Scouts vs Zombies
© Paramount Pictures

Scouts vs. Zombies – Handbuch zur Zombie-Apokalypse

(„Scout’s Guide To The Zombie Apocalypse“ directed by Christopher B. Landon 2015)

Scouts vs Zombies
„Scouts vs. Zombies – Handbuch zur Zombie-Apokalypse“ läuft ab 12. November im Kino

Seit Jahren sind die drei Pfadfinder Ben (Tye Sheridan), Carter (Logan Miller) und Augie (Joey Morgan) schon miteinander befreundet, gehen durch dick und dünn. Zuletzt lief es aber nicht mehr ganz so rund, da Ben und Carter inzwischen doch mehr Interesse an ihren pubertierenden Gefühlen haben als daran, gemeinsam die Nacht in Wäldern zu verbringen und Abzeichen zu verdienen. Tatsächlich steht das Ende des Trios bevor, als die beiden ihren Freund zurücklassen, um auf eine angesagte Party zu gehen. Nur dass die Partystimmung durch eine plötzliche Zombie-Epidemie gestört wird. Also müssen die drei nun doch zusammenhalten und gemeinsam mit Denise (Sarah Dumont) Jagd auf die geifernden Mutanten machen – darunter auch ihr eigener Pfadfinderführer Rogers (David Koechner).

Zombies, Zombies, Zombies – seitdem die Comedyfraktion und Hollywood entdeckt hat, dass die modrigen Untoten zu mehr gut sind als Mitternachtshorror, dürfte es keine Geschichte geben, die man hier noch nicht erzählt hat. Man stellte sie in den Mittelpunkt einer Mockumentary (Portrait of a Zombie), ließ sie Fußball spielen (Goal of the Dead), verband das Ganze mit einer Liebesgeschichte (Warm Bodies) oder wählte eine Toilette als Schlachtfeld (Stalled). Dass Regisseur und Ko-Autor Christopher B. Landon, der zuvor für die Paranormal Acitivity-Reihe diverse Teile geschrieben hat, mit den Pfadfindern überhaupt noch ein frisches Szenario gefunden hat, ist ihm daher durchaus positiv anzurechnen. So richtig viel genutzt hat er es aber nicht.

Mag sein, dass es der ihm bislang unbekannte Teilbereich der Komödie war, die dem Amerikaner bei seiner dritten großen Regiearbeit Schwierigkeiten bereitete und er sich deshalb derart stark auf bewährte Elemente verließ. So oder so wird man hier nur wenig finden, was man nicht schon aus anderen ähnlich gelagerten Filmen kennt. Das soll nicht heißen, dass es keine Lacher gäbe – die gibt es, sogar insgesamt in einer annehmbar hohen Zahl. Zu oft aber begnügt man sich bei Scouts vs. Zombies mit Variationen ein und derselben Gags, nur dann und wann blitzt hier etwas auf, das einen durch seinen Trashfaktor oder auch Absurdität auch nach dem Kinobesuch noch verfolgt.

Besonders irritiert der starke Fokus auf pubertären Humor. Eine Zombie-Apokalypse zu nutzen, um die jugendlichen Protagonisten in Richtung Erwachsenenalter zu schubsen, ist ja durchaus eine nette Idee. Wenn dann aber auch hier die Witze immer eine Spur zu lang bemüht werden und man sich zwischenzeitlich eher in American Pie wähnt denn in einer Horrorkomödie, dann hört irgendwann der Spaß auf. Und auch für die stromlinienförmige Liebesgeschichte zwischen Ben und Carters Schwester Kendall (Halston Sage) langweilt mehr, als dass sie dem Film (und dem Zuschauer) nutzen würde. Besonders schade ist, dass man hierfür unnötig Tye Sheridan verbraten hat, der in Mud und Joe schon jetzt ein beachtliches Schauspieltalent demonstrieren durfte, hier jedoch völlig unterfordert ist. Und so ist Scouts vs. Zombies am Ende doch nur eine weitere Zombiekomödie, die trotz netter Ideen im Mittelmaß verschwindet. Freunde des Deftigen dürfen dennoch reinschauen, was zum einen am besagten Humor unterhalb der Gürtellinie liegt, aber auch an den zahlreichen und überraschend expliziten Splatterszenen.



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Stell dir vor, die Zombies kommen, und nur eine Gruppe von Pfadfindern kann dir helfen. Das Szenario ist neu, wird aber nur manchmal wirklich genutzt. Die restliche Zeit setzt „Scouts vs. Zombies“ vor allem auf pubertären Humor und reichlich Splatter. Das hat seine lustigen Momente, ist am Ende aber doch recht mittelmäßig.
5
von 10