Lego Friends 6
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Lego Friends – Vol. 6

„Lego Friends“, USA, 2017
Regie: André Bergs

Lego Friends 6
„Lego Friends – Vol. 6“ ist seit 23. Februar 2018 auf DVD erhältlich

Lego-Figuren sind klein, klobig, haben Klauen als Hände sowie einen Fortsatz am Kopf, auf dem sich praktischerweise Haare oder Helme befestigen lassen. So zumindest kennen wir sie. Seit 2012 jedoch bietet das dänische Spielzeugunternehmen neben den üblichen Ranges auch eine etwas andere Variante an. „Lego Friends“ heißt sie, richtet sich vor allem an Mädchen und handelt von fünf Freundinnen, die in ihrer Heimatstadt Heartlake City viele kleine Alltagsabenteuer erleben. Die Größe der Figuren entspricht denen der Kollegen, auch die ikonischen Klauenhände sind noch da. Insgesamt sind sie jedoch etwas realistischer gestaltet. Und niedlicher natürlich.

Das zeigt sich gerade auch bei der Fernsehserie, die seit einigen Jahren begleitend dazu produziert wird. Während andere Lego-Produktionen, sei es fürs Kinos (The Lego Movie) oder auch fürs Fernsehen (Lego Nexo Knights, Lego Star Wars: Die Abenteuer der Freemaker) deutlich auf ihre Spielzeugursprünge verweisen, sind man den Mädels hier gar nicht an, dass sie eigentlich Lego-Figuren darstellen sollen. Es fehlt auch der Hang zur Selbstironie oder jeglicher Metahumor, wie man ihn bei den internen Kollegen oft findet. Stattdessen gibt es mehr oder weniger typische Geschichten, wie man sie in diesem Segment recht oft zu sehen bekommt.

Was Freundinnen eben so brauchen
Das mag man als Verrat am Namen empfinden oder auch als Wohltat – wo andere Lego-Werke kaum versteckte Werbesendungen sind, gehen die Lego Friends auch als eigenständige Serie durch. Und: Sie ist deutlich besser, als die doch sehr generischen Cover vermuten ließen. Das meiste entspricht natürlich schon dem Standard. Es geht viel um Freundschaft, um tägliche Missverständnisse und kleine Reibereien, verletzte Gefühle, aber auch Teamgeist und Vertrauen.

Dazu soll des Öfteren gelacht werden, was mal besser, mal schlechter funktioniert. Witzig ist die zweite von vier Folgen, wenn Emma finstere Vorgänge im Nachbarhaus beobachtet, während sie selbst mit einem gebrochenen Bein außer Gefecht gesetzt wurde – Das Fenster zum Hof lässt grüßen. Aber auch die Geschichte um die verliebte Andrea, die trotz tatkräftigem Beistand ihrer Freundinnen so gar nicht in der Lage ist, ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen, ist nicht ohne Charme.

Nett und unauffällig
Es reicht daher immerhin für das nette Niemandsland, was schon mal deutlich mehr als, als man von den thematisch nicht unähnlichen Barbie-Animationsfilmen behaupten kann. Die Zielgruppe hat ihren Spaß. Der Rest kann jedoch auch die sechste Volume ignorieren, die Serie ist zu sehr auf die Erwartungen junger Mädchen fokussiert, ohne ein Risiko eingehen zu wollen. Dazu passen auch die regelmäßigen Poplieder, die gefällig sind, schon in dem Moment jedoch wieder vergessen, wenn der letzte Ton gesungen ist. Und auch die Optik bewegt sich auf einem unauffälligen Niveau, macht abgesehen von den komplett austauschbaren Gesichtern nicht wirklich etwas falsch, bietet aber wenig Anlass, ihretwegen einmal reinzuschauen.



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Die sechste Ausgabe der „Lego Friends“ versammelt vier neue Alltagsabenteuer aus dem Leben der Freundinnen. Da ist so ziemlich alles dabei, was die Zielgruppe braucht, von erster Linie über Humor bis zu ein wenig Spannung. Diese wird auch ihren Spaß an der Serie haben, selbst wenn diese sich nicht wirklich von der Standardware abheben will.
5
von 10