Lucie Aubrac, Heldin der Résistance TV Fernsehen arte Streamen online Mediathek DVD kaufen
© Etienne George

Lucie Aubrac, Heldin der Résistance

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„Lucie Aubrac, Heldin der Résistance“ // Deutschland-Start: 11. September 2023 (arte)

Inhalt / Kritik

Lyon steht 1943 unter dem Einfluss der Deutschen sowie der kollaborierenden Vichy-Regierung. Das hat auch für Familie Aubrac große Folgen. So ist Raymond (Daniel Auteuil) der Résistance beigetreten und riskiert immer wieder sein Leben im Widerstand. Als er eines Tages doch noch in ihre Hände fällt, liegt es an seiner Frau Lucie (Carole Bouquet), die als Geschichtslehrerin an einer Mädchenschule arbeitet, wieder zu befreien. Einfach ist das nicht. Denn auch wenn er nur wegen Schwarzhandels verhaftet wurde und man ihm keine Verbindungen zum Widerstand nachweisen kann, so sind die Behörden längst misstrauisch geworden. Zwar gelingt es Lucie tatsächlich, Raymond wieder zu befreien. Doch damit fängt der Kampf gegen für die Freiheit erst richtig an …

Späte Würdigung

Kaum ein Setting ist ähnlich gut geeignet, um Heldengeschichten zu erzählen, als der des Kriegs. Vor allem der Zweite Weltkrieg erfreut sich in der Hinsicht großer Beliebtheit. Gefühlt werden noch immer jeden Monat neue Filme produziert, bei dem man irgendwo jemanden ausgegraben hat, der oder die etwas Heldenhaftes getan hat. An neuen Geschichten mangelt es offensichtlich also nicht. Etwas älter ist dabei Lucie Aubrac, Heldin der Résistance, gewissermaßen zumindest. So feierte das französische Drama bereits 1997 auf der Berlinale Premiere. Im Anschluss verschwand er hierzulande jedoch von der Bildfläche: Es gab weder einen Kinostart noch eine Veröffentlichung auf DVD. Umso überraschender ist, dass der Film mehr als ein Vierteljahrhundert später nun auf arte ausgestrahlt wird, ohne dass es einen aktuellen Anlass gäbe.

Die Geschichte selbst ist natürlich zeitlos. Leute, die im Widerstand gegen die Deutschen oder auch die Marionetten-Regierung kämpften, sind immer ein dankbares Thema. Die Aubracs sind in ihrer Heimat Frankreich zudem durchaus bekannter: Eine Pariser Metro-Station wurde nach Lucie Aubrac benannt, im selben Jahr erschien zu Ehren des Paares eine Sonderbriefmarke. Der Film selbst arbeitet dann auch kräftig an dem Heldenstatus der Familie. Selbst ohne den eher plakativen deutschen Titel Lucie Aubrac, Heldin der Résistance wird hier kein Zweifel daran gelassen, wie wichtig und mutig die zwei waren. Wobei ein Großteil des Films gar nicht aus den einzelnen Aktionen besteht, an denen sie beteiligt waren. Vielmehr ist es der Kampf von Lucie um ihren Mann, der ausführlich besprochen wird.

Große Heldin, wenig Persönlichkeit

Ansonsten hat Regisseur und Drehbuchautor Claude Berri (Laura wirbelt Staub auf) gar nicht so wahnsinnig viel über seine Protagonistin zu sagen. Diese wird überwiegend durch die Umstände definiert, bleibt selbst ohne nennenswerte Charaktereigenschaften. Allein deshalb schon wäre es interessant zu erfahren, welche Vision Juliette Binoche hatte. Denn eigentlich hätte sie die Hauptrolle spielen sollen, wurde sich mit Berri aber nicht einig. Möglich, dass Lucie Aubrac, Heldin der Résistance dann ein spannenderer Film geworden wäre. Denn auch wenn man Hauptdarstellerin Carole Bouquet (James Bond 007: In tödlicher Mission) keinen wirklichen Vorwurf machen kann, so bleibt ihre Figur doch zu makellos und damit blass. Lucie ist mehr ein Symbol als ein wirklicher Mensch.

Das heißt dann nicht, dass es keine guten Szenen mit ihr gibt. Die Momente, in denen die Titelfigur aufs Ganze geht und mit den Behörden über die Freilassung ihres Mannes verhandelt, gehörend zu den spannendsten des Films. Und dann wäre da noch das Finale, bei dem es richtig brenzlig werden darf. Das reicht insgesamt aus, um Lucie Aubrac, Heldin der Résistance zu einem soliden Werk zu machen, bei dem man ziemlich genau das bekommt, was man erwarten darf. Es wird nur nicht mehr als das. So groß der Einsatz der Französin gewesen sein mag, so wenig sticht das historische Drama aus dem großen Angebot thematisch ähnlicher Werke hervor.

Credits

OT: „Lucie Aubrac“
Land: Frankreich
Jahr: 1997
Regie: Claude Berri
Drehbuch: Claude Berri
Musik: Philippe Sarde
Kamera: Vincenzo Marano
Besetzung: Carole Bouquet, Daniel Auteuil, Patrice Chéreau, Jean-Roger Milo, Eric Boucher, Heino Ferch, Jean Martin, Maxime Henry

Bilder

Trailer

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Lucie Aubrac, Heldin der Résistance
fazit
„Lucie Aubrac, Heldin der Résistance“ erinnert an die bekannte Französin, die in den 1940en in Frankreich für die Freiheit kämpfte – und vor allem für ihren Mann, der im Widerstand aktiv war. Das ist alles solide, mehr aber nicht. Enttäuschend ist vor allem die Titelfigur selbst, die hier viel zu glatt beschrieben ist und von der dadurch am Ende wenig hängenbleibt.
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