The Amazing Spider Man
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The Amazing Spider-Man

The Amazing Spider Man
„The Amazing Spider-Man“ // Deutschland-Start: 28. Juni 2012 (Kino) // 8. November 2012 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Seitdem seine Eltern ihn als Kind verlassen haben, lebt Peter Parker (Andrew Garfield) bei seinem Onkel Ben (Martin Sheen) und seiner Tante May (Sally Field). Inzwischen ist aus ihm ein Teenager geworden, der die High School besucht. Richtig viel Anschluss hat er dort keinen. Er ist ja schon froh, wenn er mal nicht gemobbt wird. Wobei, ein Mensch hat es ihm schon angetan: Gwen Stacy (Emma Stone). Diese scheint auch seine Gefühle zu erwidern. Während Peter noch überlegt, wie er seiner Mitschülerin näherkommen kann, erfährt er, dass der im Bereich der Genetik tätige Dr. Curt Connors (Rhys Ifans) mit seinem Vater bekannt war. Um mehr darüber herauszufinden, schleicht sich Peter in das Labor des Wissenschaftlers, wo er von einer genmanipulierten Spinne gebissen wird und im Anschluss einige unerwartete Kräfte entwickelt …

Neustart der Comic-Reihe

Auch wenn der dritte Teil bei Fans umstritten war, erfreute sich doch die von Sam Raimi inszenierte Trilogie Spider-Man einer enormen Beliebtheit. Sie spielte auch richtig viel Geld ein, 2,5 Milliarden US-Dollar waren es am Ende, die drei Filme zusammengezählt. Insofern war es klar, dass es früher oder später irgendwie weitergehen musste. 2012 war es dann so weit, auch wenn es sich bei The Amazing Spider-Man um keine Fortsetzung handelte, weder im Hinblick auf den Inhalt noch auf das Team. So ersetzte Regisseur Marc Webb seinen Vorgänger Raimi, an Stelle von Tobey Maguire schwang sich nun Andrew Garfield durch die Lüfte. Inhaltlich fing man einfach wieder von vorne an und erzählte erneut, wie ein High-School-Schüler durch den Biss einer besonderen Spinne übermenschliche Fähigkeiten entwickelt.

Dass Garfield wie schon Maguire viel zu alt ist für einen High-School-Schüler, nahm man ihn Kauf. Ebenso dass zwischen Garfield und Stone fünf Jahre liegen, obwohl ihre Figuren gleich alt sein sollten – bei diesen Filmen darf man nie so genau sein. Schauspielerisch überzeugte der Newcomer aber, der zuvor unter anderem mit den Dramen Alles, was wir geben mussten und The Social Network auf sich aufmerksam machte. Vor allem in den emotionaleren Momenten, wenn sich Peter mit dem Verlust seiner Familie auseinandersetzen muss, stellt sich das Engagement des Schauspielers als echter Gewinn heraus. Der Rest des Ensembles überzeugt ebenfalls, selbst wenn einige nicht so wahnsinnig viel zu tun bekommen. Das ist besonders bei Emma Stone bedauerlich, deren Gwen zwar hin und wieder einen markanten Satz sagen darf, ansonsten aber wie schon bei Raimi darauf reduziert wird, Love Interest und Damsel in Distress zu sein.

Schon wieder?

Auch sonst kommt einem zwangsläufig viel bekannt vor. So viel, dass man sich fragen darf: Hätte es zehn Jahre nach Spider-Man wirklich einen neuen Film gebraucht? So ist der Gegenspieler wieder einmal ein genialer Wissenschaftler, der durch ein fehlgeschlagenes Experiment mutiert und enorme Kräfte entwickelt. Natürlich ist das zum Teil durch die Comics bereits so vorgegeben. Das ändert aber nichts daran, dass man hier von einem Déjà-vu zum nächsten schwingt. Überraschungen sollte man bei The Amazing Spider-Man deshalb erst gar nicht erwarten. Ein paar eigene Akzente gibt es dabei schon, etwa bei der Interpretation der Peters. Gerade die Wut, die der Protagonist mit sich herumschleppt, ist für einige sehenswerte Momente gut.

Zwiespältig ist hingegen der Gegenspieler. Dass ein Mann, der eigentlich Gutes tun will, durch ein fehlgeleitetes Experiment den Halt verliert, ist zwar schon tragisch. So richtig nachzuvollziehen ist der Wandel aber nicht, dazu wie gesagt schon zu oft verwendet. Irgendwie hinterlässt Lizard einfach keinen besonderen Eindruck, weder im Hinblick auf die Figurenzeichnung noch die Visualisierung. Da waren die späteren Filme mit Tom Holland deutlich prägnanter. Das führt gerade gegen Ende dazu, dass man da schon mal das Interesse verlieren darf. The Amazing Spider-Man fängt gut an, ist insgesamt sicher auch ein solider Teil innerhalb des Spinnen-Universums. Aber eben nicht mehr als das.

Credits

OT: „The Amazing Spider-Man“
Land: USA
Jahr: 2012
Regie: Marc Webb
Drehbuch: James Vanderbilt, Alvin Sargent, Steve Kloves
Musik: James Horner
Kamera: John Schwartzman
Besetzung: Andrew Garfield, Emma Stone, Rhys Ifans, Denis Leary, Campbell Scott, Irrfan Khan, Martin Sheen, Sally Field

Bilder

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The Amazing Spider-Man
fazit
Nach dem gigantischen Erfolg der vorangegangenen Trilogie fing man bei „The Amazing Spider-Man“ einfach wieder von vorne an. Trotz vereinzelter eigener Akzente ist der Film dann auch ein wenig austauschbar. Hinzu kommt der uninteressante Gegenspieler, weshalb der Neustart trotz eines emotional spielenden Andrew Garfield nicht mehr als solide ist.
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