Der Zoowärter Zookeeper
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Der Zoowärter

Inhalt / Kritik

Der Zoowärter Zookeeper
„Der Zoowärter“ // Deutschland-Start: 7. Juli 2011 (Kino) // 21. November 2011 (DVD/Blu-ray)

Als der Zoowärter Griffin Keyes (Kevin James) seiner Freundin Stephanie (Leslie Bibb) einen Heiratsantrag macht, nutzt diese die Gelegenheit, mit ihm Schluss zu machen, da sie sich einfach nicht mit seinem in ihren Augen unwürdigen Beruf abfinden kann. Fünf Jahre später ist er immer noch nicht über sie hinweg, als sie unvermittelt bei der Hochzeit seines Bruders (Nat Faxon) wieder in sein Leben tritt. Griffin möchte diese zweite Chance nicht ungenutzt verstreichen lassen und fasst den Plan, beim Zoo zu kündigen, um ins lukrative Geschäft seines Bruders einzusteigen und Luxusautos zu verkaufen, um Stephanie zurückgewinnen zu können. Da er den Zootieren aber ans Herz gewachsen ist und sich mit Abstand am besten um sie kümmert, beschließen diese gemeinsam, ihm zu helfen. Dafür müssen sie allerdings den Code brechen und ihm offenbaren, dass sie sprechen können. Weitere Unterstützung erhält der von der Tierärztin Kate (Rosario Dawson) und schließlich sieht es tatsächlich so aus, als könne Griffin seine Traumbeziehung führen. Aber irgendetwas erscheint ihm nicht richtig zu sein …

Viele Autoren verderben den Spaß

Der Zoowärter lässt sich gut mit einer einfachen Frage zusammenfassen: Was ist das? Es geht sogar noch kürzer: Warum? Ganze fünf Schreiberlinge waren nötig, um das Drehbuch zu erstellen: Nick Bakay & Rock Reuben & Kevin James und Jay Scherick & David Ronn. Die letzten beiden werden noch einmal gesondert als für die Story verantwortlich gelistet. In solch einer Aufzählung wird das Et-Zeichen verwendet, wenn die damit verbundenen Autoren das Skript gemeinsam im Team fabrizierten, während das „und“ eine Überarbeitung der nachfolgend genannten Namen indiziert. Das heißt also im Klartext: Scherick und Ronn dachten sich die Story aus, welche dann von Bakay, Reuben und James ausformuliert wurde, woraufhin wiederum Scherick und Ronn dieses Ergebnis nahmen und zur finalen Version umschrieben. Derartig langwierige Prozesse sind ebenso wie die Beteiligung von mehr als zwei Autoren seltenst ein gutes Zeichen für einen Film. Der Zoowärter scheint keine Ausnahme dieser Faustregel zu bilden. Es ist ja schon betrüblich genug, dass die ganze Zeit, die diese Leute aufgebracht haben, für nichts anderes verwendet geworden zu sein scheint, als eine Blaupause für klischeehafte RomComs abzuarbeiten. Zu allem Überfluss hat es während des Prozesses anscheinend auch niemand geschafft, ein paar lustige Witze einzubauen.

Mischmasch ohne klare Zielgruppe

Das Skript funktioniert schon irgendwie, zumindest im Sinne einer fortlaufenden Geschichte, welche den Zuschauer von A nach B bringt, es gibt einen Anfang, eine Mitte und ein Ende. Auch filmtechnisch wird hier von Regisseur Frank Coraci (Hot Air) und Kameramann Michael Barrett (A Million Ways to Die in the West) kompetente Arbeit abgeliefert, es gibt keine ungewollten Unschärfen, alles was im Fokus sein sollte ist auch gut erkennbar. Es scheint nur niemand zu wissen, für wen dieser Film überhaupt gemacht wurde. Die sprechenden Tiere und der hier und da präsente Pipi-Humor scheinen eher auf Kinder zugeschnitten zu sein, während der romantische Teil wohl eher an ein älteres Publikum gerichtet sein soll. Das Produkt dieser Fusion ist allerdings ein langweiliger Streifen, der keiner Zielgruppe so richtig gerecht werden will. Der Zoowärter wirkt als hätten die Macher eine KI programmiert, welcher sie Daten von einem Haufen RomComs und Kinderfilme gefüttert hätten, mit dem Ziel, basierend darauf das ultimative Drehbuch zu kreieren. Stattdessen entstand ein Abziehbild, das zwar viele Punkte einer Checkliste abhakt, aber eben eher Stationen abläuft statt einen eigenständigen Film auf die Beine zu stellen. Dazu gibt es noch ein scham- wie sinnloses Productplacement und außerdem hat Thomas Gottschalk einen unnötigen Gastauftritt, wieso auch nicht.

Credits

OT: „Zookeeper“
Land: USA
Jahr: 2011
Regie: Frank Coraci
Drehbuch: Nick Bakay, Rock Reuben, Kevin James, Jay Scherick, David Rohn
Musik: Rupert Gregson-Williams
Kamera: Michael Barrett
Besetzung: Kevin James, Rosario Dawson, Leslie Bibb, Ken Jeong, Donnie Wahlberg, Joe Rogan, Nat Faxon

Bilder

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Wenn in „Der Zoowärter“ ein ebensolcher Datingtipps von plötzlich zu ihm sprechenden Tieren bekommt, sorgt das eher für Augenrollen als für Lacher. Das scheinbar von einer KI generierte Skript hält vielleicht genug bei Laune, um nicht vorzeitig abzuschalten, versäumt es allerdings, dem Film seinen eigenen Stempel aufzudrücken und ihn von anderen RomComs abzuheben.
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