Sabotage 2014
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Sabotage (2014)

Kritik

Sabotage 2014
„Sabotage“ // Deutschland-Start: 10. April 2014 (Kino) // 28. August 2014 (DVD/Blu-ray)

Innerhalb der DEA gilt das Team um John Wharton (Arnold Schwarzenegger), auch „Breacher“ genannt, als eines der besten, aber auch härtesten, wenn es um das Ermitteln und das Durchgreifen gegen die Drogenkartelle in Atlanta geht. Doch bei all dem Geld und den Drogen, die sie sicherstellen, wollen Wharton und seine Kollegen ihren Anteil haben, sodass sie bei einem Einsatz insgesamt 10 Millionen Dollar mitgehen lassen wollen. Jedoch misslingt der Plan, denn irgendjemand findet ihr Versteck und stiehlt das Geld, während das Team ins Kreuzfeuer der internen Ermittlung gerät. Als die Ermittlung gegen sie eingestellt wird, wollen die Leiter des DEA Wharton und sein Team reaktivieren. Die Freude darüber ist aber von kurzer Dauer, denn schon bald wird ihnen klar, dass jemand Jagd auf sie macht. Zudem werden sie alle zu Verdächtigen für Ermittlerin Caroline Brentwood (Olivia Williams), die nach dem ersten Mord an einem Mitglied aus dem Team auf Whartons Kooperation hofft. Wie auch der Rest seines Teams ist es schwer bis gar unmöglich, ihm Informationen zu entlocken und in der Chefetage des DEA reagiert man eher kühl auf die Fragen der Polizistin. Währenddessen gehen die Morde in Whartons Team weiter, was das Misstrauen untereinander schürt.

Über Männerbilder
Nach dem erzählerisch und formal sehr gelungenen End of Watch widmete sich Regisseur und Drehbuchautor David Ayer in Sabotage abermals dem Genre des Copthrillers, verlagert aber die Handlung von Los Angeles nach Atlanta, Georgia. Inspiriert von Agatha Christies Kriminalroman Und dann gabs keines mehr erzählt Ayer abermals eine Geschichte über Verrat und Korruption innerhalb der Polizei. Schauspielerisch ist dies durchaus noch akzeptabel, aber gerade auf erzählerischer Ebene immer wieder redundant und äußerst zäh.

Innerhalb des künstlerischen Schaffens David Ayers gibt es ein immer wiederkehrendes Bild, welches meist zu Anfang der Geschichte steht. Bereits früh wird der meist männliche Protagonist im Kampf mit seinen Dämonen gezeigt, mit sich selbst und seinen Gedanken, bevor diese die ihn schützende Hülle des knallharten Polizisten überzieht. Wie schon Keanu Reeves in Street Kings oder Kurt Russell in Dark Blue zieht es den von Arnold Schwarzenegger gespielten John Wharton immer wieder hin zu jenem Moment der Ohnmacht, den er sich nicht verzeihen kann und dessen Trauma sich in seinem gnadenlosen Auftreten zeigt. Der Actionstar spielt dies mit einer beeindruckenden Mischung aus Trauer und Verwundbarkeit, Eigenschaften, für die es in seiner Arbeit keinen Platz gibt.

Wie schon so oft in seinen Geschichten ist auch die Welt in Sabotage eine vornehmlich maskulin definierte. Das für dieses Genre schon fast stereotypische Geplänkel innerhalb Whartons Teams zwischen Homophobie und Sexismus wirkt banal, wie aufgesetzt und kaschiert den internen Machtkampf, an dessen Ende vor allem die eigene Gier dominiert. Konsequenterweise funktionieren die beiden von Olivia Williams und Mireille Enos gespielten Frauenfiguren im Film entweder als integrierter Teil dieser Männerwelt oder Charaktere, die sich innerhalb dieser noch für so etwas wie Recht und Ordnung bemühen.

Der Verräter in den eigenen Reihen
Während sich Ayers beim Verfolgen der beiden Erzählstränge um Whartons Gruppe und die Ermittlung Caroline Brentwoods bisweilen verheddert, ist gerade das Spiel mit Loyalität und Vertrauen im ersten Falle gut gelungen. Auch räumlich gesehen schränkt Ayers Inszenierung den Bewegungsraum seiner Charaktere immer weiter ein, noch verstärkt durch die Tatsache, dass sie als Team im Einsatz funktionieren müssen. Schade ist lediglich, dass die Geschichte die meisten Charaktere nur anreißt und diese daher immer etwas oberflächlich bleiben trotz der guten Darsteller, die sie verkörpern. Gerade im Falle des gerne unterschätzten Terrence Howard und Sam Worthingtons fällt dies schmerzlich auf.

Credits

OT: „Sabotage“
Land: USA
Jahr: 2014
Regie: David Ayer
Drehbuch: David Ayer, Skip Woods
Musik: David Sardy
Kamera: Bruce McCleery
Besetzung: Arnold Schwarzenegger, Sam Worthington, Olivia Williams, Terrence Howard, Mireille Enos, Joe Maganiello, Josh Holloway

Bilder

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„Sabotage“ ist eine erzählerisch unausgegorene Mischung aus Actionfilm und Thriller. Können Darsteller wie Arnold Schwarzenegger noch überzeugen, wirken andere eher blass und gehen damit gänzlich unter in diesem sehr zähen Film David Ayers.
5
von 10