Lethal Weapon 4
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Lethal Weapon 4 – Zwei Profis räumen auf

Lethal Weapon
„Lethal Weapon 4 – Zwei Profis räumen auf“ // Deutschland-Start: 13. August 1998 (Kino) // 20. Dezember 2013 (DVD)

Inhalt / Kritik

Es geht gerade heiß her im Leben von Martin Riggs (Mel Gibson) und Roger Murtaugh (Danny Glover). Während Ersterer das erste Mal Vater wird, dank seiner Freundin und Kollegin Lorna Cole (Rene Russo), darf sich Murtaugh darauf freuen, ein Enkelkind zu bekommen. Schließlich ist seine Tochter Rianne (Traci Wolfe) schwanger. Aber auch beruflich ist wieder jede Menge bei den beiden los. Erst entdecken sie während der Ermittlung zu einem Menschenhandelring eine chinesische Familie, die sich vor den Behörden versteckt hat. Dann bekommen sie es immer wieder mit den Triaden zu tun und damit auch mit Wah Sing Ku (Jet Li), der für sie die Drecksarbeit erledigt. Und als wäre das nicht schon nervenaufreibend genug, haben sie auch noch den jungen Kollegen Detective Lee Butters (Chris Rock) an der Backe …

Hit mit Anlaufschwierigkeiten

Manchmal dauert es eben etwas länger. Eigentlich war nach dem großen Erfolg von Lethal Weapon 3 – Die Profis sind zurück schnell klar, dass es einen weiteren Teil aus der Reihe geben würde. Tatsächlich gab es sogar Planungen, einen vierten und fünften Film in kurzer Abfolge zu drehen. Doch auch wenn bereits 1993 erste Arbeiten begannen, ging das nicht voran. Zum einen hielt sich Mel Gibsons Interesse in Grenzen. Vor allem aber gab es immense Probleme mit dem Drehbuch. Da ursprünglich anvisierte Skript wurde von der Konkurrenz aufgekauft und zu Stirb langsam: Jetzt erst recht verarbeitet. Als Folge wurden eigene Drehbücher geschrieben, umgeschrieben, verworfen und wieder neu angefangen. Noch während des Drehs von Lethal Weapon 4 – Zwei Profis räumen auf wurde daran gearbeitet und alles auf den Kopf gestellt. Erst 1998 war das von vielen Problemen begleitete Werk fertig.

Auf die Einspielergebnisse hatte das kaum Einfluss. Die lagen mit 285 Millionen US-Dollar nur knapp unter denen des Vorgängers, auch wenn die Profitabilität dank des gesteigerten Budgets geringer war. Das größere Problem ist jedoch die gesunkene Qualität. Während der dritte Teil darunter litt, dass ein Stück von der Frische und des Herzes abhandengekommen war, ist Lethal Weapon 4 – Zwei Profis räumen auf davon geprägt, völlig überladen zu sein. So brachte man einen Großteil der Figuren wieder zurück, darunter auch Leo Getz (Joe Pesci), der eigentlich nichts zur Geschichte beizutragen hat, auf den man aber nicht verzichten wollte. Hinzu kommen die beiden Neulinge, von denen Butters ebenfalls nachträglich eine größere Bedeutung erhielt. Eigentlich hätte er schwul sein sollen. Stattdessen wurde er zu Riannes Partner umgedeutet, obwohl die beiden im Film gar nichts miteinander zu tun haben.

Müde und unkonzentriert

Insgesamt ist der vierte Teil ein etwas eigenartiger Mischmasch, bei dem alles Mögliche zusammengeworfen wurde. Teile davon funktionieren gut. So ist zumindest an manchen Stellen noch zu erahnen, was Riggs und Murtaugh in den 80ern zu einem Ausnahmeduo gemacht haben. Grundsätzlich sind auch die Martial-Arts-Szenen eine reizvolle Ergänzung, die frischen Wind hineinbringen. Jet Li durfte sich hiermit das erste Mal einem internationalen Publikum präsentieren, damals noch als Antagonist, bevor er mit Romeo Must Die sein Debüt als englischsprachiger Held gab. Und auch wenn Lethal Weapon 4 – Zwei Profis räumen auf ihm nicht die Kampf-Möglichkeiten gibt, die er in seiner Heimat noch hatte, sind die Actionszenen mit ihm sehenswert.

Insgesamt reicht das aber nur für einen soliden Film. Obwohl ständig etwas los ist, geschieht eher wenig, an das man sich später erinnern müsste. Hier gibt es keine Szenen, die den Vergleich mit solchen wie der Bombenentschärfung aus dem zweiten Teil messen lassen können. Da auch Russo, die im Vorgänger noch für Schwung sorgte, kaum mehr genutzt wird, ist Lethal Weapon 4 – Zwei Profis räumen auf eine recht müde Angelegenheit. Ein Film, den man sich anschauen kann, wenn er sowieso gerade im Fernsehen läuft oder wenn man eine Box mit allen vier Teilen hat und einen weiteren Videomarathon plant. Für sich genommen muss man den Abschluss der Originalreihe aber nicht unbedingt gesehen haben, selbst die bewährten Runnings Gags haben die Male davor einen größeren Eindruck hinterlassen.

Credits

OT: „Lethal Weapon 4“
Land: USA
Jahr: 1998
Regie: Richard Donner
Drehbuch: Channing Gibson
Musik: Michael Kamen, Eric Clapton, David Sanborn
Kamera: Andrzej Bartkowiak
Besetzung: Mel Gibson, Danny Glover, Joe Pesci, Rene Russo, Chris Rock, Jet Li, Kim Chan, Steve Kahan, Calvin Jung

Trailer

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Lethal Weapon 4 – Zwei Profis räumen auf
fazit
„Lethal Weapon 4 – Zwei Profis räumen auf“ ist ein insgesamt durchaus solider Film, aber doch deutlich schwächer als die Vorgänger. Nicht nur dass er trotz des hohen Tempos irgendwie müde wirkt. Man hat zudem so viel an dem Drehbuch herumgedoktert, bis es völlig überfrachtet ist und so mancher Fremdkörper darin zu finden ist.
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