Doraemon Story of Seasons Videospiel Nintendo Switch
© Bandai Namco

Doraemon Story of Seasons

Doraemon Story of Seasons Videospiel Nintendo Switch

Inhalt / Kritik

Was in einem Land sehr erfolgreich ist, muss es im Ausland nicht zwangsläufig auch sein. Das zeigt sich gerade auch am Beispiel Japan. Natürlich haben viele Erfolgsgeschichten von dort auch international Spuren hinterlassen, ob es nun die Anime-Meister von Studio Ghibli sind, das Manga-Phänomen One Piece oder die Videospielreihe Final Fantasy. Manche Dauerbrenner haben jedoch den Sprung ins Internationale nie so ganz geschafft. Dazu zählt auch die Roboterkatze Doraemon. So schafften es weder die ab 1969 veröffentlichten Mangas von Fujiko F. Fujio noch die diversen Anime-Serien zu uns. Gleiches Schicksal ereilte die zahlreichen Videospiele. Und doch war es ein solches, das in Deutschland vor einigen Jahren erstmals die Figur bei uns etablierte: So erschien 2019 Doraemon Story of Seasons bei uns, zwei Jahre bevor dank Netflix der CGI-Film Stand by Me Doraemon folgte, der eigentlich von 2014 stammte.

Landwirtschaft mal anders

Dass ausgerechnet dieses Spiel hierzulande in die Läden kam, ist dabei kein Wunder. Der Untertitel verrät es bereits, dass es sich um einen Teil der Reihe Story of Seasons handelt. Diese ist eine Art Nachfolger der Reihe Harvest Moon, die 1996 erstmals fürs Super Nintendo erschienen war und insgesamt mehrere Dutzend Spiele umfasst. Wer diese kennt, ahnt dann auch schon, was einen hier erwartet. Erneut dürfen die Spieler und Spielerinnen eine eigene Farm aufbauen, dort Gemüse und Obst anbauen und auch Tiere großziehen. Wo dies in den regulären Teilen jedoch von No-Name-Charakteren erledigt wird, da sind sie hier aus Doraemon entnommen. Man selbst schlüpft dabei in die Rolle von Nobita. Doraemon und die anderen siedeln sich in dem Dorf an, das direkt an die Farm anschließt. Wobei man es nicht bei reinem Namedropping belässt. Diverse Gadgets der Roboterkatze wurden ebenfalls integriert. Praktisch ist beispielsweise eine Tür, mit der man sich durch die Gegend teleportieren kann.

Da die Hauptfiguren alles Kinder sind, wurde auf den Aspekt der Heirat verzichtet, der eigentlich zu den Spielen dazugehört. Emotional wird es trotzdem. Die eigentliche Hauptgeschichte, bei der es unsere Truppe in eine fremde Welt verschlägt, hat in der Hinsicht zwar nichts zu bieten. Dafür gibt es einen ganzen Haufen von Nebengeschichten, die mit der lokalen Bevölkerung zusammenhängen. Da ist beispielsweise der Schmied, der sich von seinem Sohn entfremdet hat. Ein anderer Strang betrifft einen Familienvater, der ständig irgendwelchen Wichteln hinterherjagt und dadurch seine Frau und seine Tochter vernachlässigt. Doraemon Story of Seasons kombiniert auf diese Weise Fantasy, Science-Fiction und Alltagsgeschichten zu einer ganz eigenen Interpretation der Landwirtschaftssimulation.

Schön, aber abwechslungsarm

Letztere muss man dennoch mögen, trotz der etwas anderen Ausrichtung. Schließlich besteht ein Großteil des Spiels darin, dass man seinen Acker wässert, düngt und erntet. Auch die Tiere wollen täglich versorgt werden. Das führt auf Dauer dazu, dass Doraemon Story of Seasons recht repetitiv wird. Anfangs wird das zwar durch die besagten Nebenhandlungen aufgelockert. Außerdem gibt es saisonale Elemente, etwa bestimmte Feste. Auch das Wetter ändert sich, wenn wir hier vier Jahreszeiten nachspielen. Dennoch, mit der Zeit nutzt sich das ab, zumal die Geschichte auf der Stelle tritt. Selbst wer fleißig mit den anderen Figuren spricht und damit die Freundschaft vorantreibt, braucht Ewigkeiten und weiß oftmals nicht, was getan werden muss, um die nächste Stufe einzuleiten. Nur der Story wegen lohnt sich das hier deshalb nicht unbedingt.

Wer diese Art Spiele mag, sollte aber durchaus einen Blick riskieren. So ist vieles hier schön umgesetzt. Beispielsweise gefällt die Bilderbuchoptik, die mit vielen liebevollen Details gefüllt ist. Wenn es beispielsweise draußen stürmt und donnert und man dies von seinem Zimmer aus sehen kann, trägt das zur Atmosphäre bei. Allgemein hat man hier das Gefühl, tatsächlich Teil einer eigenen Welt zu werden. Die Figuren gehen ähnlich zu Animal Corssing ihren täglichen Routinen nach. Da trifft man beispielsweise den Arzt im Wirtshaus, wo er gerade Mittag macht. Andere steigen auf den Berggipfel oder wandern zu Wasserfällen, um sich dort zu entspannen. Wenn die Charaktere nicht gerade bei der Arbeit sind, treiben sie sich ständig irgendwo herum. Dazu kommt noch der von der Vorlage bekannte Humor und die Interaktionen innerhalb der Truppe. Die Resonanz war gut, nicht nur bei Fans, weshalb es drei Jahre später mit Doraemon Story of Seasons: Friends of the Great Kingdom eine Fortsetzung gab.

Credits

OT: „Doraemon Story of Seasons“
Land: Japan
Jahr: 2019
Director: Hikaru Kano, Syuhei Yamashita
Producer: Kenichiro Tsukuda, Shinta Kameoka
Texte: Kasumi Sugita
Vorlage: Fujiko F. Fujio
Publisher: Bandai Namco
Entwickler: Brownies, Marvelous
Plattformen: Nintendo Switch, Windows, PlayStation 4

Bilder

Trailer

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Doraemon Story of Seasons
fazit
„Doraemon Story of Seasons“ kombiniert die kultige Manga-Roboterkatze mit dem bewährten Bauernhof-Spielprinzip. Die Mischung ist stimmig, die Optik hübsch, man hat hier auch wirklich das Gefühl, Teil einer eigenen Welt zu sein. Auf Dauer ist die Abwechslung aber gering, auch weil die Geschichte nur noch mühselig vorankommt.
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