Das Relikt Museum der Angst
© Leonine

Das Relikt – Museum der Angst

Das Relikt Museum der Angst
„Das Relikt – Museum der Angst“ // Deutschland-Start: 1. Mai 1997 (Kino) // 20. Juli 2005 (DVD)

Inhalt / Kritik

Die Polizisten Vincent D’Agosta (Tom Sizemore) und Hollingsworth (Clayton Rohner) stehen vor einem Rätsel: Als in Chicago ein Schiff ankommt, sind sämtliche Menschen an Bord tot, zusätzlich wurde ihnen das Gehirn aus dem Schädel gerissen. Wer oder was könnte dafür verantwortlich sein? Die Spur führt sie zum Field Museum of Natural History, wo eine Sonderausstellung zum Thema Aberglaube ansteht. Denn dort gibt es einen ähnlichen Fall, dieses Mal hat es einen Wachmann erwischt. Dabei lernen sie auch die Evolutionsbiologin Dr. Margo Green (Penelope Ann Miller) kennen, die ihnen bereitwillig hilft. Doch die Zeit drängt, denn entgegen allen Warnungen will Museumsdirektorin Ann Cuthbert (Linda Hunt) die große Eröffnungsfeier nicht verschieben, hängen doch viele Gelder von deren Erfolg ab …

Das Monster, das aus dem Dschungel kam

Inzwischen ist die Welt zu weiten Teilen erkundet. Das macht sich auch in Filmen bemerkbar, etwa im Abenteuergenre, das maßgeblich davon lebt, an wenig besiedelten Orten unterwegs zu sein. Das betrifft ebenfalls das Horrorgenre. Wer nicht gerade ins Übernatürliche oder ins Außerirdische geht, hat seine Schwierigkeiten, neue Gefahren zu etablieren. Zu den wenigen Settings, die noch einigermaßen funktionieren, gehören die Tiefsee, die für Menschen nach wie vor unerreichbar ist. Und auch dichte abgelegene Dschungel sind vertretbar. Schließlich werden dort nach wie vor neue Tierarten entdeckt, warum also nicht auch irgendwelche Monster? Bei Das Relikt hat das Grauen eben dort seinen Ursprung, wenngleich das Monster in der Großstadt sein Unwesen treibt.

Bis man dieses zu Gesicht bekommt, dauert es übrigens eine ganze Weile. Der Film steht dabei in der Tradition von Genregrößen wie Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt, die ebenfalls lange das Publikum im Dunkeln tappen lassen, was genau da eigentlich Jagd auf Menschen macht. Das muss nicht verkehrt sein, trägt mitunter sogar zur Atmosphäre bei. Das Relikt bekommt auf diese Weise eine leichte Mystery-Note, wenn man rätseln darf, worum es eigentlich geht und was genau da aus Südamerika angereist ist. Wobei man doch eine Reihe von Hinweisen bekommt, in welche Richtung das geht. Schließlich beginnt der Film nicht mit dem Fund des Schiffes, sondern zeigt zuvor, wie ein Wissenschaftler Kontakt mit einem indigenen Volk hat und sich anschließend an Bord eben jenes Schiffes schleicht. Die Polizei hat dieses Wissen aber nicht, weshalb da erst noch länger ermittelt werden muss.

Stimmungsvolles Setting

So oder so ist der Film keiner, der eine übermäßig intellektuelle Beschäftigung voraussetzt. Zwar wird zwischendurch gefachsimpelt, etwa über das Thema DNA, weshalb Das Relikt zuweilen fälschlicherweise ins Science-Fiction-Genre verfrachtet wird. Aber davon sollte man nicht viel erwarten, die Adaption des Romans Relic von Douglas Preston und Lincoln Child ist eher B-Movie. Da bot das einige Jahre zuvor gestartete Jurassic Park schon ein bisschen mehr Wissenschaft. Optisch sowieso: Zwar war das Budget nicht ganz klein, es soll zwischen 40 und 60 Millionen US-Dollar gelegen haben. Ein paar Stellen sehen dann aber doch eher billig aus. Glücklicherweise wird das durch das stimmungsvolle Setting zum Teil wieder ausgeglichen, das weitläufige und dunkle Museum ist ein dankbarer Schauplatz für Horror.

Insgesamt hat Regisseur Peter Hyams (End of Days – Nacht ohne Morgen, Outland – Planet der Verdammten) damit einen ganz ordentlichen Monsterhorror vorgelegt, den man sich von den Spezialeffekten einmal abgesehen bis heute anschauen kann. Dieser ging damals an den Kinokassen eher unter, fand in den Folgejahren aber zahlreiche Fans. Nur nicht genug, um eine Fortsetzung zu rechtfertigen. Diese wäre theoretisch möglich gewesen, das Autorenduo hat eine ganze Reihe von Romanen über den FBI-Agenten Aloysius Pendergast geschrieben, der auch in Relic eine große Rolle spielt. Indem dieser bei der Filmadaption aber gestrichen wurde, war das bei etwaigen Nachfolgern etwas schwierig. Die Geschichte um das Monster ist in Das Relikt aber sowieso auserzählt, weshalb es nicht zwangsläufig einen zweiten Teil braucht.

Credits

OT: „The Relic“
Land: USA
Jahr: 1997
Regie: Peter Hyams
Drehbuch: Amy Holden Jones, John Raffo, Rick Jaffa, Amanda Silver
Vorlage: Douglas Preston, Lincoln Child
Musik: John Debney
Kamera: Peter Hyams
Besetzung: Penelope Ann Miller, Tom Sizemore, Linda Hunt, James Whitmore, Clayton Rohner

Trailer

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Das Relikt – Museum der Angst
fazit
„Das Relikt“ enttäuschte damals an den Kinokassen, ist aber ein ganz netter Monsterfilm. Die Romanadaption profitiert dabei von dem stimmungsvollen Museumssetting und dem anfänglichen Rätsel, was da genau sein Unwesen treibt. Von dem Inhalt sollte man hingegen nicht zu viel erwarten.
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