Daughter of the Wolf
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Daughter of the Wolf

Kritik

„Daughter Of The Wolf“ // Deutschland-Start: 6. März 2020 (DVD/Blu-ray)

Clair Hamilton (Gina Carano) steckt in einer üblen Lage, denn ihr Sohn wurde entführt und nun fordern die Kidnapper ein hohes Lösegeld. Dieses entspricht genau dem Vermögen, das sie von ihrem kürzlich verstorbenen Vater geerbt hat. Für Clair gibt es natürlich keine andere Entscheidung, als das Geld zu bezahlen und damit ihr Kind zu schützen. Oder etwa doch? Als Militärveteranin fährt sie selbstbewusst zum Übergabeort und präpariert diesen zielsicher. Als jedoch die Kidnapper ohne ihren Sohn auftauchen, muss sie ihren Plan ändern. Und das ist nicht die einzige Überraschung, die auf die Kämpferin wartet.

Gina Carano ist längst keine Unbekannte mehr auf dem Filmparkett. Ähnlich wie derzeitig viele andere US-amerikanische Schauspielkollegen kommt die gebürtige Texanerin aus dem Kampfsport und sichert sich aktuell eine (Neben-)Rolle nach der anderen im Filmbusiness. Die wohl prominentesten Auftritte waren dabei in Fast & Furious 6 sowie in Deadpool. Mit dem Oscar-Preisträger Richard Dreyfuss (Der Untermieter) hat sich Regisseur David Hackl zudem ein echtes Schwergewicht geangelt.

Daughter of the Wolf verspricht allein vom Titel her schon recht viel und beginnt auch ordentlich rasant und ohne viel Vorgeplänkel. Dem Zuschauer wird nicht lang und breit erst eine Einführung gegeben, welche Figuren in welcher Konstellation zueinander stehen und was der wesentliche Plot ist. Stattdessen treffen wir die Protagonistin bereits zu einem Zeitpunkt an, als die Handlung schon vor ihrem ersten kleineren Höhepunkt steht. Die recht simple Handlung und wenigen Figuren machen es dem Publikum leicht in kürzester Zeit einzutauchen. In einem verheißungsvollen ersten Zusammentreffen der gegnerischen Fronten wird zudem gleich klar gemacht, dass eine FSK 16 für dieses Werk absolut gerechtfertigt ist.

Das ergibt keinen Sinn …
Leider jedoch folgen sogleich die ersten fraglichen Ungenauigkeiten, denn als die Protagonistin im Eis einbricht, wird sie plötzlich von ihrem Feind gerettet. Nächstenliebe? Schlechtes Gewissen? Dummheit? Es wird leider nie gänzlich aufgeschlüsselt, auch wenn später noch einmal Bezug auf die Situation genommen wird. Und genauso geht es weiter. Der Film erinnert arg an das Pendant The Grey – Unter Wölfen mit Liam Neeson, denn die ruhige Schneelandschaft birgt gefährliche und tückische Situationen, in die die beiden immer wieder hineintappen und damit stets um ihr Leben kämpfen. Was jedoch nie so recht klar werden will, ist der Bezug von Titel zum Film, denn weder ist die Protagonistin eine Tochter von Wölfen (egal wie poetisch dieser Ausspruch zerpflückt wird), noch spielen Wölfe überhaupt eine große Rolle in dem Werk. Im Gegenteil, diese tauchen insgesamt nur drei Mal so richtig auf und haben auch in diesen Momenten keine wirkliche Bewandtnis für die Handlung.

Abgesehen davon zeigt jedoch Gina Carano ihre sportlichen Fähigkeiten und setzt diese gekonnt in Szene. Es gibt mehrere Actionkämpfe, die schon irgendwie Spaß machen und auch vor etwas Blut nicht zurückschrecken. In wilden Schießereien, rasanten Verfolgungsjagden und spektakulären Kämpfen, die zum einen tatsächlich überraschende Verläufe annehmen, dabei leider jedoch auch überflüssigerweise die Unverwundbarkeit der Hauptfigur beweisen, wird der Film zu einem kurzweiligen und zum Glück auch nicht all zu langen Actionspektakel, das sich durchaus immer wieder auf etwas zu lang gezogenen Passagen ausruht und nicht immer vollends der Logik folgt.

Credits

OT: „Daughter Of The Wolf“
Land: Kanada
Jahr: 2019
Regie: David Hackl
Drehbuch: Nika Agiashvili
Musik: Jeff Toyne
Kamera: Mark Dobrescu
Besetzung: Gina Carano, Brendan Fehr, Richard Dreyfuss, Anton Gillis-Adelman, Sydelle Noel, Chad Riley, Brock Morgan, Joshua Murdoch, Stew McLean

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„Daughter Of The Wolf“ ist ein netter kleiner Unterhaltungsbissen für zwischendurch, der aufgrund der eher simplen Storyline dem Zuschauer die Möglichkeit gibt, nicht ganz so genau hinzuschauen. Dies ist auch manchmal wirklich nötig, selbst wenn Richard Dreyfuss einen angenehmen Bösewicht repräsentiert und mit Gina Carano eine wirklich taffe Widersacherin auf seine Fährte lockt. Ein bisschen mehr Pepp und Abwechslung hätte dem Werk dabei gutgetan.
4
von 10