Pluto Band 3 Comic Manga
© Carlsen Comics

Pluto – Band 3

Pluto Band 3 Comic Manga
„Pluto“ // Deutschland-Start: 25. Februar 2011

Inhalt / Kritik

Noch hat der Roboter-Polizist Gesicht keine Ahnung, wer hinter der Reihe an Morden steckt, die Menschen wie Roboter zugleich treffen. Während er noch nach Antworten sucht, braut sich im Hintergrund eine Verschwörung zusammen. So hat es ein Club von Roboter-Hassern auf ihn abgesehen und arbeitet daran, wie sie ihren Feind ausschalten können. Der mächtige Kinder-Roboter Atom hat in derselben Zeit jedoch etwas anderes, das ihn beschäftigt. So hat seine jüngere Schwester Uran eine besondere Fähigkeit, die sie die Gefühle anderer spüren lässt, gleich ob Mensch, Tier oder Roboter. Das veranlasst sie regelmäßig dazu, sich in Gefahr zu begeben, um anderen zu helfen. So auch, als sie eine eigenartige Entdeckung macht …

Vorsicht, Robo-Hasser im Anmarsch!

Es ist schon ein reizvolles Szenario, was Naoki Urasawa bei Pluto entworfen hat, basierend auf einer Geschichte in Osamu Teuzukas Klassiker Astro Boy. Eine Welt, in der Menschen und Roboter zusammen leben, geschieht eine mysteriöse Mordserie, bei der besonders weit entwickelte, mächtige Roboter, aber auch Menschen, die Roboter nahestehen, die Opfer sind. Bei Band 1 und Band 2 ging es primär um diese Morde und die Ermittlungen von Gesicht. Da schlichen sich gerade beim zweiten Band schon diverse Wiederholungen ein. Spannend war dieser dennoch, als gegen Ende hin deutlich wird, dass der Protagonist selbst noch ein Geheimnis mit sich herumträgt, von dem er gar nichts weiß.

Etwas überraschend löst sich der dritte Band von Pluto von der zuvor etablierten Formel. Es geschehen keine weiteren Morde, die Ermittlung rückt in den Hintergrund. Tatsächlich taucht Gesicht dieses Mal fast gar nicht auf, obwohl vorher der Fokus stark auf ihm lag. Stattdessen teilt sich die Handlung in mehrere parallele Stränge. Da wäre beispielsweise der um die Roboter-Hasser. Das ist leider der uninteressanteste Teil der Geschichte. Schon vorher war die Feindseligkeit gegenüber Robotern eine wenig subtile Metapher auf Fremdenfeindlichkeit. Jetzt wird es sogar richtig plump, wenn sich die Männer dieser geheimen Vereinigung weiße Kapuzen überziehen, die bewusst an die berüchtigte Rassismus-Bande Ku-Klux-Klan angelehnt ist. Bei einem Mitglied wird zwar noch versucht, den Hass durch dessen Biografie erklären zu wollen. Es bleibt aber recht billig.

Ein neues Geheimnis

Besser sind die anderen Stränge. So befasst sich Pluto erneut mit dem Krieg, wenn wir mehr über einen ebenfalls mächtigen Roboter erfahren, der sich dem Kämpfen verweigert. Dazu gibt es weitere Überlegungen und Diskussionen, inwieweit Gefühle von Robotern echt sein können. Urasawa und sein Co-Autor Takashi Nagasaki reduzieren das hier aber etwas im Vergleich zu den vorherigen Bänden. Wo diese recht lange über einzelne Roboter sprachen und sie dem Publikum näherbrachten, bevor sie brutal getötet wurden, da fehlt hier etwas Vergleichbares. Dadurch ist der dritte Band weniger emotional, man fiebert weniger mit den Figuren mit. Beim besagten Hass-Club funktioniert das sowieso nicht, da laufen überwiegend Karikaturen herum.

Der interessanteste Part kommt ganz am Schluss des Bandes. Nicht nur, dass wir einen ersten Hinweis bekommen, was es mit dem Titel Pluto auf sich hat. Es wird an dieser Stelle auch wieder schön rätselhaft: Da sind einige Punkte dabei, die so seltsam sind, dass sie nach einem kleinen Durchhänger wieder neugierig machen auf das, was im vierten Band geschehen mag. Hinzu kommt eine Szene, die schon auch verstörend ist. Insgesamt ist der Manga, der kürzlich auf Netflix als Anime-Serie adaptiert wurde, damit auch weiterhin lesenswert. Visuell wird sogar etwas mehr geboten als zuvor. Nachdem es anfangs vor allem Großaufnahmen von Gesichtern gibt, dürfen wir hier mehr Hintergründe bewundern, die aufzeigen, dass Urasawa eben auch ein talentierter Zeichner ist.

Credits

OT: „Pluto“
Land: Japan
Jahr: 2003
Text: Naoki Urasawa, Takashi Nagasaki
Vorlage: Osamu Tezuka
Zeichnungen: Naoki Urasawa

Kaufen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.



(Anzeige)

Pluto – Band 3
fazit
Der dritte Band von „Pluto“ löst sich ein wenig von der reinen Ermittlung der mysteriösen Mordfälle und weitet die Geschichte aus. Der Part um den Club von Roboter-Hassern ist etwas plump geraten. Spannender wird es zum Ende hin, wenn der Manga ein weiteres Geheimnis einführt.
Leserwertung0 Bewertungen
3.5