James Bond 007 Die Welt ist nicht genug The World Is Not Enough

James Bond 007: Die Welt ist nicht genug

James Bond 007 Die Welt ist nicht genug The World Is Not Enough
„Die Welt ist nicht genug“ // Deutschland-Start: 9. Dezember 1999 (Kino) // 15. September 2015 (DVD)

Inhalt / Kritik

Als der Industrielle Sir Robert King (David Calder) bei einem Bombenanschlag ums Leben kommt, ist das nicht nur für seine alte Freundin M (Judi Dench) ein Schock. Auch Geheimagent James Bond (Pierce Brosnan) geht der Vorfall nahe, war er es doch, der den Koffer voller Geld besorgt hatte, der in die Luft ging und King damit tötete. Sein Rettungsversuch schlägt ebenso fehl wie die Verfolgung der Attentäterin. Die Suche nach Antworten führt den Geheimdienst zu Victor „Renard“ Zokas (Robert Carlyle), einem ehemaligen KGB-Agenten, der nun als Terrorist arbeitet. Dieser war es auch, der Kings Tochter Elektra (Sophie Marceau) entführt hatte, von der Bond überzeugt ist, dass nun sie wieder in Lebensgefahr schwebt. Doch was hat er vor? Während der Spion immer tiefer eindringt, macht er die Bekanntschaft der Atomwissenschaftlerin Dr. Christmas Jones (Denise Richards), die ebenfalls in die Geschichte verwickelt wird …

Der nächste Hit des Agenten

Nachdem die Reihe um den britischen Geheimagenten James Bond in den 1980ern immer wieder kriselte, war der Neustart in den 1990ern ein immenser Erfolg. GoldenEye stellte 1995 mit Einnahmen von mehr als 350 Millionen US-Dollar einen neuen Rekord auf. Der Morgen stirbt nie spielte 1997 annähernd genauso viel ein, weshalb klar war, dass es einen weiteren Teil mit Pierce Brosnan in der Hauptrolle geben würde. Lange darauf warten mussten die Fans nicht, schon zwei Jahre später gab es mit Die Welt ist nicht genug Film Nummer drei. Und zumindest kommerziell hielt der Höhenflug an, tatsächlich gab es am Ende sogar noch ein paar Dollar mehr als bei GoldenEye. Qualitativ ging es jedoch weiter bergab, der Film enttäuschte in mehrfacher Hinsicht.

Dabei geht es eigentlich recht vielversprechend los. So macht die anfängliche Actionsequenz, ein Muss bei jedem James Bond Film, richtig Spaß. Kurz nach dem Anschlag darf sich der Geheimagent eine gewohnt halsbrecherische Verfolgungsjagd liefern, die zudem mit einem mysteriösen Hinweis auf die Hintermänner endet. Das macht neugierig auf das, was noch kommt. Und auch bei den späteren Szenen wurde viel richtig gemacht, darunter beispielsweise ein Abschnitt, der in einer Pipeline spielt. Zwar kann Die Welt ist nicht genug nicht mit den exotischen Kulissen locken, welche die früheren Filme in der Reihe bestimmten. Dennoch kann sich das alles sehen lassen, Regisseur Michael Apted (Unlocked) stellte sich in der Hinsicht als gute Wahl heraus.

Schauspielerisch gemischt

Gemischt ist hingegen der Eindruck, den das Ensemble hinterlässt. Brosnan selbst hatte es sich beim dritten Anlauf längst in der Rolle gemütlich gemacht, gibt hier den knallharten Frauenverführer. Die Dialoge mit den weiblichen Figuren sind voll sexueller Anspielungen, was mal witzig ist, mal recht plump. Sophie Marceau (La Boum – Die Fete) gehört sicherlich zu den Stärken des Films als willensstarke und zugleich mysteriöse Femme Fatale. Komplett fehlbesetzt ist hingegen Denise Richards, der man die Rolle der Nuklearwissenschaftlerin nie abnimmt. Robert Carlyle bleibt als Gegenspieler eh ziemlich blass. Durch Robbie Coltrane als Casino-Besitzer, Desmond Llewelyn bei seinem letzten Auftritt als Q und John Cleese als dessen Nachfolger kommt noch Humor in Die Welt ist nicht genug, der teilweise aber schon ziemlich albern ist.

Und dann wären da noch die unfreiwillig komischen Szenen, gerade zum großen Finale hin wird es grotesk bis peinlich. Die Geschichte taugt sowieso nicht viel. Zwar war das Thema einer großen Öl-Pipeline damals sehr aktuell und funktioniert im heutigen Kontext noch immer. Das ist aber so mühselig zusammenkonstruiert, dass es keinen besonders guten Eindruck hinterlässt. Am Ende läuft es dann doch nur auf das abgenutzte Motiv hinaus, die Konkurrenz ausschalten zu wollen, um mehr Geld damit zu machen. Das ist als Motiv zwar nicht unrealistisch, wurde aber in früheren Bond-Filmen stimmiger umgesetzt. Aufgrund einzelner gelungenen Elemente schafft es Die Welt ist nicht genug noch ins Mittelmaß, mehr aber eben nicht. Immerhin: Das Titellied The World Is Not Enough von Garbage ist wieder um einiges besser als das des Vorgängers.

Credits

OT: „The World Is Not Enough“
Land: UK, USA
Jahr: 1999
Regie: Michael Apted
Drehbuch: Neal Purvis, Robert Wade, Bruce Feirstein
Vorlage: Ian Fleming
Musik: David Arnold
Kamera: Adrian Biddle
Besetzung: Pierce Brosnan, Robert Carlyle, Sophie Marceau, Denise Richards, Robbie Coltrane, Judi Dench

Trailer

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James Bond 007: Die Welt ist nicht genug
fazit
„Die Welt ist nicht genug“ beginnt vielversprechend mit mehreren Actionszenen und einem hinterhältigen Anschlag. Der Film baut später aber stark ab: Die Geschichte ist langweilig, die Figuren uninteressant, hinzu kommen teilweise Fehlbesetzungen, weshalb das in der Summe nicht über Durchschnitt hinauskommt.
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