Love Again – Jedes Ende ist ein neuer Anfang Endings Beginnings
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Love Again – Jedes Ende ist ein neuer Anfang

Inhalt / Kritik

Love Again Jedes Ende ist ein neuer Anfang
„Love Again – Jedes Ende ist ein neuer Anfang“ // Deutschland-Start: 12. Februar 2021 (DVD/Blu-ray)

Nach einer schmerzhaften Trennung weiß Daphne (Shailene Woodley) nicht so wirklich, wie es mit ihrem Leben weitergehen soll. Und so kündigt sie bei ihrem Job, schwört Alkohol und Männern ab und zieht erst einmal in das Poolhaus ihrer Halbschwester, um die weiteren Schritte zu überlegen. Dabei lernt sie eines Tages während einer Silvesterparty zwei Männer kennen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Frank (Sebastian Stan) ist ein echter Draufgänger und Freigeist, immer auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer. Jack (Jamie Dornan) ist hingegen sehr bedächtig und einfühlsam, arbeitet an seiner akademischen Karriere. Daphne fühlt sich schnell zu beiden hingezogen, aus unterschiedlichen Gründen, kann sich nicht so recht für einen entscheiden. Und als wäre das nicht kompliziert genug, sind die beiden auch noch beste Freunde …

Die ewige Selbstsuche

Jeder kommt irgendwann mal an den Punkt, an dem man sich fragt: Wer bin ich eigentlich? Was will ich mit meinem Leben erreichen? Das Teenager-Alter ist dafür prädestiniert, wenn nach vielen Jahren der Fremdbestimmung eine Entscheidung ansteht, wie es nach der Schule weitergehen soll. Aber auch in den mittleren Jahren kommt so etwas häufiger mal vor, wenn alte Entscheidungen noch einmal in Frage gestellt werden – die befürchtete Midlife-Crisis. Im Grunde kann dies aber andauernd geschehen, wie Love Again – Jedes Ende ist ein neuer Anfang vormacht. Denn eigentlich ist Daphne aus dem Backfischalter draußen, aber noch nicht alt genug, um schon eine wirkliche Zwischenbilanz zu ziehen. Stattdessen ist sie irgendwo dazwischen.

Das ist natürlich legitim. Wann immer es zu einem einschneiden Erlebnis oder einer Zäsur kommt, bietet es sich an, erst einmal innezuhalten. Das kann dann schon mal das Ende einer Beziehung sein. Dass Daphne sich ein bisschen umständlich anstellt und Probleme schafft, anstatt sie zu lösen, macht sie dabei vielleicht nicht unbedingt zu einem großen Vorbild. Nachvollziehen kann man es aber schon. Gleiches gilt für die Schwierigkeit, sich zwischen einem der beiden Männer zu entscheiden, die beide verdammt gut aussehen und verschiedene Teile von ihr ansprechen. Der eine ist mehr aufregendes Abenteuer, der andere wohltuende Geborgenheit und ein bisschen Futter für den Geist. Love Again – Jedes Ende ist ein neuer Anfang setzt da einfach auf den größtmöglichen Kontrast, auch auf die Gefahr hin, dass man nicht mehr versteht, warum die zwei nun genau beste Freunde sind.

Eine schwache Persönlichkeit

Schlimmer aber: Es ist nicht ganz ersichtlich, was die beiden Männer nun genau an ihr finden. Sich noch zu suchen und zu entwickeln, das ist das eine, Persönlichkeiten können sich schließlich noch verändern. Keine zu haben, ist hingegen nicht unbedingt die beste Voraussetzung. Auffällig ist dabei zudem, dass sowohl der Exfreund wie auch die beiden neuen Männer im Daphnes Leben zehn Jahre älter sind. Auch wenn immer mal wieder die Rede davon ist, wie toll die Protagonistin doch ist, in Love Again – Jedes Ende ist ein neuer Anfang wird nicht klar, warum das der Fall sein soll. Vielmehr hat man den Eindruck, dass sich die Herren nur ein hübsches junges Ding ausgesucht haben – was nicht gerade schmeichelhaft ist.

Das hätte man natürlich zum Thema machen können. Regisseur und Co-Autor Drake Doremus (Equals – Euch gehört die Zukunft) wollte das aber gar nicht, das wird schnell klar. Unklar hingegen ist, was er stattdessen genau mit seinem Liebesdrama erreichen wollte. Dass sich Daphne nicht allein durch Männer identifizieren und definieren sollte, ist klar. Diese Erkenntnis ist jetzt aber nicht so tiefschürfend, dass man ihr unbedingt 110 Minuten widmen müsste. Vor allem, wenn diese 110 Minuten so wenig Inhalt haben wie hier. Die Entwicklung ist dürftig, der Tiefgang überschaubar. Stattdessen hält sich das Trio mit Kurznachrichten und dem einen oder anderen Allgemeinplatz auf.

Viel Worte um nichts

Zum Teil zumindest fängt das Drama, welches auf dem Toronto International Film Festival 2019 Premiere hatte, diese Unschärfen durch die darstellerischen Leistungen wieder auf. Vor allem Sebastian Stan (We Have Always Lived in the Castle) gefällt mit seiner Darstellung eines zugleich draufgängerischen und doch irgendwie traurigen Verführers. Auch die Beschäftigung mit der Vergangenheit, die sich immer wieder in Form von Erinnerungen ihren Weg bahnt, passt. In der Summe reicht das deshalb dann schon noch für einen durchschnittlichen Film, der aber eher durch das attraktive Ensemble als einen attraktiven Inhalt in Erinnerung bleibt. Denn auch wenn in Love Again – Jedes Ende ist ein neuer Anfang sehr viel geredet wird, tatsächlich gesagt wird dabei eher wenig.

Credits

OT: „Endings, Beginnings“
Land: USA
Jahr: 2019
Regie: Drake Doremus
Drehbuch: Drake Doremus, Jardine Libaire
Musik: Philip Ekstrom
Kamera: Marianne Bakke
Besetzung: Shailene Woodley, Jamie Dornan, Sebastian Stan

Bilder

Trailer

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In „Love Again – Jedes Ende ist ein neuer Anfang“ sucht sich eine junge Frau nach dem Ende ihrer Beziehung selbst und landet dabei in den Armen zweier grundverschiedener Männer. Das ist grundsätzlich zwar gut gespielt, inhaltlich aber meist belanglos. Vor allem die Hauptfigur ist so nichtssagend, dass man schnell das Interesse an ihr verliert.