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Akte X – Jenseits der Wahrheit

„Akte X – Jenseits der Wahrheit“ // Deutschland-Start: 24. Juli 2008 (Kino) // 9. Oktober 2009 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Mit den X-Akten und dem FBI haben Fox Mulder (David Duchovny) und Dana Scully (Gillian Anderson) bereits seit vielen Jahren abgeschlossen und sich zusammen ein Leben abseits der Ermittlungen und der Bundesbehörde aufgebaut. Während Scully als Ärztin in einem Krankenhaus unter kirchlicher Trägerschaft weiterhin im medizinischen Bereich arbeitet, hat sich Mulder in ihrem Zuhause eingeigelt, vor allem da er wegen der Ereignisse vor ein paar Jahren nach wie vor als gesuchter Mann gilt. Eines Tages fragen ausgerechnet Agenten des FBI, Dakota Whitney (Amanda Peet) und ihr Partner Special Agent Mosley Drummy (Xzibit), wegen der besonderen Expertise in ungewöhnlichen Fällen bei den beiden ehemaligen Ermittlern an. Zunächst skeptisch, lässt sich Mulder letztlich von Scully überzeugen, in dem Fall einer vermissten Agentin zu ermitteln, bei deren Suche die Agenten auf die Visionen eines Geistlichen, Pater Joe (Billy Connolly), vertrauen, der behauptet, die vermisste Frau zu sehen und die Agenten schon auf eine Spur gebracht hat. Mulder prüft den Pfarrer genau, besonders seinen Hintergrund, der Scully zunehmend abstößt, handelt es sich bei Pater Joe doch um einen verurteilten Pädophilen.

Weg von der Mythologie der X-Akten

Wen es nach Serienschöpfer Chris Carter gegangen wäre, hätten die Fans schon sehr viel länger eine Kinofortsetzung zu Akte X – Der Film erhalten, besonders nach dem Ende der eigentlichen Serie, deren letzten Folge 2002 ausgestrahlt wurde (bevor es 2018 ein kurzlebiges Reboot der Serie gab). Mit Akte X – Jenseits der Wahrheit wollten er und Ko-Drehbuchautor Frank Spotnitz einen Bogen zu jenen Episoden der Serie schlagen, die für sich standen und weniger die eigentliche Mythologie und die Haupthandlungsstränge fortsetzten. Hätte das Konzept Erfolg gehabt, hätten die Kinozuschauer wohl noch eine ganze Reihe von Fällen mit Fox Mulder und Dana Scully bekommen. Jedoch war der Erfolg eher verhalten und Jenseits der Wahrheit wurde zudem vor allem wegen seiner Handlung stark kritisiert.

Das Konzept Carters und Spotznitz hat durchaus seinen Reiz, besonders wenn man bedenkt, welche großartigen Stand-Alone-Episoden es innerhalb der einzelnen Staffeln der Serie gab. Teils wurden diese gar in Buchform herausgegeben und verloren hier nichts von ihrem Reiz, wobei in diesen Episoden die Verweise auf große Vorbilder wie The Twilight Zone mehr als offensichtlich wurden, was jedoch keinesfalls als Kritik gesehen werden sollte. Gerade Anhänger der Serie streiten bis heute, welche dieser Folgen visuell oder erzählerisch die beste war, womit man bei der Bewertung eines Filmes wie Jenseits der Wahrheit ist, der nun leider zu den schwächeren Fällen der beiden (ehemaligen) FBI-Ermittler gehört. Nimmt man die Handlung um eine Reihe von Entführungen, einen an Visionen leidenden, pädophilen Pfarrer und mutmaßliche illegale Organhändler für sich, dann ist diese nicht nur abstrus, sondern bisweilen unschlüssig und wenig fesselnd. Auch visuell hat der Film wenig zu bieten, was über den Anspruch einer TV-Episode hinausgeht, sodass selbst der Vorgänger Akte X – Der Film ästhetisch anspruchsvoller wirkt als dieser spröde Thriller.

Ein Blick in die immerwährende Dunkelheit

An dieser Stelle muss man über die Darstellungen von Gillian Anderson und David Duchovny als Scully und Mulder eigentlich nicht mehr viel sagen. Auch Jahre nach ihrem letzten Aufeinandertreffen in diesen Rollen, funktioniert das Zusammenspiel, der Witz wie auch die Ernsthaftigkeit diverser Konflikte wie um Mulders Verbissenheit und ebenso Scullys Unwillen, sich weiter der Dunkelheit auszusetzen, welche die Arbeit beim FBI mit sich bringt. Ihre beiden Darstellungen sind es dann auch, die den Reiz einer Unternehmung wie Jenseits der Wahrheit ausmachen, denn darüber hinaus gibt es nicht mehr viel, was sich nennen ließe. Rapper Xzibit knurrt seine Dialoge mehr in die Kamera, während das Talent einer Schauspielerin wie Amanda Peet in einer vernachlässigbaren Rollen, deren Streichung man als Zuschauer noch nicht einmal bemerken würde, verschwendet wird.

Credits

OT: „The X-Files: I Want to Believe“
Land: USA, Kanada
Jahr: 2008
Regie: Chris Carter
Drehbuch: Chris Carter, Frank Spotnitz
Musik: Mark Snow
Kamera: Bill Roe
Besetzung: David Duchovny, Gillian Anderson, Amanda Peet, Billy Connolly, Xzibit

Trailer

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Akte X – Jenseits der Wahrheit
fazit
„Akte X – Jenseits der Wahrheit“ ist die Fortsetzung der bekannten Serie, erfordert aber keine sonderlichen Vorkenntnisse, was deren Plot angeht. Abgesehen von dem attraktiven Spiel der beiden Hauptdarsteller gibt es leider nicht viel Erwähnenswertes in Chris Carters Film, der sich in einem abstrusen, wenig stimmigen Plot verliert, der eher zu den schwächeren Fällen Mulders und Scully gehört.
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