Until Dawn
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Until Dawn

„Until Dawn“ // Deutschland-Start: 24. April 2025 (Kino)

Inhalt / Kritik

Vor über einem Jahr hat Melanie (Maia Mitchell) ihre Schwester Clover (Ella Rubin) allein zurückgelassen, um ein neues Leben zu beginnen. Auf dem Weg nach New York verschwand sie jedoch spurlos. Obwohl beide Schwestern erwachsen sind, trifft der Verlust ihrer einzigen verbliebenen familiären Bezugsperson Clover hart. Nach einer schweren depressiven Phase und zwei Selbstmordversuchen erklären sich ihre Freunde Max (Michael Cimino) Nina (Odessa A’zion) Megan (Ji-young Yoo) und Abel (Belmont Cameli) bereit, mit ihr eine Reise in genau das verlassene Tal zu unternehmen, in dem Melanie verschwunden ist. Die Hoffnung auf Antworten und einen Neuanfang rückt jedoch in weite Ferne, als sich die fünf Freunde während eines Sturms in ein verlassenes Haus retten. Einer nach dem anderen wird brutal ermordet, doch zu ihrer Verwunderung beginnt der Tag immer wieder an der gleichen Stelle von Neuem. Die einzige Hoffnung, aus der Zeitschleife zu entkommen: bis zum Sonnenaufgang überleben.

Von der Playstation auf die Leinwand

Mit Until Dawn inszeniert Regisseur David F. Sandberg (Lights Out. Annabelle 2) die nächste Videospielverfilmung des Jahres diesmal im Horror-Genre. Der Film adaptiert dabei nicht explizit die Story eines bestimmten Teils der Reihe sondern erweitert das Franchise mit einer ähnlichen, aber eigenständigen Handlung. Das Ensemble verkörpert eine komplett neue Gruppe von Freunden dennoch dürfen sich Fans auf einige bekannte Charaktere freuen, unter anderem auf Peter Stormare als den Psychiater Dr. Alan J. Hill.

Und täglich grüßt der Wendigo

Grundsätzlich versucht David F. Sandberg mit seiner Inszenierung von Until Dawn, sich an der Vorlage zu orientieren und gleichzeitig einen Film zu schaffen, der auch ohne übermäßigen Fanservice funktioniert und für sich selbst stehen kann. Letzteres gelingt zwar thematisch, Until Dawn leidet jedoch unter einer schwachen Handlung und einem altbekannten Konzept. Mit Und täglich grüßt das Murmeltier erlangte das Zeitschleifenkonzept erstmals weltweite filmische Bekanntheit. Es war nur eine Frage der Zeit, bis es mit Happy Deathday und Happy Deathday 2U auch in Horrorfilmen Anwendung fand.

Die Idee, dass eine Gruppe Jugendlicher nicht nur ihren Killern, sondern auch der Zeitschleife entkommen muss, ist grundsätzlich spannend, allerdings leidet sie unter ihrer eigenen Prämisse. Durch die ständige Wiederholung gibt es inhaltlich kaum Abwechslung. Until Dawn versucht zwar, die Spurensuche der Charaktere zu zeigen und deren spärliche Hintergrundgeschichten zu vertiefen echte Varianz entsteht aber nur durch die verschiedenen Morde und Täter. Doch auch diese verlieren über eine Laufzeit von über 100 Minuten ihren Reiz und man sieht sich an Blut und Jumpscares schnell satt.

Horror in Dauerschleife

Bei all dem handlungsarmen Dauer-Gemetzel muss man David F. Sandberg jedoch zugutehalten, dass Until Dawn durchweg hochwertig und mit viel Liebe zum Detail sowie praktischen Effekten inszeniert ist. Die Jump Scares verlieren zwar durch ihre Häufigkeit an Schockwirkung, sind jedoch durch geschickte Kamerawinkel bis zuletzt überraschend. Das Kreaturendesign ist exzellent und durch echte Masken sowie den weitgehenden Verzicht auf CGI behalten die Monster auch bei längerer Betrachtung ihren Schrecken und werden nicht entzaubert. Until Dawn vermittelt häufig den Flair einer Geisterbahn auf dem Jahrmarkt bleibt dabei aber stets auf hohem handwerklichem Niveau.

Diese Qualität kann das Schauspielensemble jedoch nicht halten. Das Drehbuch bietet keiner Figur eine nennenswerte Entwicklung und kaum Raum, um hervorzustechen. Die gesamte Freundesgruppe wirkt blass und austauschbar. Lediglich die aus den Spielen bekannte Figur des Psychiaters Dr. Hill verspricht eine interessante Vorgeschichte und Charaktertiefe, die jedoch nie auserzählt wird. So hat auch Peter Stormare trotz starker Präsenz in seinen wenigen Szenen kaum Gelegenheit, dem Film seinen Stempel aufzudrücken.



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Until Dawn
fazit
„Until Dawn“ versucht, das Franchise um eine neue Geschichte zu erweitern ohne sich sklavisch an die Vorlage oder zu viel Fanservice zu klammern. Während Fans einzelne Figuren und Monster wiedererkennen können, funktioniert der Film auch für Neulinge als eigenständiges Werk. Das bekannte Zeitschleifenkonzept und das schwache Drehbuch werden immerhin durch technisch hochwertigen Horror ein Stück weit ausgeglichen.
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