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Fear Dot Com

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„Fear Dot Com“ // Deutschland-Start: 17. Juli 2003 (Kino) // 19. Februar 2004 (DVD)

Inhalt / Kritik

Als eine Reihe von Todesopfern entdeckt werden, steht die Polizei vor einem Rätsel. Sowohl die Ursache wie auch die Verbindungen zwischen den Opfern ist zunächst nicht zu erkennen. Eine anfängliche Vermutung, es könne sich um ein tödliches Virus handeln, stellt sich als falsch heraus. Erst als der Polizist Mike Reilly (Stephen Dorff) und Terry Huston (Natasha McElhone) vom Gesundheitsamt die Computerspezialistin Denise Stone (Amelia Curtis) hinzuziehen, entdecken sie eine erste Spur. So haben alle vor ihrem Tod eine unheimliche Seite namens Feardotcom.com besucht. Doch was hat es mit dieser Seite auf sich? Und wie konnten die Menschen daran sterben? Erst zu spät realisieren die drei, welche große Gefahr sie durch ihre Ermittlungen selbst eingegangen sind …

Die Gefahren des Internets

Dass das Internet ein raues Pflaster ist, bei dem sich die Leute nicht unbedingt mit Samthandschuhen anfassen, ist kein Geheimnis. Die Anonymität des Netzes verleitet die Menschen zuweilen dazu, die hässlichsten Seiten von sich auszuleben. Doch mitunter sind die nicht mehr ganz so neuen neuen Medien sogar richtig gefährlich. Zumindest gab es in den letzten Jahren eine Reihe von Horrorfilmen, bei denen Apps oder Seiten Leben kosten können. Ob Countdown, Grimcutty oder Come Play, sie alle spielen mit der Angst vor den gleichermaßen technischen wie menschlichen Abgründen. Dabei gab es schon vorher Beispiele dafür, wie Filmschaffende in den neuen Möglichkeiten auch neue Gefahren entdeckten. So versuchte Fear Dot Com bereits vor über zwanzig Jahren, dem Publikum das Fürchten zu lehren.

Das klappt aber nur bedingt. Genauer ist der Film weniger furchterregend als vielmehr fürchterlich. Dabei ist der Anfang noch einigermaßen vielversprechend. Wenn mehrere Menschen aus unerklärlichen Gründen sterben und aus den Augen bluteten, ist man zumindest neugierig, was es damit auf sich hat. Wobei diese Neugierde schon zum Teil vorab zunichte gemacht wird. Schließlich gibt der Titel Fear Dot Com einen mehr als deutlichen Hinweis, worauf das mehr oder weniger hinausläuft. Danach heißt es erst einmal warten, bis unser Duo den Wissensstand erreicht, den das Publikum quasi von Anfang an hat. Das ist aber das geringere Problem des Horrorwerks. Selbst wenn man eine gute Vorstellung davon hat, wie sich eine Geschichte weiterentwickelt, muss das Ganze ja nicht zwangsläufig langweilig sein.

Schlechtes Drehbuch, langweilige Inszenierung

Schlimmer ist, wie grauenvoll nahezu alles andere geworden ist. Das fängt schon mit den dummdreisten Dialogen an, bei denen man das Gefühl hat, dass bald die eigenen Ohren davon zu bluten anfangen. Zumal das Ensemble komplett an der Aufgabe scheitert, diese Ansammlung von Dümmlichkeiten irgendwie zu verkaufen. Tatsächlich agieren Stephen Dorff (Leatherface) und Natascha McElhone (Die Truman Show) so amateurhaft, als würden sie das erste Mal vor der Kamera stehen. Vielleicht sind sie aber auch einfach damit überfordert, aus dem wirren und zugleich einfallslosen Drehbuch schlau zu werden. Zwar war man bemüht, noch eine Wendung einzubauen, damit das Ganze nicht völlig nach Schema F verläuft. Da Fear Dot Com aber auch hier mehr oder weniger nur alte Klischees aufwärmt, bringt das nicht wirklich etwas. Lediglich beim hanebüchenen Ende darf man etwas verdutzt sein.

Das ist schade, weil der Film thematisch durchaus Potenzial gehabt hätte. Vor allem die Auseinandersetzung mit Voyeurismus, wie er sich gerade beim Konsum von Medien immer wieder zeigt, wäre es wert gewesen, einmal etwas tiefer zu bohren. Bei Fear Dot Com gibt es aber nur plumpe Allgemeinplätze, die keine weiteren Diskussionen ermöglichen. Wenn denn wenigsten der Horrorpart überzeugen würde. Aber selbst in den Szenen, an denen ausnahmsweise mal niemand über das Drehbuch stolpert, hinterlässt das keinen positiven Eindruck. In den über 100 Minuten entsteht praktisch nie Spannung. Auch wenn diverse Figuren im Laufe der Zeit sterben, das tödlichste ist hier die Langeweile, die schon früh einsetzt und sich nicht wieder abschütteln lässt.

Credits

OT: „FearDotCom“
Land: Deutschland, UK, Luxemburg, USA
Jahr: 2002
Regie: William Malone
Drehbuch: Josephine Coyle
Musik: Nicholas Pike
Kamera: Christian Sebaldt
Besetzung: Stephen Dorff, Natascha McElhone, Stephen Rea, Udo Kier, Amelia Curtis, Jeffrey Combs

Bilder

Trailer

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Fear Dot Com
fazit
„Fear Dot Com“ wollte schon vor über zwanzig Jahren die neuen Medien ausnutzen, um von Ängsten und Voyeurismus zu erzählen, scheitert aber an einem selten dämlichen Drehbuch. Da auch die Inszenierung und das Ensemble zum Davonlaufen sind, darf man hier gerne aufs Einschalten verzichten.
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