Bube Dame König Gras
© 2010 Universal Pictures

Bube, Dame, König, GrAs

(„Lock, Stock & Two Smoking Barrels“ directed by Guy Ritchie, 1998)

Die vier Freunde Eddy (Nick Moran), Tom (Jason Flemyng), Bacon (Jason Statham) und Soap (Dexter Fletcher) haben zusammen eine Summe von 100.000 Pfund aufgetrieben, um Poker gegen den skrupellosen Unterweltboss Hackebeil Harry (P.H. Moriarty) zu spielen. Dass Eddy in dieser Runde, trotz seines Geschicks, keine Chance auf den Jackpot hat, ist klar. Ganz im Gegenteil, die vier Freunde haben nach dem illegalen Pokerturnier Schulden in Höhe einer halben Millionen Pfund, die sie innerhalb einer Woche begleichen, oder für jeden versäumten Zahltag mit einem ihrer Finger büßen müssen. Durch einen Zufall erfahren sie von einem Überfall, den eine benachbarte Gang plant und beschließen selbst wiederum der Bande ihre Beute zu rauben, indem sie dieser in ihrem Unterschlupf bewaffnet auflauern. Der Plan geht auf, allerdings trachten nun drei verschiedene, sich nicht vor Gewalt scheuende, Banden nach dem erbeuteten Gut. Ein spektakuläres Finale beginnt, bei dem sich alle nacheinander gegenüberstehen und wortkarg ihren Standpunkt vertreten dürfen. Neben jeder Menge Leichen, überleben nur die vier Freunde, sowie der ehemalige Schuldeneintreiber Hackebeil Harrys, Big Chris (Vinnie Jones), die sich mehr oder weniger gelungen, über die Herrenlose Beute einig werden können.

Ich habe versucht den Film wirklich nur kurz zusammenzufassen und das nötigste zu erwähnen. Die gesamten „Geschäftsbeziehungen“ genau zu beleuchten wäre zu komplex, man muss es einfach selbst gesehen haben. Guy Ritchie versteht es, eine Gaunerkomödie mit jeder Menge Witz, eingebaut in Szenen und lässigen Dialogen zu zaubern. Die Schnitte sind für den „normalen“ Zuschauer sicherlich etwas verstörend, genau wie die eleganten Kameraführungen oder Aufnahmen. Musikalisch ist Bube, Dame, König, GrAs bis auf ein bis zwei Tracks spritzig hinterlegt, was den gesamten Charme erheblich in die Höhe reißt. Schauspielerisch ist einiges aufgetischt worden, wenn auch überwiegend un- oder wenig bekannt, bis natürlich auf Jason Statham und Sting, der hier den strengen Vater mimen darf. Aufgetischt im positiven Sinne, alle Schauspieler verleihen ihrer Rolle eine eigene, liebenswerte oder zumindest düstere Persönlichkeit. Statham bildet hier sogar das Schlusslicht.



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Ein wirklich klasse Film, in seiner Art einmalig. Die gesamte Story, viele geniale Ideen, die überraschenden Wendungen, die absolut witzigen Dialoge und verschiedensten Charaktere, mit einer Tiefe ausgestattet, welche selbst das reine Auftauchen auf der Mattscheibe zum Vergnügen werden lässt, machen den Film zu einem, seiner Zeit, Genreüberragenden, meisterlichen Werk. Mittlerweile das vierte Mal gesehen, einfach nur cool
10
von 10