Die Rückkehr der Manson Family
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Die Rückkehr der Manson Family

„Die Rückkehr der Manson Family“ // Deutschland-Start: 7. Juli 2023 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Tianna (Katherine Hughes) hat einen Traum: Sie möchte in dem Film über den berühmten Sektenführer Charles Manson mitspielen. Doch dafür braucht sie erst einmal ein gutes Casting-Video. Eben dieses will sie in der Wüste drehen, ihr Freund Mitch (Josh Plasse) hat sich dafür angeboten. Doch der Ausflug in die abgelegene Gegend wird für die beiden zu einer echten Tortur. Von Anfang an haben sie ein ungutes Gefühl bei den Leuten, etwas stimmt da nicht. Tatsächlich stellen sie fest, dass Robert (Frank Grillo) eine eigene kleine Sekte führt, die vor Ort ihr Unwesen treibt. Ihr Ziel: Sie wollen Manson höchstpersönlich wiederbeleben …

Der unsterbliche Kult um den Sektenführer

Mehr als fünf Jahre ist es inzwischen her, dass Charles Manson gestorben ist. Die zahlreichen Verbrechen seiner Sekte, zu denen auch diverse Morde gehörten, liegen sogar mehr als fünfzig Jahre zurück. Doch der Kult um den grausamen und menschenverachtenden Serienmörder hält immer noch an. Das beweisen schon die diversen Filme, die nach wie vor rund um das Thema gedreht werden. Wobei die wenigsten dieser Filme eine direkte Nacherzählung seiner Taten sind. In Charlie Says erfahren wir beispielsweise, wie drei seiner Anhängerinnen ihn wahrgenommen haben. Besonders widerwärtig ist The Haunting of Sharon Tate, das den Mord an der gleichnamigen Schauspielerin mit einer übernatürlichen Note versieht. Und auch in Die Rückkehr der Manson Family beschäftigt man sich nicht wirklich mit der damaligen Geschichte.

Genauer sind zu dem Zeitpunkt der Handlung die Leute der damaligen Sekte weggesperrt oder eben tot. Eine neue Sekte will den berüchtigten Anführer aber zu neuem Leben erwecken. Da wird also der fragwürdige Kult um Manson mit einem okkulten Horror verbunden. Zumindest ist das das Ziel, das verfolgt wird. Die Idee um einen wiedergeborenen Serienmörder, der erneut sein Unwesen treibt, ist in diesem Genre zwar nicht ganz neu. In Dämon – Trau keiner Seele war es beispielsweise ein Dämon, der von Körper zu Körper sprang, um so seine grausamen Taten ausüben zu können. Im Klassiker Chucky – Die Mörderpuppe schlüpfte der Geist eines solchen Mörders in die besagte Puppe. Dies im Zusammenhang mit einem realen Mörder zu machen, das ist schon irgendwie geschmacklos. Größere moralische Skrupel darf man bei so etwas nicht haben, weder beim Drehen des Films noch beim Anschauen.

Nachwuchsfilm ohne Zukunft

Aber selbst wenn man sich nicht an diesem bizarren Szenario stört, gibt es kein überzeugendes Argument, warum man sich den Film anschauen sollte. So geht es in Die Rückkehr der Manson Family gar nicht darum, dass diese Family tatsächlich wieder da ist und ihr Unwesen treibt. Der Titel ist da eher irreführend, eine Mogelpackung gar. Stattdessen geht es um die Erfahrungen, welche das Paar mit den Sektenmitgliedern macht. Man hätte das mit Manson also sogar mehr oder weniger rauslassen können. Dass er doppelt drin ist – neben der Sekte ist da noch der geplante Film im Film – dient lediglich der besseren Vermarktung. Gleiches gilt übrigens auch für Frank Grillo, der hier als Hauptdarsteller aufgeführt wird, obwohl er erst vergleichsweise spät zum Geschehen dazustößt. Aber er ist nun einmal der bekannteste Name im Ensemble – und zudem Vater von Remy Grillo, der hiermit sein Regiedebüt gibt.

Dass Frank in einem öffentlichen Interview eine frühere Schnittfassung von Die Rückkehr der Manson Family als schlechtesten Film bezeichnete, den er je gesehen hat, ist daher doppelt hart. Nicht nur weil er seinen Sohn damit kräftig vorführte. Frank hat in den letzten Jahren zudem in so vielen schlechten Filmen mitgespielt, dass das schon etwas heißen muss. Ganz so heftig muss man über das vorliegende Werk zwar nicht urteilen. Schlecht ist der Film aber durchaus. So ist entsteht praktisch keine Spannung. Obwohl er mit nicht einmal 80 Minuten Laufzeit sehr kurz ist, kommt es zu unangenehmen Längen. Wenn das Ganze wenigstens so bizarr trashig wäre, wie sich das Szenario anhört. Stattdessen gibt es eine Mischung aus Warten und Wundern, wer das hier wirklich für eine gute Idee gehalten hat.

Credits

OT: „The Resurrection of Charles Manson“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Remy Grillo
Drehbuch: Brev Moss, Josh Plasse
Musik: Taran Mitchell
Kamera: Parker Tolifson
Besetzung: Frank Grillo, Jaime King, Sarah Dumont, Katherine Hughes, Will Peltz, Sydelle Noel, Josh Plasse, Alex Fine

Bilder

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Die Rückkehr der Manson Family
fazit
Eine Sekte will Charles Manson wiederbeleben? Das ist irgendwo zwischen bizarr und geschmacklos. Aber selbst wer sich nicht an diesem Szenario stört, wird hiermit keine Freude haben. Obwohl der Film ziemlich kurz ist, hat er nichts zu zeigen, was schnell zu Langeweile führt.
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