Friedhof der Kuscheltiere 2 Pet Sematary
© Paramount Pictures

Friedhof der Kuscheltiere 2

Friedhof der Kuscheltiere 2 Pet Sematary
„Friedhof der Kuscheltiere 2“ // Deutschland-Start: 19. November 1992 (Kino) // 18. August 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Nach dem tragischen Tod der Schauspielerin Renee Hallow-Matthews (Darlanne Fluegel) ziehen ihr Mann Chase (Anthony Edwards) und ihr Sohn Jeff (Edward Furlong) in die Kleinstadt Ludlow, Maine, um dort noch einmal von vorne anzufangen. Der 13-Jährige tut sich mit der neuen Umgebung jedoch schwer, umso mehr, da er ins Visier des örtlichen Bullys Clyde Parker (Jared Rushton) gerät. Lediglich mit Drew Gilbert (Jason McGuire) verbindet ihn rasch eine Freundschaft. Der wiederum hat ganz eigene Sorgen, wird er doch regelmäßig von seinem Stiefvater Gus (Clancy Brown) misshandelt, der als Sheriff über dem Gesetz steht. Als dieser Drews Hund Zowie erschießt, überredet der Junge Jeff, das Tier auf einem alten Indianerfriedhof zu begraben. Denn dort sollen die Toten einer Legende nach wiederaufstehen …

Totgeglaubte leben länger

In den 1980ern gab es eine erste große Welle an Adaptionen von Stephen King Geschichten. Zwar gingen davon einige unter, ein paar erfreuten sich aber größerer Beliebtheit. Zu denen zählte 1989 auch Friedhof der Kuscheltiere, dem zwar keine besonders guten Kritiken vergönnt waren, jedoch rund 90 Millionen US-Dollar einspielte – das Achtfache des Budgets. Insofern war es kein großes Wunder, als drei Jahre später mit Friedhof der Kuscheltiere 2 eine Fortsetzung anstand. Zwar hatte King selbst keinen zweiten Teil geschrieben. Aber das muss ja kein Hindernis sein, wie das Beispiel Kinder des Zorns zeigt, das eine ganze Flut an Nachfolgern nach sich zog, ohne dabei eine literarische Vorlage zu haben. Dessen zweiter Teil erschien dabei übrigens ebenfalls 1992, nur wenige Monate nach dem hier vorgestellten zweiten Tierhorror.

Eine direkte Fortsetzung ist der zweite Film dabei nicht. Zwar führte wie schon beim ersten Teil Mary Lambert Regie, die durch Madonna-Videos wie Like a Virgin und Like a Prayer bekannt wurde, bevor sie sich als eine der ersten Horror-Regisseurinnen etablierte. Es gibt jedoch keine wiederkehrenden Figuren. Die Geschichte baut einige Verweise auf die Ereignisse des letzten Mals ein, baut aber nicht wirklich auf diesen auf. Wobei die Grundidee in Friedhof der Kuscheltiere 2 natürlich dieselbe geblieben ist. Wieder geht es darum, wie auf dem alten Indianerfriedhof geliebte Tiere und Menschen begraben werden, die daraufhin zurückkehren. Nur nicht ganz so, wie man es erwarten und erhoffen würde. Stattdessen kommen unheimliche Wesen, die nur bekannt aussehen, dabei aber tief mit dem Bösen verwurzelt sind.

Mehr Trash als Spannung

Beim zweiten Anlauf fehlt natürlich der Überraschungsmoment: Bei Friedhof der Kuscheltiere 2 weiß das Publikum bereits sehr genau, worauf das alles hinauslaufen wird. Um das Ganze auszugleichen und nicht einfach nur eine 1:1-Kopie vorzulegen, legen Lambert und Richard Outten in anderer Hinsicht noch eins drauf. Während das Mal davor die zurückgekehrten Toten von ihrer Mordlust geprägt waren, gibt es dieses Mal weitergehende Ambitionen. Als Idee ist das interessant und weckt Erinnerungen an den Kultfilm Gremlins – Kleine Monster. Nur wird das nicht so wirklich konsequent verfolgt. Statt perfiden Horrors gibt es hier blutgetränkten Trash.

Sehenswert ist das allenfalls für einen noch jungen Clancy Brown, der hier als Antagonist so richtig aus sich herausgehen darf. Spielt er sonst oft eher zurückhaltende Rollen, aktuell etwa in John Wick: Kapitel 4, gibt er in Friedhof der Kuscheltiere 2 dem Affen richtig Zucker. Das ist unterhaltsam, Brown tritt hier gleichermaßen grotesk wie unheimlich auf. Im Vergleich zum Vorgänger ist der Streifen auch nicht wirklich schwächer. Manche Punkte, etwa der emotionale Aspekt, stellen sogar einen Fortschritt dar. Man nimmt hier zumindest ab, dass da ein paar sehr unter dem Tod eines geliebten Menschen oder Tieres leiden. Das allein reicht aber nicht, um sich den Film unbedingt anschauen zu müssen.

Credits

OT: „Pet Sematary II“
Land: USA
Jahr: 1992
Regie: Mary Lambert
Drehbuch: Richard Outten
Vorlage: Stephen King
Musik: Mark Governor
Kamera: Russell Carpenter
Besetzung: Edward Furlong, Jason McGuire, Anthony Edwards, Clancy Brown, Jared Rushton

Bilder

Trailer

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Friedhof der Kuscheltiere 2
fazit
„Friedhof der Kuscheltiere 2“ erzählt erneut von einem Indianerfriedhof, der die Toten ins Leben zurückholt – nur nicht so wie erhofft. Teile davon sind besser als beim Vorgänger. Beispielsweise hat Clancy Brown einen starken Auftritt. Gesehen haben muss man den Horrorfilm dennoch nicht.
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