Wild Target - Sein schärfstes Ziel
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Wild Target – Sein schärfstes Ziel

Wild Target - Sein schärfstes Ziel
„Wild Target – Sein schärfstes Ziel“ // Deutschland-Start: 20. Januar 2011 (DVD)

Inhalt / Kritik

Victor Maynard (Bill Nighy) ist ein langjähriger Auftragskiller wie schon seine Eltern vor ihm. Als er auf die junge Rose (Emily Blunt) trifft, die sein nächstes Ziel darstellt, läuft sein Leben schnell aus dem Ruder. Währendem sich Rose selbst auf der Flucht vor dem verärgerten Kunstsammler Ferguson (Rupert Everett) befindet, gerät Victor ungewollt zwischen die Fronten. Dadurch, dass Rose nichts von Victor ahnt, wird dieser kurzerhand später zum Bodyguard degradiert. Da darüber hinaus noch der unbeteiligte Tony (Rupert Grint) in die Sache verstrickt wird, ergibt sich rasch eine sowohl humorvolle als auch skurrile Odyssee quer durch England im Fokus eines weiteren Killers Nixon (Martin Freeman).

Britischer geht’s kaum

Britischer Humor à la Edgar Wright überrascht den Filmfan nach so vielen Jahren sicherlich nicht mehr. Jonathan Lynn zeigt mit Wild Target jedoch, dass Wright nicht der Einzige ist, der sein Handwerk in der Hinsicht gut beherrscht. Der Cast – durch und durch britisch – muss dabei jedoch gar nicht so viel machen, da Lynn auf einen einfachen aber zu jeder Zeit stimmungsvollen Humor setzt, der sich zwischen Subtilität und Skurrilität bewegt. Die Schauspieler, angefangen von einem gleichermaßen kultivierten wie zerstreuten Nighy bis hin zu dem dauerndbekifften Grint machen jedoch ordentlich etwas her, wobei Freeman wieder einmal die Kirsche auf der Torte abgibt. Dass die ganze Reise in einem Rover Mini stattfindet und die Figurenkonstellationen sowohl ulkig als auch sympathisch wirken, rundet die Komödie dabei perfekt ab.

Fantastischer Humor

Weil sowohl die Geschichte als auch der Humor eine anhaltende Unberechenbarkeit aufweisen, ergeben sich so je Menge Augenblicke, die fantastisch funktionieren – schon alleine dann, wenn Opfer und Killer Wand an Wand nebeneinander wohnen und nichts von dem Gegenüber ahnen. Dadurch verläuft Wild Target die meiste Zeit zuweilen antiklimaktisch und im besten Sinne unkonventionell. Die Krimikomödie stellt sich so als ein sehr viel besserer Kingsman heraus, der den vermutlichen besten Vergleichsfilm abgibt. Währendem dieser mehr in die Over-the-Top-Richtung driftet, so wird der Humor von Lynn sorgfältiger, ja fast liebevoll behandelt. Witze, die erst nach ein, zwei Sekunden für Lacher sorgen, stellen dabei die größte Stärke dar. Hinter dem griffigen high-concept Motto „Profikiller verliebt sich in sein Opfer und wird selbst zum Ziel“ versteckt sich dementsprechend jede Menge mehr, womit die Komödie aufwarten kann.

Hervorragend neuverfilmt

Dass es sich hierbei um eine Neuverfilmung der französischen Krimikomödie Der Killer und das Mädchen aus dem Jahr 1993 handelt, tut dem ganzen keinen Abbruch Ausgestattet mit jeder Menge an filmischen Geschick und tollen Schauspielern, entpuppt sich Wild Target sogar als besser als das Original, in dem die filmischen Möglichkeiten weniger ausgelotet werden. Während die Überraschungsmomente im Original vereinzelt ausbleiben, so überzeugt das Remake in der Hinsicht schon eher. Dass das Einspielergebnis unterirdisch ausfiel und die restliche Kritikerwelt weniger zufrieden mit der Neuverfilmung war, sollte einen nicht allzu sehr abhalten, da sich erst einmal ein besser Film in der Hinsicht finden müsste. Wer von konventionellen Gags gelangweilt ist und mal etwas frische Brise vertragen könnte, der sollte also unbedingt Wild Target eine Chance geben – der dazu gesagt nicht einmal 100 Minuten lang ist.

Credits

OT: „Wild Target“
Land: UK, Frankreich
Jahr: 2010
Regie: Jonathan Lynn
Drehbuch: Lucinda Coxon
Kamera: David Johnson
Musik: Michael Price
Besetzung: Bill Nighy, Emily Blunt, Rupert Grint, Eileen Atkins, Rupert Everett, Martin Freeman

Bilder

Trailer

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Wild Target – Sein schärfstes Ziel
Fazit
In „Wild Target – Sein schärfstes Ziel“ wird das Leben eines Auftragskillers gehörig auf den Kopf gestellt, als er plötzlich zwischen die Fronten gerät. Das Ergebnis ist eine unterhaltsame Komödie für Fans eines britischen Humors.
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