Ghostbusters: Frozen Empire
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Ghostbusters: Frozen Empire

„Ghostbusters: Frozen Empire“ // Deutschland-Start: 21. März 2024 (Kino)

Inhalt / Kritik

Nachdem sie die Welt vor einer antiken Gottheit bewahrt haben, sind Gary Grooberson (Paul Rudd) und Callie Spengler (Carrie Coon) zusammen mit Callies Kindern Trevor (Finn Wolfhard) und Phoebe (Mckenna Grace) nach New York City gezogen, um dort das Familienerbe anzutreten. Schließlich hatte Callies Vater Egon seinerzeit mit Dr. Peter Venkman (Bill Murray), Dr. Ray Stantz (Dan Aykroyd) und Dr. Winston Zeddemore (Ernie Hudson) zahlreiche Geister gejagt und gefangen. Der Nachwuchs tut sich jedoch schwer mit der Aufgabe, richtet bei den Auftritten mehr Schaden an als die Geister selbst. Und auch privat kommt es zu Problemen, Phoebe fühlt sich aufgrund ihres Alters nicht ernstgenommen. Gehör findet sie lediglich bei Melody (Emily Alyn Lind), die als Geist durch die Stadt streift. Dabei werden die Ghostbusters bald alle Kräfte gebrauchen können, die sie finden. Denn als Nadeem Razmaadi (Kumail Nanjiani) ein altes Artefakt verkaufen will, das sich im Besitz seiner verstorbenen Großmutter befand, ahnt er nicht, was er damit auslösen wird …

Die alten und neuen Geisterjäger in einem gemeinsamen Abenteuer

Ghostbusters – Die Geisterjäger gehört bekanntlich zu den großen Hits der 1980er, mit zahlreichen ikonischen Szenen und einem Titellied, das einem auch 40 Jahre später nicht aus den Ohren geht. Der Traum, aus dem Volltreffer ein Franchise zu machen, war aber nur teilweise erfolgreich. Der Versuch von 2016, mit Ghostbusters an alte Zeiten anzuschließen, ging kräftig daneben. Das lieg sicherlich auch daran, dass die vier Männer durch vier Frauen ersetzt wurden, was erwartungsgemäß bei vielen gar nicht gut ankam. Der Film war aber auch nicht besonders, gerade der Humor ließ viel zu wünschen übrig. Mit Ghostbusters: Legacy wurde im Herbst ein neuer Anlauf gewagt. Dieser war deutlich gelungener bei dem Ansatz, eine neue Generation zu etablieren, auch wenn am Ende ziemlich plump die Nostalgiekarte gezückt wurde. Nun also Ghostbusters: Frozen Empire, der vierte „offizielle“ Film.

Grundsätzlich ist das Nebeneinander von den alten Hasen und der neuen Crew harmonischer gelöst als beim letzten Mal, wo die Ur-Geisterjäger mit Gewalt ins Ende gepresst wurden. Zumindest Ray und Winston sind hier schon früh Teil des Geschehens, haben auf ihre Weise auch Sinnvolles beizutragen. Sicher, die eine oder andere etwas ungelenke Nostalgie-Übung ist noch immer dabei. Aber das Ergebnis ist nicht annähernd so irritierend wie beim letzten Mal. Schön ist beispielsweise, dass hier eine neue Bedrohung eingeführt wurde, die zwar in der Tradition der früheren steht, ohne diese aber nur wiederholen zu wollen. Man fand in Ghostbusters: Frozen Empire auch einen neuen Geist, der eine schöne Bereicherung darstellt. Allerdings sollte man nicht zu viel in der Hinsicht erwarten. So macht der Film zwar mit den frostigen Eigenschaften des Antagonisten Werbung. Die werden aber nur beim stimmungsvollen Einstieg demonstriert und dann wieder im letzten Viertel. Dazwischen ist er nur ein Thema unter vielem.

Unterhaltsam, aber überfrachtet

Das ist dann auch ein wenig das Problem des Films: Gil Kenan, der beim letzten Mal gemeinsam mit Jason Reitman das Drehbuch schrieb, hier aber zusätzlich die Regie übernommen hat, muss mit einer unüberschaubaren Zahl an Figuren jonglieren. Da sind nicht nur die vier neuen und die alte Crew. Es gibt mit Nadeem, Winstons wissenschaftlichen Mitarbeitenden Lars Pinfield (James Acaster) und Lucky Domingo (Celeste O’Connor) sowie Rays Sidekick Podcast (Logan Kim) vier weitere ständige Figuren. Vom Geist Melody ganz zu schweigen. Auf der einen Seite ist es zwar nett, wie es in Ghostbusters: Frozen Empire verschiedene Handlungsstränge gibt, die im ständigen Wechsel verfolgt werden. Es führt aber auch dazu, dass der Film ziemlich überfrachtet ist. Zumal einige Schlüsselszenen sehr kurz ausfallen, gerade das lang vorbereitete Finale ist enttäuschend schnell vorbei.

Das ist schade, weil hier schon einiges drinsteckt, das sympathisch ist und Spaß macht. Da sind witzige Szenen. Andere gehen zu Herzen, wenn sich Phoebe danach sehnt, einen Platz für sich zu finden. Dem Ensemble kann man sowieso nichts vorwerfen. Von Murray einmal abgesehen, der hier ein wenig fehl am Platz wirkt, sind alle mit Herzblut dabei, selbst dann, wenn sie aufgrund des aufgeblähten Drehbuchs nicht viel zu tun bekommen. Vielleicht hätte man aus Ghostbusters: Frozen Empire doch eher eine Serie machen sollen, der Film soll sich schließlich angeblich an der Zeichentrickserie The Real Ghostbusters orientieren. So bleibt ein Film, der zwar vieles richtig macht, aber nicht die nötige Balance findet. Sollte es zu einem weiteren Teil kommen, ist aber zumindest die Grundlage gelegt, auf der man aufbauen kann. Es wäre bedauerlich, diese Elemente nicht auch weiterhin zu verwenden.

Credits

OT: „Ghostbusters: Frozen Empire“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Gil Kenan
Drehbuch: Gil Kenan, Jason Reitman
Musik: Dario Marianelli
Kamera: Eric Steelberg
Besetzung: Paul Rudd, Carrie Coon, Finn Wolfhard, Mckenna Grace, Kumail Nanjiani, James Acaster, Celeste O’Connor, Emily Alyn Lind, Logan Kim, Bill Murray, Dan Aykroyd, Ernie Hudson, Annie Potts

Bilder

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Ghostbusters: Frozen Empire
fazit
Waren beim letzten Mal die Nostalgie-Elemente eher plump in die Geschichte gezwungen, klappt bei „Ghostbusters: Frozen Empire“ das Zusammenspiel aus alter und neuer Crew besser. Tatsächlich macht die Fantasykomödie um ein kriselndes Team, das sich mit einer frostigen Gottheit anlegt, über weite Strecken auch Spaß. Es ist durch die Vielzahl an Figuren aber völlig überfrachtet, zumal Schlüsselszenen sehr kurz ausfallen.
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