So kannst du deinen Smart-TV vor Hackern schützen

Deutschlandweit besitzt fast jeder Haushalt einen Fernseher. Eine Studie des Statistischen Bundesamtes ergab eine Quote von 97%. Von all diesen TV-Geräten sind 51%  funktionsreiche Smart-TVs. Diese braucht man, um die modernen Funktionen wie Netflix, Amazon Prime und Co. auf dem Fernseher zu verwenden. Doch genau diese Entwicklung birgt einige Gefahren. Smart-TVs können anfällig für Hackerangriffe sein, wenn man sich nicht richtig schützt.

Was ist ein Smart-TV?

Zunächst einmal ist ein Smart-TV ein normaler Fernseher. Jedoch hat man hier die Möglichkeit, das Gerät mit dem Internet zu verbinden. Dazu benötigt man lediglich einen (WLAN-)Router. Nun kann man die beiden Geräte per WLAN – falls vorhanden – verbinden oder aber mit Hilfe eines sogenannten Ethernetkabels. Dadurch kann man jetzt auch am Fernseher im Internet surfen und die neuesten Funktionen verschiedener Apps verwenden.

Smart-TV: Innovation als Sicherheitsrisiko?

Ein Smart-TV ähnelt inzwischen einem Computer. Durch die Internetfunktion kann man sich am Fernseher wie auch beim PC schädliche Software einfangen. Meist spricht man hier von einem Virus. Dies ist durch verschiedene Ursachen möglich:

  • Man kann sich durch falsche Apps eine schädliche Software downloaden, wodurch Hacker Zugang zu persönlichen Zugangsdaten bekommen könnten.
  • Hacker könnten sich in das Netzwerk einklinken und somit viele Daten abfangen.
  • Desweiteren ist es möglich, dass es einen unverschlüsselten Austausch von Smart-TV und Hersteller gibt. Hierfür müsste der Angreifer auch im gleichen Netzwerk sein, um Daten zu erhalten.
  • Es besteht die Möglichkeit, dass Systemupdates unverschlüsselt an das TV-Gerät gesendet werden. Ein Hacker könnte hier verschiedene falsche Funktionen einfügen, welche zu katastrophalen Folgen führen könnten.

7 wichtige Tipps für Smart-TV Sicherheit

Hierbei geht es darum, die oben genannten Gefahren zu verhindern, um einen möglichen Hacker-Angriff abzuwehren.

Tipp #1: Internetverbindung trennen

Der wohl einfachste Weg, aber auch unwahrscheinlichste. Hat der Smart-TV keine aktive Internetverbindung, so besteht auch keine Gefahr. Jedoch nützt ein ‘’smarter’’ Fernseher nur wenig ohne Internet.

Tipp #2: Regelmäßige Updates

Hersteller versuchen stets Sicherheitslücken zu erkennen und zu schließen. Durch regelmäßiges Aktualisieren der TV-Software sollte der Smart-TV sicherer sein. Man sollte hierbei darauf achten, dass man stets Updates von der offiziellen Herstellerseite installiert.

Achtung: Oft gibt es nur für die ersten 2 Jahre Updates. Ist der Fernseher älter ist es möglich, dass der Hersteller keine Updates mehr zur Verfügung stellt.

Tipp #3: Zubehör abschalten

Ein Smart-TV besitzt oft die Funktion einer Webcam oder eines Mikrofons zur Sprachsteuerung. Schaltet man diese beiden Funktionen aus, dann kann man selbst auch nicht beobachtet oder abgehört werden.

Tipp #4: Apps aus sicheren Quellen beziehen

Netflix, Amazon Prime, YouTube und Co. sind Apps, die man sich oft selber downloaden kann. Hierbei ist es wichtig, dass man vertrauenswürdige Stores verwendet, wie z.B. den Google Play Store für Android-Geräte. Der sicherste Weg ist, stets den offiziellen Shop des Geräteherstellers zu verwenden.

Tipp #5: Gewissenhafte Eingabe von persönlichen Daten

Ein Hacker kann nur Daten abfangen, welche man von sich preisgibt. Man sollte darauf achten, dass man sich nicht überall einloggt, wo es möglich ist. Wenn man aber zum Beispiel Zugangsdaten eingeben muss, dann sollte man stets auf eine sichere Verschlüsselung achten. Bei Internetseiten ist das durch ‘’https://’’ zu erkennen. Grundsätzlich gilt, dass man nur notwendige Daten eingeben sollte und das auf Seiten, denen man vertraut.

Tipp #6: Netzwerk sichern

Um ein Netzwerk zu sichern gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die momentan beste Sicherung heißt WPA2. Das ist ein Sicherheitsstandard, der eine WiFi Funkverbindung vor nicht autorisierten Personen schützt. Hierfür verwendet man ein Passwort, das ausreichend lang und nicht aus Standardwörtern bestehen sollte. Ansonsten ist ein sogenannter Wörterbuchangriff durch einen Hacker möglich. Sichere Passwörter besitzen Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.

Tipp #7: Datenschutzerklärung lesen

Schon beim Kauf eines Smart-TVs beginnt der Schutz vor Hacker-Angriffen. In der Datenschutzerklärung der Hersteller steht, welche Daten sie abrufen und was sie damit machen. Man sollte darauf achten, dass keine Daten an Dritte weitergegeben werden. Das kann von Hersteller zu Hersteller variieren. Oftmals kann man im Gerät selber auch einstellen, welche Daten gesendet werden. Hierfür gibt es die Einstellungsmöglichkeit Datenschutz oder Privatsphäre.

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik

Auf Bundesebene gibt es eine Behörde, welche sich unter anderem mit Hacker-Angriffen auseinandersetzt. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist für die Fragen der IT-Sicherheit zuständig. Unter anderem sind sie auch für die Information und Sensibilisierung der Bürger bezüglich des sicheren Umgangs der heutigen Technik zuständig. Sie veröffentlichen regelmäßig Artikel zur Sicherung von Smart-Geräten zu Hause.

Fazit

Wir fassen zusammen: Ein Smart-TV ist auf den ersten Blick ein sehr tolles Produkt. Jedoch bringt die mögliche Internetverbindung gewisse Gefahren mit sich. Man ist mit falscher Verwendung durchaus gefährdet, das Ziel eines Hackerangriffes zu werden. Durch verschiedene Sicherungen kann man die Gefahr jedoch einschränken. Uneingeschränkt helfen würde nur die Trennung vom Internet. Wer sich stets weiter informieren möchte, um sich bestmöglich abzusichern, dem hilft das BSI.



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