Jericho Ridge - Unter Beschuss TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
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Jericho Ridge – Unter Beschuss

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„Jericho Ridge – Unter Beschuss“ // Deutschland-Start: 24. Februar 2025 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Es läuft gerade nicht so wirklich im Leben von Deputy Tabby Temple (Nikki Amuka-Bird). Schlimm genug, dass sie eine Fußverletzung hat und nur noch humpeln kann. Ihre leitende Funktion ist sie auch noch los, was mit den Drogengeschäften ihres Sohns Monty (Zack Morris) zu tun hat, den sie zu schützen versuchte. Doch auch unter diesen widrigen Umständen will sie arbeiten, hält allein in der Wache die Stellung, während Chief Deputy Dennis (Chris Reilly) und die anderen bei einem Mordfall ermitteln. Während sie aus der Ferne Beistand leistet und sich mit einer nervigen Anruferin sowie einem Insassen herumplagt, ahnt sie nicht, dass eine große Gefahr auf sie zukommt. Eine Gefahr, der sie ganz allein trotzen muss und die näher ist, als sie ahnt …

Die Polizeiwache als Falle

Sie sind ein fester Bestandteil des Thrillergenres: Filme, in denen Hauptfiguren belagert werden und sich gegen eine äußere Gefahr wehren müssen. Oft geht es dabei um Menschen, die in ihrem eigenen Zuhause zu Gefangenen werden, sogenannte Home-Invasion-Thriller wie Panic Room oder The Strangers erfreuen sich immer wieder größerer Beliebtheit. Eine Sonderform stellen dabei Filme dar, in denen eine Polizeistation belagert wird. Assault – Anschlag bei Nacht von John Carpenter ist ein solcher und gilt als Genreklassiker, der immer wieder als Vergleich herangezogen wird. Ein Vergleich, den sich notgedrungen auch Jericho Ridge – Unter Beschuss gefallen lassen muss, wenn eine nahezu verwaiste Polizeiwache zur Zielscheibe eines Überfalls wird.

Dabei dauert es eine Weile, bis es so weit ist. Tatsächlich hebt sich Will Gilbey diese Belagerung für das actionreiche Finale auf. Aber schon vorher versteht es der Brite, der bislang als Cutter und Drehbuchautor tätig war und hiermit sein Langfilmdebüt als Regisseur gibt, eine unheilvolle Atmosphäre zu erzeugen. Dass die Protagonistin in einer abgelegenen Wache allein ist, bei der die Schlösser nicht funktionieren, das schreit geradezu nach Ärger. Wobei, eine anderen gibt es noch: Earl Macready (Michael Socha), der seiner Frau gegenüber gewalttätig wurde und nun in der Zelle sitzt. Das macht die Sache aber nicht unbedingt besser. Eigentlich ist er für die Geschichte von Jericho Ridge – Unter Beschuss nicht relevant. Und doch ist er eine interessante Ergänzung, da man bei ihm kaum vorhersagen kann, wie er reagieren wird, wenn es richtig losgeht. Wird er helfen? Wechselt er zu den Bösen? Hält er sich aus allem raus?

Einfache Geschichte, spannend umgesetzt

Auch sonst hat sich Gilbey einiges einfallen lassen, um die Geschichte zu erweitern. Die wiederkehrenden Anrufe der Frau, die unbedingt die Polizei einschalten will, um eine Party von Jugendlichen zu verhindern, hat zwar nichts mehr der Handlung zu tun. Sie trägt aber durchaus zur angespannten Situation bei. Prinzipiell wäre das mit dem Sohn, der irgendwie involviert ist, auch nicht notwendig gewesen. Es trägt aber ein wenig zur Figurenzeichnung in Jericho Ridge – Unter Beschuss bei und ist ein passender, wenngleich etwas billiger Trick, um die Spannungskurve noch etwas weiter zu erhöhen. Es ist eine Sache, das eigene Leben schützen zu müssen, eine andere, wenn es um das eigene Kind geht. Und dass Tabby weit gehen würden für Monty, das wissen wir. Das wird bereits in der Einführung verraten.

Originell ist das am Ende nicht, weder inhaltlich noch inszenatorisch. Am ungewöhnlichsten ist noch, wie die Polizistin per Kamera zusieht, wie die Kollegen bei einem Einsatz sind. Das ist auch eine starke Szene, wenn sie irgendwie versuchen muss, ihnen dabei zu helfen, ohne sich vom Platz zu bewegen. Insgesamt ist Jericho Ridge – Unter Beschuss ganz gut geworden, selbst wenn das Genre nicht wirklich weitergebracht wird. Das ist natürlich gerade auch ein Verdienst von Nikki Amuka-Bird (Knock at the Cabin), die hier quasi eine One-Woman-Show abliefert und sowohl in den toughen wie auch den verzweifelten Momenten überzeugt. Zwar sind auch andere Figuren außer Tabby von Bedeutung. Aber sie ist der Mittelpunkt von allem, wenn auf einmal ein metaphorischer Tornado über die Wache hinwegfegt und sie sich dem entgegenstellen muss, ohne nennenswerte Waffen und mit kaputtem Fuß.

Credits

OT: „Jericho Ridge“
Land: UK
Jahr: 2023
Regie: Will Gilbey
Drehbuch: Will Gilbey
Musik: Christopher Benstead
Kamera: Ruairí O’Brien
Besetzung: Nikki Amuka-Bird, Zack Morris, Philipp Christopher, Trim Ademi, Michael Socha, Simon Kunz, Chris Reilly, Solly McLeod

Bilder

Trailer

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Jericho Ridge – Unter Beschuss
fazit
In „Jericho Ridge – Unter Beschuss“ muss eine Polizistin in einer abgelegenen Wache die Stellung halten, als ein Angriff bevorsteht. Die Geschichte ist sicherlich nicht neu, aber gut umgesetzt. Die unheilvolle Stimmung, die später einem Inferno Platz macht, und eine stark aufspielende Nikki Amuka-Bird sorgen dabei für Unterhaltung.
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