M3GAN 2.0
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M3GAN 2.0

M3GAN 2.0
„M3GAN 2.0“ // Deutschland-Start: 26. Juni 2025 (Kino)

Inhalt / Kritik

Einige Jahre sind vergangen, seitdem die von einer künstlichen Intelligenz gesteuerte Puppe M3GAN ihr Unwesen getrieben hat. Gemma (Allison Williams) versucht seither, mit ihrer Nichte Cady (Violet McGraw) ein normales Leben zu führen, so gut es eben geht, während sie sich parallel mit Christian (Aristotle Athari) dafür einsetzt, dass in Zukunft alle KIs reguliert werden müssen. Schließlich soll nie wieder etwas Vergleichbares geschehen, ein Amoklauf soll nie wieder passieren können. Zur gleichen Zeit kommt an der türkisch-iranischen eine weitere KI-Puppe zum Einsatz, diesmal im Auftrag des US-Militärs. Doch auch diesmal geht alles schief, anstatt die Geisel zu befreien, tötet AMELIA diese einfach. Gemma bekommt davon nichts mit – bis sich herausstellt, dass es offensichtlich eine Verbindung zwischen AMELIA und M3GAN gibt …

Fortsetzung des Überraschungshits

Bei keinem anderen Genre dürfte es vergleichbar oft zu Überraschungshits kommen wie beim Horrorfilm. Schließlich kommt dieser meist ohne aufwendige Spezialeffekte und große Stars aus, was die Budgets nach unten drückt. Da lassen sich schon beachtliche Renditen erreichen. Ein Beispiel hierfür ist M3GAN, das bei überschaubaren Kosten von 12 Millionen US-Dollar mehr als 180 Millionen wieder einspielte. Insofern verwundert es nicht wirklich, dass mit M3GAN 2.0 rund zweieinhalb Jahre später noch eine Fortsetzung erscheint. Denn was einmal funktioniert, funktioniert auch zweimal. Oder noch häufiger: Das Horrorgenre ist berüchtigt dafür, dass es Fortsetzungen ohne Ende geben kann, manche Franchises bringen es auf mehr als zehn Teile, obwohl sie eigentlich immer nur dieselbe Geschichte erzählen.

Eines muss man Regisseur Gerard Johnstone (Housebound), der diesmal auch das Drehbuch verfasst hat, lassen: Er hat keine Lust darauf, sich nur zu wiederholen. Sicher, auch dieses Mal geht es um Puppen, die von einer künstlichen Intelligenz beseelt sind und einen Sonderweg bestreiten. Dieses Mal sind es sogar zwei, die dann auch antagonistisch platziert werden, also gegeneinander kämpfen. Ein typischer Fall von alles gleich nur größer? Nicht so ganz. So nimmt M3GAN 2.0 das Thema auf, spinnt es aber deutlich weiter. Ging es beim letzten Mal darum, dass die Technik Amok läuft, wie man es inzwischen wirklich andauernd in Filmen und Serien zu sehen bekommt, bekommt der Film dieses Mal eine politische und gesellschaftliche Komponente. Die Puppe ist nicht zufällig tödlich, sondern von Anfang an so konzipiert.

Absurd und überfrachtet

Actionreich geht es dann auch los, wenn die Kampfmaschine alles zerlegt, was auch nur nach Mensch aussieht. Mit dem Original hat das dann nicht mehr viel zu tun. Theoretisch kann man zwar auch M3GAN 2.0 noch als Science-Fiction-Horror verbuchen. Aber das ist dann doch eher ein Actionfilm, der mit reichlich Humor angereichert wurde. Teilweise kennt man auch das vom ersten Teil, selbst wenn die Einteilung als Horrorkomödie seinerzeit fragwürdig war. Dieses Mal ist der Humor noch etwas ausgeprägter. Teilweise wird es hier derart absurd, dass man ungläubig auf die Leinwand starrt und sich fragt, ob das wirklich geschieht. Ja, tut es. Johnstone bekam offensichtlich nach dem erfolgreichen Erstling einen Freischein, zu tun, was immer er will, so unsinnig das auch sein mag.

Wobei er durchaus auch versucht, eine Geschichte zu erzählen, die sich etwas weiter mit dem Thema künstliche Intelligenz befasst. Anstatt einfach nur die neue Technik zu verteufeln, wie es so oft der Fall ist, ist diese hier ebenso ambivalent, wie es die Menschen sind. Manchmal weiß man schon gar nicht mehr, wer böse und wer gut ist. Das geht auch mit diversen Wendungen einher, die zwar nicht immer überraschen, aber doch dafür sorgen, dass das deutlich komplexer ist als beim ersten Film. Aber nicht unbedingt besser: M3GAN 2.0 hält sich schon oft damit auf, Themen und Figuren erklären zu wollen, die es so nicht unbedingt gebraucht hätte. Die Laufzeit ist mit rund zwei Stunden dann auch überdimensioniert, das ermüdet mehr. Dennoch, im Bereich der Horror-Sequels ist dieses eines der interessanteren, da man zumindest versucht war, wirklich etwas zu erzählen.



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M3GAN 2.0
fazit
„M3GAN 2.0“ lässt dieses Mal zwei KI-Puppen gegeneinander antreten und macht auch sonst einiges mehr. Mit Horror hat das nur noch bedingt zu tun, die Geschichte ist auch überfrachtet. Im Bereich der Horror-Sequels ist dieses aber eines der interessanteren, da man sich wirklich Gedanken gemacht hat, wie das Thema weiter aufgezogen werden kann.
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