Ready.Daddy.Go! TV Fernsehen ZDFneo Streamen online Mediathek
© ZDF / Ramin Morady

Ready.Daddy.Go!

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„Ready.Daddy.Go!“ // Deutschland-Start: 22. August 2023 (ZDFneo)

Inhalt / Kritik

Zwar ist Michel (Fridolin Sandmeyer) erst 33. Doch er hört bereits seine biologische Uhr ticken. Wenn er sich nicht sputet, wird das nichts mehr mit dem eigenen Kind. Zumindest ist er davon überzeugt, denn als schwuler Mann sind seine Optionen von vornherein eher limitiert. Also setzt er alles daran, dass der Traum von der Familie endlich wahr wird. Mit Dirk (Florian Jahr) hat er dafür den richtigen Partner gefunden. Tatsächlich wird der Adoptionsantrag der beiden bewilligt, auch wenn sie auf der Warteliste nicht unbedingt auf den vorderen Plätzen sind. Während Michel sich gewissenhaft darauf vorbereitet, der perfekte Vater zu werden, treibt er damit sein Umfeld in den Wahnsinn – bis auch Dirk genug hat von dem Thema …

Die Sehnsucht nach Kindern

Für viele gehört es geradezu verpflichtend zum Leben dazu: eigene Kinder. Doch nur weil man sie will, heißt das nicht zwangsläufig, dass man sie auch bekommt. Und so gibt es zahlreiche Filme und Serien, die sich eben mit den vergeblichen Versuchen beschäftigen, irgendwie an Nachwuchs zu kommen. Manche davon sind eher tragisch angelegt, wollen aufzeigen, wie groß die Belastung für die Beteiligten ist. Andere betonen lieber den komischen Aspekt, wenn die jeweiligen Figuren von einer chaotischen Situation in die nächste stolpern. In diese Richtung geht auch die deutsche Serie Ready.Daddy.Go!, die exklusiv bei ZDFneo ausgestrahlt wird.

Die Besonderheit dort ist natürlich, dass ausnahmsweise keine Frau mit ihrem kinderlosen Dasein hadert, sondern ein Mann. Ein homosexueller Mann obendrein, was die Situation deutlich verkompliziert. Schließlich ist das mit dem Kinderkriegen ohne das andere Geschlecht ein wenig schwierig. Im Schnellverfahren werden dabei verschiedene Situationen und Lösungsansätze durchgegangen. Während die Geschichte mit dem Adoptionsversuch des zu dem Zeitpunkt noch intakten Paares beginnt, werden später auch andere Methoden durchprobiert. Ohne Erfolg natürlich, das Konzept von Ready.Daddy.Go! sieht schließlich vor, dass der Protagonist zwar – der Titel verrät es – bereit ist für die neue Aufgabe, aber schon im Vorfeld immer wieder scheitert. Zur Freude des Publikums.

Ein kurzes Vergnügen

Theoretisch. Praktisch ist das mit dem Humor so eine Sache. Dann und wann gibt es zwar mal ein paar nette Auseinandersetzungen oder auch peinliche Momente im Leben des verhinderten Papas. Aber nicht jede Pointe sitzt, da sind auch eine Reihe schwächlicher Witze dabei. Hinzu kommt, dass einem Michel relativ schnell auch auf die Nerven gehen kann mit seiner hysterischen Art. Die Figurenzeichnung ist zudem nicht gerade die tiefgründigste. Ready.Daddy.Go! arbeitet da schon bewusst mit Stereotypen, wobei man sich darüber streiten kann, ob dies nun das Ergebnis von Einfallslosigkeit ist oder ob die knappe Zeit Schuld daran hat. Schließlich sind die sechs Folgen jeweils nur 12 bis 15 Minuten lang, das reicht dann nicht, um wirklich viel erzählen zu können. Die Serie ist Teil des sogenannten Instant Fiction Konzepts vom ZDF, dem unter anderem auch die Kurzserien Schlafschafe und Liebe. Jetzt! entstammen.

Dabei ist die extrem kurze Laufzeit ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite ist man auf diese Weise sehr schnell mit allem durch, Ready.Daddy.Go! ist kürzer als die meisten Filme. Man kommt kaum dazu sich zu langweilen, weil alles sofort wieder vorbei ist. Es bedeutet aber auch, dass die im Grunde interessanten Themen nicht in dem Umfang besprochen werden, wie sie es verdienen würden. Wo beispielsweise Trying über eine ganze Staffel hinweg von den Versuchen eines Paares berichtet, überhaupt als Adoptiveltern in Frage zu kommen, da gibt es hier nur eine Viertelstunde. Das reicht nicht, um eine vergleichbare Wirkung zu erzielen und auch eine emotionale Bindung aufzubauen. Wer darauf verzichten kann, findet hier aber eine nette Serie mit einem spielfreudigen Ensemble, von der zwar nicht viel hängenbleibt, die man sich zwischendurch aber gut anschauen kann.

Credits

OT: „Ready.Daddy.Go!“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Christof Pilsl
Drehbuch: Christof Pilsl, Sven Hasselberg
Musik: Giovanni Berg
Kamera: Thorsten Harms
Besetzung: Fridolin Sandmeyer, Maike Jüttendonk, Eva Karl Faltermeier, Florian Jahr, Fee Schuster-Böckler, Sepp Schauer, Petra Berndt, Mauricio Hölzemann

Bilder

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Ready.Daddy.Go!
fazit
„Ready.Daddy.Go!“ folgt einem Schwulen jenseits der 30, der unbedingt ein Kind will, dabei aber ständig scheitert. Durch die kurze Laufzeit – die sechs Folgen haben zusammen kaum Spielfilmlänge – geht nichts davon in die Tiefe, der Protagonist ist auch etwas anstrengend. Irgendwie nett ist die Serie aber schon.
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