The Machine
© Sony Pictures

The Machine

„The Machine“ // Deutschland-Start: 25. Mai 2023 (Kino) // 17. August 2023 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Bert Kreischer (Bert Kreischer) hat es geschafft: Er ist als Stand-up Comedian gefragt. Besonders seine Geschichte, wie er als junger Mann (Jimmy Tatro) durch Russland reiste und dabei mit lokalen Gangstern einen Zug ausraubte, erfreuen sich großer Beliebtheit. Seine Beliebtheitswerte daheim lassen hingegen zu wünschen übrig, das Verhältnis zu seiner Frau LeeAnn (Stephanie Kurtzuba) und seiner Tochter Sasha (Jessica Gabor) war schon mal besser. Als Letztere 16 wird, ist Bert fest entschlossen, ihr eine Geburtstagfeier zu bereiten, die sie nie vergessen wird. Das stimmt dann sogar, aber nicht so wie gedacht. Denn erst taucht sein Vater Albert (Mark Hamill) auf, der unentwegt auf ihn herabblickt. Und dann steht plötzlich die Russin Irina (Iva Babić) vor ihm und verlangt die Uhr zurück, die Bert seinerzeit ihrem Vater gestohlen hat. Wenn nicht, muss Sasha dran glauben. Das führt dazu, dass der Komiker und sein Vater die Reise nach Russland antreten, um das Leben der Teenagerin zu retten …

Ein Insider-Witz ohne Humor

Eigentlich muss man Sony ja dankbar sein. Wann immer das Unternehmen darauf verzichtet, einen Film vorab der Presse zu zeigen, weiß man mehr oder weniger: Das kann ich mir sparen. Beispiele hierfür waren dieses Jahr 65, Saint Seiya: Die Krieger des Zodiac und Insidious: The Red Door, allesamt schwache Filme, die aus ihren Möglichkeiten nicht genug machen. Gleiches gilt für The Machine, ein weiterer Titel, den niemand sehen durfte und der zudem in hiesigen Kinos kaum gezeigt wurde. Die wenigen Kritiken, die in den USA dazu geschrieben wurden, waren dann auch wie zu erwarten verheerend. Dabei gibt es eine gute Nachricht: Ganz so katastrophal ist das Ergebnis dann doch nicht, zeitweise kann man sich das schon anschauen. Die schlechte Nachricht: Der Film ist deswegen nicht automatisch gut. Man kann sich schon bei Mittelmaß darüber streiten, ob das zutrifft.

Der Ersteindruck ist dabei schon richtig mies. Eines der Probleme ist, dass der Film auf einer Comedy-Nummer von Bert Kreischer aufbaut, der sich hier selbst spielt, und man offensichtlich davon ausging, dass auch das Filmpublikum damit vertraut ist. Das ist dann in etwa so, als würde man die Zusammenfassung eines Witzes hören statt des Witzes selbst. So etwas kann man natürlich machen, um eine Geschichte zu straffen. Anstatt das dann auch konsequent zu machen, hält sich The Machine jedoch ewig damit auf, wie furchtbar schwierig doch die Verhältnisse in der Familie sind, in alle Richtungen. Das Drehbuchduo Kevin Biegel und Scotty Landes verfolgt damit zwar schon einen Zweck, geht es doch maßgeblich auch darum, wie die Familie durch das gefährliche Abenteuer zusammenwächst. Das macht diese quälenden Passagen aber nicht unterhaltsam.

Kraftlos und wenig treffsicher

Das andere Problem ist: Der Kreischner, der einem in dem Film vorgesetzt wird, ist weder charismatisch noch lustig, was es nahezu unmöglich macht, sich für sein Schicksal zu interessieren. Tatsächlich sind die meisten anderen Figuren besser dazu geeignet, das Publikum bei Laune zu halten. Mark Hamill als grummeliger Mecker-Vater macht zumindest hin und wieder Spaß. Gleiches gilt für Iva Babić als Gangstertochter, die sich selbst beweisen möchte und dafür schon mal über Leichen geht. Selbst Jimmy Tatro (Theater Camp) ist in seinen kürzeren Auftritten als junge Ausgabe des Protagonisten fesselnder. Soll heißen: Er ist der bessere Bert Kreischer, als es Kreischer selbst ist, was schon eine ziemlich peinliche Nummer ist. Selbst für jemanden, dem nichts peinlich ist.

Das ist schade, weil in der zweiten Hälfte zumindest phasenweise zu spüren ist, was aus diesem Film hätte werden können. Die Geschichte eskaliert dann völlig, wenn die Kreischner Familie und die russische Gangsterfamilie so richtig aneinandergeraten und ständig neue Allianzen geschmiedet werden. Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Oder zumindest der geringere Feind. Der Humor ist dann zwar auch nicht wirklich treffsicher, aber wenigstens mit mehr Energie vorgetragen. Nach dem seltsam phlegmatischen Einstieg kommt endlich Schwung in die Sache, wenn auch nicht genug, um den immerhin knapp zwei Stunden langen Film rechtfertigen zu können. Fans des Comedians schauen natürlich trotzdem in The Machine rein, um zu sehen, wie dieser seine Nummer zu erweitern versucht. Der Rest darf mit den Schultern zucken und sich anderen Komödien zuwenden, die etwas mehr Arbeit in ihre Witze investieren.

Credits

OT: „The Machine“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Peter Atencio
Drehbuch: Kevin Biegel, Scotty Landes
Musik: Joseph Trapanese
Kamera: Eigil Bryld
Besetzung: Bert Kreischer, Mark Hamill, Jimmy Tatro, Iva Babić, Stephanie Kurtzuba, Jessica Gabor

Bilder

Trailer

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

The Machine
fazit
In den USA wurde „The Machine“ verrissen. Hierzulande dürften noch weniger Leute etwas mit der Actionkomödie anfangen können, bei der Stand-up Comedian Bert Kreischer seine Nummer inhaltlich erweitert. Denn dafür fehlt der Kontext. Aber selbst mit diesem bleibt ein nur mäßiger Film, bei dem die anderen im Ensemble der Hauptfigur regelmäßig die Show stehlen und der viel zu spät mal in Schwung kommt.
Leserwertung0 Bewertungen
0
4
von 10