Ash and Dust
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Ash & Dust

„Ash & Dust“ // Deutschland-Start: 24. Juni 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Ein kleines Kästchen, gefüllt mit einer Reihe von Goldmünzen. Wer würde dazu schon Nein sagen? Zumal es im Boden vergraben war, wo niemand es finden sollte, mitten in einer abgelegenen Waldlandschaft in Kanada. Dort wo es eigentlich niemand finden kann. Und am Ende doch findet. Das wiederum finden die Besitzer des Kästchens nicht wirklich erfreulich, sie hatten schon ihre Gründe, warum sie es dort vergraben haben. Und so machen sie sich auf die Suche nach denjenigen, die ihren Schatz an sich genommen haben, fest entschlossen alles dafür zu tun, diesen wieder an sich zu nehmen. Denn wenn es um den persönlichen Reichtum geht, da gehen die Gangster über Leichen – wortwörtlich …

Ein Film der Sprachlosigkeit

Ash & Dust ist einer dieser Filme, bei denen man locker 100 Seiten schreiben könnte bei dem Versuch, alles irgendwie aufzuzeigen und zu erklären. Genauso kann man aber auch schon nach einem Absatz keine Worte mehr haben. Ein Grund dafür ist, dass Regisseur und Drehbuchautor Adrian Langley selbst kein großes Interesse an Worten zu haben scheint. Über weite Strecken reden hier niemand. Man muss schon sehr lange auf einen Beweis warten, dass es sich hierbei nicht um einen Stummfilm handelt. Und selbst wenn dann doch mal Dialoge zum Einsatz kommen, dienen sie nur sehr bedingt narrativen Zwecken. Oder anderen Zwecken, die man eindeutig identifizieren könnte.

Natürlich müssen Filme nicht unbedingt viele Worte verwenden. Viele benutzen sie zu oft oder benutzen sie falsch. Manche Genres, darunter das Actiongenre oder der Horrorfilm, brauchen sie zudem nicht wirklich, um die selbst gesteckten Ziele zu erfüllen. Nur sollte in solchen Fällen dann etwas anderes das verbale Vakuum zu füllen wissen, in Form von Handlung oder irgendwelchen Ereignissen. Langley verzichtet auch darauf irgendwie. Es passiert in Ash & Dust recht wenig. Auch wenn der Film als blutiger Rachethriller verkauft wird, so ganz passt das Ergebnis nicht dazu. Diese Neigung zur Ereignislosigkeit in Verbindung mit der Sprachlosigkeit ist ohne Zweifel eine größere Herausforderung. Nicht wenige werden hier irgendwann frustriert das Handtuch werfen – oder einschlafen.

Die stimmungsvolle Suche nach der Geschichte

Andere werden hingegen im Anschluss kräftig grübeln. Eine der am häufigsten gestellten Fragen dürfte die sein, worum es in dem Film denn überhaupt ging. Ganz klar ist das nicht. Schon die obige Inhaltsangabe ist nur ein behelfsmäßiges Konstrukt, basierend auf dem „offiziellen“ Inhalt. Es tauchen mit der Zeit zwar mehr Figuren auf, von denen man sich erhofft, sie könnten eine Erklärung liefern. Die scheinen aber ebenso noch auf der Suche nach Antworten zu sein. Dabei ist Ash & Dust aber kein Mystery-Thriller in dem Sinn, der ganz bewusst Rätsel aufgeben will. Stattdessen scheint Langley eher Arthouse-Ambitionen verfolgt zu haben, landet damit aber irgendwo im Niemandsland. Für eine breitere Masse ist der Film zu wenig zugänglich. Eine anspruchsvolle Geschichte wird aber ebenso wenig erzählt, weshalb am Ende beide Seiten unbefriedigt sein werden.

Das bedeutet aber nicht, dass der Film schlecht ist. So gelingt es Langley doch gut, eine Atmosphäre aufzubauen. Dabei sind die Aufnahmen aus der abgelegenen Landschaft Kanadas maßgeblich beteiligt. Ash & Dust nimmt uns mit in eine Welt voller Schnee und Schatten. Und eben eine Welt voller Gewalt, realer wie angedrohter. Zusammen mit der konfusen (nicht-)Geschichte entsteht daraus eine ganz eigene, schön düstere Stimmung, von der man sich durchaus gefangen nehmen lassen kann. Wer sich darauf einlässt und einlassen will, der kann daher trotz der zahlreichen Stolpersteine auf dem Weg zum Filmglück auf seine Kosten kommen. Für andere wird der Abend hiermit hingegen wohl eher verschwendet sein, wenn man nach anderthalb Stunden nicht wirklich weiter ist als zu Beginn.

Credits

OT: „Ash & Dust“
Land: Kanada
Jahr: 2021
Regie: Adrian Langley
Musik: Adrian Langley
Kamera: Adrian Langley
Drehbuch: Adrian Langley
Besetzung: Anne-Carolyne Binette, Nick Biskupek, Carly Fawcett, MIchael Swatton, John Andrews, Blake Canning, Kayla Meyer

Bilder

Trailer

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Ash & Dust
Fazit
„Ash & Dust“ handelt von Gold, Rache und Gewalt. Und gleichzeitig nicht. Der Thriller wird aufgrund der Neigung zur Handlungslosigkeit in Verbindung mit sparsamen Dialogen viele langweilen, zumal die Geschichte nie wirklich erkennbar wird. Atmosphärisch ist das hingegen schon gelungen, auch wegen der Landschaftsaufnahmen eines abgelegenen Kanadas.
Leserwertung24 Bewertungen
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von 10