A Christmas Story Christmas: Leise rieselt der Stress
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A Christmas Story Christmas: Leise rieselt der Stress

„A Christmas Story Christmas: Leise rieselt der Stress“ // Deutschland-Start: 8. Dezember 2023 (Warner Bros.)

Inhalt / Kritik

Ralph Parker (Peter Billingsley) hat einen Traum: Er möchte als Autor richtig groß rauskommen. Ein Jahr hat er sich Zeit genommen, um an seinem Debütroman zu arbeiten, hat richtig viel Arbeit investiert. Zu viel, wenn es nach den Verlagen geht. Ein Science-Fiction-Roman mit über 2000 Seiten? Wer soll das denn lesen? Während sich Ralph von einer Absage zur nächsten hangelt, erhält er einen Anruf mit einer traurigen Nachricht: Sein Vater ist gestorben. Und so fährt er mit seiner Frau Sandy (Erinn Hayes) und den beiden Kindern Mark (River Drosche) und Julie (Julianna Layne) in die alte Heimat, um seiner Mutter (Julie Hagerty) beizustehen. Die hat auch gleich zwei Aufgaben für ihn. So soll er nicht nur den Nachruf auf seinen Vater schreiben, sondern auch ein ganz besonderes Weihnachtsfest organisieren, wie es der Verstorbene immer getan hat. Aber das ist leichter gesagt als getan …

Fortsetzung einer Kult-Komödie

In Deutschland ist der Film Fröhliche Weihnachten eher weniger bekannt. Zwar kam er 1984 bei uns in die Kinos. Anders aber als Schöne Bescherung, eine weitere Komödie um Familienchaos zu Weihnachten, wurde er kaum wahrgenommen und ist heute mehr oder weniger in Vergessenheit geraten. In den USA ist das anders. Dort war er seinerzeit erfolgreich. Vor allem genießt er Kultstatus, gehört fest zum weihnachtlichen Filmkanon und ist Teil einer ganzen Filmreihe, die sich um die Parkers dreht. Eben die Fans derselben werden dann auch in A Christmas Story Christmas: Leise rieselt der Stress angesprochen, eine Fortsetzung, die fast vier Jahrzehnte später entstanden ist und vieles wieder aufgreift, was in den frühen Achtzigern erzählt wurde.

Dabei ist die Zeit nicht stehen geblieben, der Film spielt mehr als 30 Jahre nach dem Original. Schön ist dabei, wie man hier tatsächlich eine ganze Reihe von Schauspielern wieder engagierte, die schon 1983 dabei waren. Allen voran ist da natürlich Peter Billingsley, der seinerzeit noch ein Kind war. Auch die damaligen Freunde von Ralph werden wieder von denselben Leuten gespielt. Auf die Geschichte selbst hat das wenig Einfluss, im Grunde hätte man das alles umbesetzen können. Zumal die Geschichte selbst auch ohne Vorkenntnisse funktioniert, sie steht für sich allein. Aber diese Verweise auf den Klassiker, sowohl bei der Besetzung wie auch durch Anspielungen tragen sehr zum nostalgischen Gefühl bei, das bei A Christmas Story Christmas: Leise rieselt der Stress fest einkalkuliert wurde.

Zwischen Wehmut und Spaß

Die Erinnerungskultur wird durch die Geschichte noch weiter verstärkt. Wenn ein Elternteil stirbt, führt das unweigerlich dazu, sich mit der eigenen Vergangenheit zu beschäftigen. Das Thema bringt auch eine Wehmut mit sich, eine Nachdenklichkeit über das, was war. A Christmas Story Christmas: Leise rieselt der Stress ergibt sich jedoch nicht dem Trübsal. Regisseur und Co-Autor Clay Kaytis (The Christmas Chronicles) widersteht auch der Versuchung, zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken und Kitsch ohne Ende anzuhäufen. Letztendlich soll dann doch der Spaß im Vordergrund stehen. Der entsteht zum einen durch das Chaos, das bei der Familie entsteht. Aber auch die Versuche von Ralph, als Autor ernstgenommen zu werden, haben immer mal wieder humorvolle Szenen zur Folge.

Das ist schon alles sehr nett geworden. Klar, Fans des Klassikers haben deutlich mehr davon, wenn Gastauftritte und Anspielungen ein wohliges gemeinsames Erinnern bedeuten. Aber selbst wer diesen nie gesehen hat und die Querverbindungen nicht herstellen kann, wird in A Christmas Story Christmas: Leise rieselt der Stress unterhalten. So ist vieles von dem, was Kaytis und Nick Schenk im Drehbuch ansprechen, so universell, dass man sich ohne größere Probleme darin wiederfindet – und gemeinsam darüber lachen kann. Gerade die familiären Punkte sind so gestaltet, um ein breites Publikum ansprechen zu können. Die guten schauspielerischen Leistungen runden die späte Fortsetzung ab.

Credits

OT: „A Christmas Story Christmas“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Clay Kaytis
Drehbuch: Nick Schenk, Clay Kaytis
Musik: Jeff Morrow
Kamera: Matthew Clark
Besetzung: Peter Billingsley, Erinn Hayes, Scott Schwartz, R. D. Robb, Zack Ward, Julie Hagerty, River Drosche, Julianna Layne

Bilder

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A Christmas Story Christmas: Leise rieselt der Stress
fazit
Hierzulande nahezu unbekannt, genießt die Komödie in „Fröhliche Weihnachten“ von 1983 Kultstatus. Entsprechend stark sind die Verweise in der späten Fortsetzung „A Christmas Story Christmas: Leise rieselt der Stress“, wenn der Protagonist nach dem Tod seines Vaters in die Heimat zurückkehrt. Der Film ist nostalgisch, teils wehmütig, macht aber auch Spaß, selbst wenn man das Original nicht kennen sollte.
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