The Tunnel – Die Todesfalle
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The Tunnel – Die Todesfalle

Inhalt / Kritik

The Tunnel – Die Todesfalle
„The Tunnel – Die Todesfalle“ // Deutschland-Start: 16. Februar 2021 (Video on Demand)

Einige Jahre sind vergangen seit dem Tod ihrer Mutter. Aber noch ist Elise (Ylva Fuglerud) nicht bereit, Weihnachten mit ihrem Vater Stein (Thorbjørn Harr) und dessen neuer Freundin Ingrid (Lisa Carlehed) zu verbringen. Und so steigt sie kurzentschlossen in einen Bus, der sie zu Verwandten bringen soll. Doch ausgerechnet dieser Bus schlittert in eine ziemliche Katastrophe: In einem Tunnel ist es durch einen Tanklastwagen zu einem Unfall gekommen, kurze Zeit später bricht ein Feuer aus. Da die Sicherheitsmaßnahmen dürftig sind, bedeutet das für alle, die das Pech hatten, in dem Tunnel festzustecken und ihre Autos nicht mehr zu verlassen. Für Feuerwehrmann Stein ist klar, dass er alles tun muss und wird, um seine Tochter und die anderen aus dieser Lage zu befreien …

Katastrophe im Stillstand

In den letzten Jahren scheint man in Norwegen auf den Geschmack gekommen zu sein, was Katastrophenfilme angeht. Erst hetzte man in The Wave – Die Todeswelle einen Monstertsunami auf die Menschen, anschließend wurden sie in The Quake – Das große Beben von einem Erdbeben heimgesucht. Bei The Tunnel – Die Todesfalle schaltete man im Anschluss einen Gang zurück und erzählte von einer deutlich kleineren Katastrophe. Anstatt eine ganze Stadt oder zumindest Hunderte von Menschen zu bedrohen, geht es hier lediglich um einige wenige, die in einem Tunnel festsitzen. Gefährlich ist die Lage dennoch: Als wäre ein Stau nicht schon schlimm genug, lodern um sie herum noch Flammen.

Dass ein Tanker ausgerechnet mitten in einem Tunnel verunglückt und ein solches Feuer verursacht, das muss man nicht unbedingt glauben. Tatsächlich gab es in Norwegen aber schon mehrere Fälle von Tunneln, die in Flammen standen. Ein bisschen versteht sich The Tunnel – Die Todesfalle dann auch als aufklärende Institution, indem zu Beginn diverse Zahlen zitiert werden und damit Anklage erhoben auf mangelnde Sicherheitsbestimmungen. Das wirkt dann so schön seriös. Im Film selbst sollte man Seriosität jedoch eher nicht erwarten. Die Geschichte lebt schon sehr davon, dass da irgendwelche Menschen herumlaufen, die aus Prinzip alles viel schwieriger machen, als es ohnehin schon ist. Denn nur so lässt sich Dramatik erzeugen, scheint zumindest der Gedankengang hinter dem Film gewesen zu sein.

Gefühl der Beklemmung

Dabei ist die Situation auch so schon unangenehm genug. Er will schon in einem brennenden Tunnel festsitzen? Das Setting selbst ist dabei gut in Szene gesetzt, auch wenn das hier nie die klaustrophobische Identität des südkoreanischen Namensvettern Tunnel annimmt. Das liegt aber auch schon daran, dass beim Katastrophenkollegen nur sehr wenige in dem Tunnel eingesperrt sind, weshalb man sich darin schon sehr von der Außenwelt verlassen vorkam. Dort war zudem aufgrund der ständig scheiternden Rettungsversuche das Gefühl sehr beklemmend. Bei The Tunnel – Die Todesfalle wuseln hingegen so viele Leute herum, dass man sie sich gar nicht alle merken kann. Immerhin, man griff nicht auf das typische Endzeitverhalten zurück, wonach die Leute sich gegenseitig an die Gurgel gehen, sobald auch nur eine Krise in Sicht ist. Die Figuren hier mögen sich manchmal etwas blöd verhalten, da war es aber auch schon.

Das ist in der Summe durchaus passabel, aber nicht wirklich etwas Besonderes. Vor allem die Konstellation um die Jugendliche mit dem entfremdeten Vater ist nun schon sehr abgenutzt. Auch bei der Charakterzeichnung fiel niemandem etwas Relevantes ein. Dadurch hält sich der Daumendrückfaktor immer ein wenig in Grenzen. Wenn man hier für einige der Leute mitfiebert, dann aus einem Gefühl der Verpflichtung heraus, weniger weil sie selbst so unverzichtbar sind. Wem das egal ist und sich in erster Linie für das Setting interessiert, kann sich mit The Tunnel – Die Todesfalle schon die Zeit vertreiben. Mehr als Durchschnitt ist die Tunneltragödie aber nicht, da hätte dann doch noch ein ganzes Stück mehr geschehen müssen.

Credits

OT: „Tunnelen“
Land: Norwegen
Jahr: 2019
Regie: Pål Øie
Drehbuch: Kjersti Helen Rasmussen
Musik: Ingo Frenzel, Lars Löhn, Martin Todsharow
Kamera: Sjur Aarthun
Besetzung: Thorbjørn Harr, Lisa Carlehed, Ylva Fuglerud, Mikkel Bratt Silset, Peter Førde, Daniel Alexander Skadal, Per Egil Aske, Jan Gunnar Røise, Tor Christian Bleikli, William Øksnevad

Bilder

Trailer

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In „The Tunnel – Die Todesfalle“ verunglückt ein Tanklastwagen in einem Tunnel, wodurch ein Feuer ausbricht und alle gefangen sind. Das Szenario an sich ist schon schön gemein. Tatsächlich mehr als Durchschnitt ist der Katastrophenfilm aber nicht, da sich der Film zu sehr mit seinen langweiligen Figuren aufhält.
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