichen Verdächtigen aufhalten. Stattdessen erfahren wir von Abu Sayyaf, einer Organisation im Süden der Philippinen, die einen Gottesstaat errichten wollen.

Das ist mal etwas anderes. Allerdings sollte man nicht sehr viel von dem Inhalt erwarten. Regisseur und Co-Autor William Eubank (The Signal, Underwater – Es ist erwacht) interessiert sich nicht wirklich für die Kontexte des Kampfes. Er interessiert sich ja nicht einmal für die Männer, die er in diesen Kampf zwingt. Zwischendurch versucht er zwar, ein bisschen für Ruhe zu sorgen und durch das Miteinander von Kinney und Grimm etwas Persönlichkeit hineinzubringen. Aber das ist mehr Pflichterfüllung als Inspiration, zumal die schauspielerische Leistung auf einem überschaubaren Niveau ist. Land of Bad schickt gleich zwei der Hemsworth Brüder an die Front, dazu ein paar andere B-Movie-Kollegen, deren einzige Qualifikation für den Film die ist, dass sie gut gebaut sind.

Ordentliche Action

Lediglich Russell Crowe sticht da ein wenig hervor, nicht nur weil seine Körperform doch einen größeren Kontrast zu dem der anderen bildet. Viel zu tun bekommt er in Land of Bad zwar nicht. Wenn er die meiste Zeit über nur herumsitzt und telefoniert, erinnert das an die letzten Filme mit Bruce Willis. Wie auch schon in The Pope’s Exorcist hat er aber offensichtlich Spaß daran und bringt eine gewisse Leichtigkeit mit, die bis ins Alberne geht. An manchen Stellen fragt man sich sogar, ob der Film nicht vielleicht eine Komödie sein sollte. Dass beispielsweise der inzwischen 60-jährige Crowe kurz davor stehen soll, Vater zu werden, oder auch die Szene im Supermarkt, in dem seine Figur für seine Frau etwas einkaufen soll, von dem er selbst nicht weiß, was es sein soll – gebraucht hätte es das nicht.

Die Actionszenen sind dafür ganz ordentlich geworden. Land of Bad hat zudem stimmungsvolle Settings zusammengetragen, mit denen man sich seine Zeit vertreiben kann. Nichts davon wird wirklich dauerhaft in Erinnerung bleiben. Das thematische Potenzial eines Kriegs, der aus der Ferne geführt wird – siehe etwa Eye in the Sky vor einigen Jahren –, wird nicht einmal ansatzweise genutzt. Man schaut sich diesen Film aber auch nicht an, weil er etwas zu sagen oder zu Diskussionen etwas beizutragen hätte. Hier geht es „nur“ um einen Überlebenskampf, verbunden mit ein klein wenig Kritik am Militär, wobei die so vage bleibt, dass am Ende nichts dabei rauskommt. Das reicht dann, um sich die Zeit zu vertreiben und abzuschalten. Mehr ist nicht drin.