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30 Miles From Nowhere

„30 Miles from Nowhere – Im Wald hört dich niemand schreien“ // Deutschland-Start: 3. September 2020 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Früher einmal, da waren Larry (Rob Benedict), Bess (Kathy Shim), Elaine (Seana Kofeod), Paul (William Smillie) und Jack (Postell Pringle) eng miteinander befreundet. Doch davon ist nicht viel geblieben. Ein trauriger Anlass ist es, der die fünf noch einmal zusammenführt. So hat sich Max (Andrew Rothenberg), der ebenfalls einmal zu ihrer Freundesclique gehörte, das Leben genommen. Also machen sie sich auf den Weg zu einer abgelegenen Hütte, in der dessen Witwe Sylvia (Carrie Preston) lebt. Die Situation ist für alle schwierig und führt dazu, dass sie sich mit vielem auseinandersetzen müssen, was in der Vergangenheit vorgefallen ist. Dabei bleibt für Trauer nicht viel Zeit, als sie zunehmend eigenartige bis unheimliche Beobachtungen machen …

Ein schräges Wiedersehen

Dass Leute nach dem Tod eines ihnen nahestehenden Menschen zusammenkommen und sich dabei ihrer Vergangenheit stellen müssen, ist ein in Filmen beliebtes Szenario. Meistens findet man dieses in Dramen, wo die Beziehungen zwischen den Figuren im Mittelpunkt stehen. Aber auch im Horrorgenre finden sich immer mal wieder Beispiele hierfür. Beispielsweise erschienen dieses Jahr The Ones You Didn’t Burn und Fear the Dark, bei denen jeweils die Hauptfiguren in die Heimat zurückkehren. Schon etwas älter ist 30 Miles from Nowhere – Im Wald hört dich niemand schreien, das ebenfalls mit einer solchen etwas unfreiwilligen Reise in die Vergangenheit beginnt. Wobei der Film nur zum Teil mit den obigen Kollegen zu vergleichen ist.

Ein großer Unterschied ist, dass man die US-Produktion nicht so wirklich in ein Genre einteilen kann. Am häufigsten liest man noch Horrorkomödie. Falsch ist das nicht. So kommt es hier zu einer Reihe von Erfahrungen, die getrost als alptraumhaft beschrieben werden können. Tote Ratten? Kakerlaken? Blut? Da möchte man doch gleich wieder abreisen. Es finden sich aber auch humorvolle Momente in 30 Miles From Nowhere, die maßgeblich auf die Figuren zurückgehen. Diese sind entweder überzeichnet oder bringen einen durch die Gruppendynamik zum Schmunzeln. Beispielsweise ist Sylvia schon eine ziemlich schräge Figur, die zwar ausgesprochen freundlich und zuvorkommend ist, bei der man aber schnell das Gefühl hat, dass etwas nicht stimmt. So wie da allgemein etwas mit der Hütte nicht zu stimmen scheint. Die Frage ist nur: was?

Zwischen alltäglich und absurd

Es kommt also auch ein Mystery-Faktor hinzu. An manchen Stellen ist 30 Miles From Nowhere einem Thriller näher. Und auch wenn die Figuren zum Teil überzogen sind – das ständige Gekreische kann einem beispielsweise auf die Nerven gehen –, ist da doch einiges, was recht lebensnah ist und in einem richtigen Drama nicht verkehrt werden. Letzteres funktioniert überwiegend, da das Ensemble überraschend gut ist. Zumindest im englischsprachigen Original überzeugt das, die deutsche Synchro macht da schon einiges kaputt. Sympathisch sind die Charaktere dabei nicht, sollen es aber auch gar nicht sein. Man schaut hier zu, wie sie sich verbal bekämpfen, während gleichzeitig von außen eine Gefahr droht. Anders als bei vielen Horrorfilmen, die einen dazu nötigen wollen, mit den Figuren zu zittern, ohne viel dafür zu tun, darf man sich hier einfach zurücklehnen und seinen Spaß haben.

Wobei der geteilter Natur ist. Während viele Kritiken gut ausfielen, war das zahlende Publikum sehr viel weniger angetan. Man muss sich aber auch darauf einlassen können, wie hier tägliches Drama und absurde Eskalation zusammenkommen. Gerade auch das Ende, wenn wir erfahren, worum es hier die ganze Zeit ging, darf das Publikum spalten. Dann wird es richtig eigenartig. Auf dem Weg dorthin kann man Spaß haben, 30 Miles From Nowhere ist auf jeden Fall besser, als es an mehreren Stellen zu lesen ist. Der Film nimmt das bekannte Szenario sowie das beliebte Waldhütten-Setting, schafft es aber, daraus wieder etwas Eigenes zu machen.

Credits

OT: „30 Miles From Nowhere“
Land: USA
Jahr: 2018
Regie: Caitlin Koller
Drehbuch: Seana Kofoed
Musik: Rene G. Boscio
Kamera: Ben McBurnett
Besetzung: Carrie Preston, Rob Benedict, Cathy Shim, Seana Kofoed, William Smillie, Postell Pringle, Marielle Scott, Andrew Rothenberg, Rusty Schwimmer

Bilder

Trailer

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30 Miles From Nowhere
fazit
„30 Miles From Nowhere“ versammelt eine Clique nach dem Selbstmord eines Freundes in einer abgelegenen Waldhütte, wo eigenartige Dinge geschehen. Das wechselt zwischen Horror, Drama, Komödie und Mysterythriller, was sicher gewöhnungsbedürftig ist und auch entsprechend zwiespältig aufgenommen wurde. Aber der Film kann schon Spaß machen, zumal das Ensemble deutlich besser agiert, als man es aus diesem Bereich gewohnt ist.
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