
Mit ihren Rezepten ist Sophie Grainger (Claire Chitham) zu einer Bestseller-Autorin und Lifestyle-Queen geworden. Offensichtlich hat sie damit aber nicht nur Fans gewonnen. Denn nun ist sie tot, von hinten erstochen mit einer Mistgabel – und das auch noch während eines gut besuchten Bauernmarkts! Chefermittler Mike Shepherd (Neill Rea) und seine Kollegin Kristin Sims (Fern Sutherland) sind zufällig vor Ort, als die Köchin ihre letzten Schritte geht, bevor sie tot zusammenbricht. Wer das Verbrechen begangen hat, wissen sie aber ebenso wenig wie Sophies Mann Rory (Craig Hall). Dabei wächst die Zahl der Verdächtigen schnell an. Schließlich stellt sich heraus, dass die Verstorbene bei einigen verhasst war. Das größte Rätsel geben jedoch die Entdeckungen von Dr. Gina Kadinsky (Cristina Serban Ionda) bei der Obduktion auf …
Krimi mit Humor
Weiter geht es mit Brokenwood – Mord in Neuseeland. Obwohl es in der Heimat genug Stoff gäbe für regelmäßige Veröffentlichungen hierzulande, muss man teils monatelang warten, bis wieder ein neuer Film erscheint. So auch bei der siebten Staffel, die derzeit im Ersten abgearbeitet wird. Das Bild des Grauens um einen ebenso rätselhaften wie brutalen Mord in einem altertümlichen Folterstuhl und das in einem spirituellen Heilungszentrum spielende Die drei Hexen liefen bereits vergangenen Herbst. Im März folgte Den Letzten beißen die Hunde, das von einem tödlich missglückten Raubüberfall erzählte. Mit Mord nach Rezept findet nun die vierte Folge der besagten Staffel den Weg zu uns, vier Jahre nach der Erstausstrahlung in Neuseeland. Zwei weitere werden noch kommen.
Wer die Reihe kennt, weiß schon im Groben, was einen hier erwartet. Die neuseeländische Produktion präsentiert gewöhnlich klassische Whodunit-Krimis, bei denen herausgefunden werden muss, wer einen Mord begangen hat. Dafür kommen dann verschiedene Leute in Frage, denn irgendwie gibt es immer Motive dafür, jemanden zu töten. Die Filme lockern das aber mit Humor auf, gern in Form von schrägen Figuren. Man ist da Inspector Barnaby recht ähnlich. Bei Brokenwood – Mord in Neuseeland: Mord nach Rezept ist das prinzipiell auch so, selbst wenn man sich da stärker zurückhält, als es bei anderen Teilen der Fall war. Da waren andere Filme doch noch etwas absurder gewesen, wenn wir in irgendwelche Parallelwelten eintauchen.
Eine kuriose Entdeckung
Spaß macht das aber auch in der abgeschwächten Form noch. Zumal dafür beim Kriminalfall selbst einige Besonderheiten zu finden sind. Schon, dass jemand mit einer Mistgabel aufgespießt gefunden wird, ist nicht die alltäglichste Variante eines Mordes. Richtig kurios wird es aber, als es zu der besagten Entdeckung der Gerichtsmedizinerin kommt, von der man im Idealfall vorher keine Einzelheiten weiß. Schließlich ist das eine Idee, auf die man erst einmal kommen muss. Brokenwood – Mord in Neuseeland: Mord nach Rezept nutzt das auch für einen kleinen Ausflug zu einem gesellschaftlichen Thema, verbunden mit etwas Kritik. Man sollte deswegen aber keinen moralisierenden Krimi erwarten, der Unterhaltungsfaktor steht im Vordergrund.
Die Auflösung ist dabei überraschend, da man sich wirklich etwas hat einfallen lassen. Das ist dann natürlich auch etwas überzogen, wie man es bei dieser Reihe erwartet, aber nicht in dem Ausmaß, dass es dadurch völlig unglaubwürdig würde. Sowohl das Motiv wie auch der prinzipielle Hergang des Verbrechens funktionieren. Insgesamt ist Brokenwood – Mord in Neuseeland: Mord nach Rezept dann auch wieder ein guter Krimi geworden. Er mag zwar etwas weniger stark in Erinnerung bleiben als andere Teile, die noch etwas einfallsreicher waren. Aber das ist nicht weiter tragisch, auch der 28. Film der 2014 gestarteten Krimireihe ist den meisten hiesigen Fernsehkrimis überlegen, was das lästige Warten auf Nachschub nicht unbedingt einfacher macht.
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