KINGDOM OF THE PLANET OF THE APES Planet der Affen New Kingdom
© 20th Century Studios

Planet der Affen: New Kingdom

„Planet der Affen: New Kingdom“ // Deutschland-Start: 8. Mai 2024 (Kino)

Inhalt / Kritik

300 Jahre sind vergangen, seitdem der Schimpanse Caesar eine neue Welt für die fortschrittlichen Affen erschaffen hat. Viel hat sich seither getan, die einst dominanten Menschen sind größtenteils verschwunden, die wenigen Überlebenden hausen als Wilde versteckt. Für den Schimpansen Noa sind sie nicht mehr als Schreckgespenster. Sein Clan interessiert sich deshalb auch mehr für die Adler, die sie ausbrüten und für die Jagd dressieren. Dieses friedliche Dasein hat jedoch ein Ende, als die Armee von Proximus Caesar einfällt, der schon seit einer Weile andere Affenclans gefangen nimmt. Sein Ziel: ein eigenes Königreich errichten. Als auch Noas Dorf niedergebrannt wird, gelingt ihm die Flucht. Gemeinsam mit dem Orang-Utan Raka und der Menschenfrau Nova (Freya Allan) begibt er sich auf die Reise, um seine Geliebten aus der Gefangenschaft zu befreien …

Zwischen Religion, Unwissen und Macht

Eigentlich war die Reihe Planet der Affen ja 2017 mit Survival abgeschlossen. Aber da die Filme nun einmal profitabel waren und die großen Studios inzwischen für jeden Hit dankbar sein können, versucht man es dann doch noch mal mit einer Fortsetzung. Wobei New Kingdom nicht direkt an die Ereignisse der Trilogie anschließen. Durch den enormen Zeitsprung von 300 Jahren bleibt niemand von den alten Figuren übrig. Stattdessen wird ein neuer Held eingeführt, der sich zum Teil mit ähnlichen, zum Teil aber auch völlig unterschiedlichen Herausforderungen herumplagen muss. Caesar, dem wir zuvor durch mehrere Abenteuer gefolgt sind, ist nur noch eine ferne Erinnerung.

Das ist dann auch der interessanteste Aspekt des Films. Was ist von den Ereignissen geblieben? Wie gehen die übrigen Affen mit dem berühmten Vorfahren um? Planet der Affen: New Kingdom gibt darauf verschiedene Antworten. Während der Adler-Clan sich nicht um die Legenden schert, versucht Raka, die Lehren des Anführers aufrechtzuerhalten und weiterzugeben, selbst wenn er nicht ganz versteht, worum es geht. Proximus Caesar, auf Deutsch „der nächste Caesar“, schert sich erst gar nicht darum, was damals wirklich geschehen ist. Er nutzt den Namen nur für seine eigene Agenda und sein Streben nach Macht. Die Parallelen zu Religionen sind unverkennbar, der Film nutzt das Science-Fiction-Szenario, um irdische und aktuellere gesellschaftliche Aspekte anzusprechen und diese zu kritisieren.

Beeindruckende Settings

Leider verfolgt Drehbuchautor Josh Friedman (Krieg der Welten, Black Dahlia) das Thema aber nur halbherzig. Stattdessen beschränkt sich seine Geschichten über weite Strecken darauf, dass die guten Affen gegen die bösen Affen kämpfen. Das ist dann beeindruckend in Szene gesetzt. Visuell kann man dem Film sowieso nicht viel vorwerfen. Vor allem die Settings machen eine Menge her: Wenn sich die Affen durch die untergegangene Zivilisation bewegen, wir Fernrohre und Satellitenschüsseln sehen, Schiffe und Hochhäuser, dann hinterlässt das Eindruck. Es passt auch sehr gut zu dem Inhalt, bei dem es um den Wettkampf zwischen Mensch und Natur geht, zwischen gestern und heute. Und die Frage: Enthält das Wissen der Vergangenheit den Schlüssel für die Zukunft?

Potenzial hat das durchaus. Gerade auch das Ende, welches einen Vorblick auf kommende Ereignisse gibt, macht schon neugierig auf die geplanten weiteren Teile. Viel mehr als das ist das hier aber nicht. Eigentlich ist Planet der Affen: New Kingdom nicht viel mehr als eine Exposition. Eine ziemlich lange Exposition: Mit rund 140 Minuten ist das Abenteuer schon sehr großzügig angelegt für den eher dünnen Inhalt. An manchen Stellen ist der Film spannend, an anderen weniger. Zwischendurch zieht sich das schon. Bislang ist die neue Trilogie daher noch den Beweis schuldig geblieben, warum es sie gibt – vom wirtschaftlichen Aspekt abgesehen. Schlecht ist der Auftakt nicht, sofern man sich an den Bildern berauschen kann. Mehr als das sollte man nicht erwarten, weder im Hinblick auf die Handlung, Geschichte oder Figuren. Das ist nicht mehr als brauchbar.

Credits

OT: „Kingdom of the Planet of the Apes“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Wes Ball
Drehbuch: Josh Friedman
Vorlage: Pierre Boulle
Musik: John Paesano
Kamera: Gyula Pados
Besetzung: Freya Allan, William H. Macy

Bilder

Trailer

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Planet der Affen: New Kingdom
fazit
„Planet der Affen: New Kingdom“ hat interessante Aspekte, wenn die Hauptfigur der letzten Trilogie ein sehr zwiespältiges Erbe hinterlassen hat, welches auch kräftig missbraucht wird. Von dieser Quasi-Religionskritik abgesehen, hat der Film inhaltlich nicht viel zu bieten. Sehenswert ist das überlange Abenteuer primär der Optik wegen.
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