Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee
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Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee

Die Pfefferkoerner und der Schatz der Tiefsee DVD
„Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee“ // Deutschland-Start: 30. September 2021 (Kino) // 17. März 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Eigentlich hatte sich die 12-jährige Alice (Emilia Flint) auf ganz normale Sommerferien in Nordirland gefreut, wo sie ihren Freund Tarun (Caspar Fischer Ortman) besuchen will. Doch es kommt anders. Kurz nachdem sie dort angekommen ist, wird Taruns Mutter Jaswinder (Meriam Abbas), die als Meeresforscherin arbeitet, von Unbekannten überfallen. Und das ist nur der Anfang: Wieder zurück in ihrer Heimat verschwindet Jaswinder spurlos. Für Alice und Tarun steht fest, dass sie den Fall selbst lösen müssen, und bekommen dabei Unterstützung von Johnny (Leander Pütz) und Clarissa (Charlotte Martz). An Verdächtigen mangelt es nicht. Vor allem der Müllunternehmer Robert Fleckmann (Heino Ferch) steht oben auf der Liste. Aber auch die Fischerstochter Hanna (Linda Madita) ist ihnen suspekt. Doch zum Glück gibt es da noch Patrizia (Sonja Gerhardt) und Oliver (Max Riemelt), die beiden Assistenten der Vermissten …

Eine Detektivclique mit wechselnder Besetzung

Eigentlich setzen fortlaufende Reihen und Serien bei den Figuren auf einen Wiedererkennungswert. Schließlich geht es darum, dass dem Publikum diese so sehr ans Herz wachsen sollen, dass man allein schon ihretwegen treu bleibt. Aber es geht auch anders, wie Die Pfefferkörner zeigt. Seit 1999 läuft die TV-Serie bereits und hatte inzwischen so viele Personalwechsel, dass man schon gar nicht mehr genau sagen, wer denn nun dazugehört und wer nicht. Anstatt hier einzelne Nachwuchsdetektive und -detektivinnen in den Mittelpunkt zu stellen, geht es bei der deutschen Produktion um ein Kollektiv, das wichtiger als die Einzelpersonen. Das führt dann zu etwas irritierenden Situationen, etwa bei Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee. Zum Teil treten Figuren aus dem ersten Kinofilm Die Pfefferkörner und der Fluch des Schwarzen Königs auf. Zum Teil sind es Leute, die zwischenzeitlich in der Serie hinzukamen. Einige sind seither aus der Serie auch schon wieder ausgetreten.

Grundsätzlich ist das aber auch egal. Zwar hat man hier immer das Gefühl, dass es zahlreiche Vorgeschichten gibt und dass man die ganzen Figuren kennen sollte, die hier so rumwuseln. Die Geschichte an sich ist jedoch völlig in sich abgeschlossen, sodass auch Neulinge eine Chance haben ihr zu folgen. Richtig komplex ist sie sowieso nicht, da achtete man schon darauf, dass die junge Zielgruppe nicht überfordert ist. Dabei geht es in Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee vorrangig um zwei Faktoren. Der eine ist die entführte Mutter, die – wie soll es auch anders sein? – nur von den Pfefferkörnern gerettet werden können. Die Polizei ist wie so oft bei derartigen Geschichten nicht wirklich zu gebrauchen. Und so ermitteln die Kids, suchen nach physischen Spuren oder betätigen sich virtuell. Das ist nicht immer ganz glaubwürdig, soll es aber auch nicht sein.

Menschlicher Müll

Der zweite wichtige Punkt ist die ökologische Aussage des Films. So wird der Müllunternehmer Fleckmann wenig subtil als der Bösewicht der Geschichte etabliert. Er verschmutzt nicht nur – der Name verrät es bereits – die Umwelt, sondern verhält sich so fies, dass man schon früh weiß, dass er irgendwie mit der Entführung zusammenhängen muss. Immerhin: An anderen Stellen versucht Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee, sich ein wenig von dem starren Schwarzweiß zu lösen und ein paar Nuancen zuzulassen. Das betrifft gerade die Figur der Fischerstochter Hanna, bei der zunächst unklar ist, ob sie nun zu den Guten oder den Bösen gehört. Außerdem übt sich der Film am Verständnis für die Lage der lokalen Fischer, denen durch die Umweltbemühungen die letzte Lebensgrundlage wegzubrechen droht.

Allzu viel sollte man dennoch nicht in der Hinsicht erwarten. Es bleibt bei einem recht generischen Aufruf, die Umwelt zu achten. Auch schauspielerisch sollte man keine Wunder erwarten. Während die etablierten erwachsenen Schauspieler routinierte Leistungen abliefern, dabei auch Anna Böttcher als skurrile Privatdetektivin gefällt, muss man beim Nachwuchs den Anspruch schon nach unten schrauben. Dafür lockt der Film mit einigen schönen Locations, von Hafenaufnahmen über den Strand bis zu Laboren und natürlich einem geheimen Versteck. Für ein jüngeres Publikum ist Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee durchaus einen Blick wert, sie erwartet ein solides Abenteuer mit nobler Absicht, selbst wenn es an manchen Stellen ein bisschen hakelig wird.

Credits

OT: „Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee“
Land: Deutschland
Jahr: 2020
Regie: Christian Theede
Drehbuch: Dirk Ahner
Musik: Mario Schneider
Kamera: Matthias Fleischer
Besetzung: Emilia Flint, Caspar Fischer-Ortmann, Leander Pütz, Charlotte Martz, Linda Madita, Heino Ferch, Myriam Abbas, Sonja Gerhardt, Max Riemelt, Anna Böttcher

Bilder

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Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee
Fazit
„Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee“ ist ein solides Krimiabenteuer für eine jüngere Zielgruppe, wenn die TV-Stars die entführte Mutter wiederfinden und gleichzeitig gegen die Umweltverschmutzung ankämpfen müssen. Richtig tiefsinnig ist das nicht, zum Teil zudem etwas Schwarzweiß. Die ökologische Aussage ist aber nicht verkehrt.
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