Mercy Falls – How Far would you Fall to Survive?
© Dolphin Medien

Mercy Falls – How Far would you Fall to Survive?

„Mercy Falls – How Far would you Fall to Survive?“ // Deutschland-Start: 29. Februar 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Lange ist Rhona (Lauren Lyle) nicht mehr in der Hütte gewesen, die abgelegen mitten in einem Waldgebiet liegt. Aus einem guten Grund, verbindet sie doch traurige Erinnerungen mit dem Ort. Als ihr Vater stirbt und ihr die Hütte hinterlässt, beschließt sie das zu ändern. Gemeinsam mit Scott (James Watterson), Heather (Layla Kirk), Donnie (Joe Rising) und Andy (Eoin Sweeney) macht sie sich auf den Weg, um sich ihrer Vergangenheit zu stellen und eine schöne Zeit zu haben. Im Hotel, wo sie zuvor noch Rast machen wollen, lernen sie Carla (Nicolette McKeown) kennen, die früher beim Militär war und sich in der Wildnis auskennt. Für die fünf Stadtmenschen klingt das gut, ein bisschen Hilfe wäre nicht verkehrt. Doch dann kommt es zu einem schrecklichen Zwischenfall, nach dem nichts mehr so ist, wie es einmal war …

Wenn ein Trip zum Debakel wird

Die gute alte Waldhütte. Kaum ein Ort wird so gern in Horrorfilmen oder Thrillern verwendet wie dieser. Kürzlich war da beispielsweise Pensive – Ihr werdet leiden, wo ein geheimes Klassentreffen in einem Massaker endete. Tatsächlich gibt es so viele Werke, dass bereits vor über zehn Jahren The Cabin in the Woods diesen Schauplatz für eine satirische Auseinandersetzung mit dem Genre allgemein nutzte. Insofern durfte man bei der Beschreibung von Mercy Falls – How Far would you Fall to Survive? mit den Augen rollen, wenn man sich hier mal wieder eines solchen Settings bedient. Wobei man dem Film eins lassen muss: Üblicherweise fängt das Grauen erst an, nachdem die Figuren die Hütte erreicht haben, wo sie dann eine böse Überraschung erleben. Hier sterben sie schon auf dem Weg dorthin.

Wie es dazu kommt, ist nicht so wahnsinnig überraschend. Klar ist, dass die Fremde irgendwie damit zusammenhängen muss. Irgendein äußeres Element braucht es da schon, von dem die Gefahr ausgeht. Wobei Carla die Spannungen innerhalb der Gruppe nicht erzeugt. Das kann diese schon ganz allein. Tatsächlich ist Mercy Falls – How Far would you Fall to Survive? einer dieser Filme, bei denen man sich fragt, warum diese Leute überhaupt miteinander befreundet sind. Das hat schon sehr viel von einer Seifenoper, gerade wenn es mal wieder um ein Bäumchen-wechsel-dich-Spiel geht. Das soll dann auch die Charakterisierung ersetzen. Der andere Teil der Persönlichkeit wird durch Trauma definiert. In dem britischen Horrorthriller gibt es keine Menschen, sondern eine Ansammlung billiger Klischees.

Viel Blödsinn um Nichts

Klar, in dem Genre ist das keine Seltenheit. Gerade in Slashern, und man könnte Mercy Falls – How Far would you Fall to Survive? als einen solchen bezeichnen, sind die Figuren nur ein Mittel zum Zweck. Und der lautet irgendwelche brutalen Morde. Ein bisschen mehr Mühe hätte man sich aber schon geben können, um das Publikum besser zu involvieren. Die Truppe ist hier so nichtssagend, stellenweise auch anstrengend, dass man sich fragen darf: Warum sollte mich das überhaupt interessieren? Eigentlich soll man bei solchen Geschichten ja mitfiebern. Hier zuckt man nur mit den Schultern. Vielleicht ist da gar etwas Erleichterung im Spiel, denn jeder Tod bringt einen hier dem ersehnten Ende näher, um einen Schlussstrich unter das Debakel zu ziehen. Zum Glück geht das relativ schnell: Die fünf sind so inkompetent, dass schon ein bloßes Geradeausgehen zur Herausforderung wird.

Das ist schade, weil das Setting des Waldes schon sehr stimmungsvoll ist. Wenn sich die Truppe durch die Wildnis schlägt und sich dort irgendwie verstecken müssen, sind da schon sehenswerte Bilder dabei. Das ist aber ein bisschen wenig, um einen kompletten Film damit zu rechtfertigen. In Erinnerung bleibt dabei vermutlich sowieso weniger die Optik als vielmehr die Willkürlichkeit der Ereignisse. Schon beim ersten Mord darf sich das Publikum fragen: War das jetzt ihr Ernst? Auch an anderen Stellen wirkt Mercy Falls – How Far would you Fall to Survive? wie eine Parodie auf das Genre, wenn es so richtig lächerlich wird. Was sich Regisseur und Co-Autor Ryan Hendrick dabei gedacht hat, darüber kann man viel spekulieren. Oder sich die Zeit einfach sparen und etwas Besseres anschauen.

Credits

OT: „Mercy Falls“
Land: UK
Jahr: 2023
Regie: Ryan Hendrick
Drehbuch: Ryan Hendrick, Meliá Grasska
Musik: Stephen Wright
Kamera: John Rhodes
Besetzung: Lauren Lyle, Nicolette McKeown, James Watterson, Layla Kirk, Joe Rising, Eoin Sweeney

Bilder

Trailer

Kaufen / Streamen

Amazon (DVD „Mercy Falls – How Far would you Fall to Survive?“)

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Mercy Falls – How Far would you Fall to Survive?
fazit
In „Mercy Falls – How Far would you Fall to Survive?“ wird der Trip zu einer Waldhütte mal wieder zu einer Todesfalle. Nur dass hier die Leute schon unterwegs sterben, wenn eine Freundesclique, bei der man nie weiß, warum sie befreundet sind, an eine psychopathische Killerin geraten. Die Figuren sind nichtssagend, vieles ist auch so lächerlich, dass man meinen könnte, der Horrorthriller wäre eine Parodie.
Leserwertung5 Bewertungen
3
3
von 10