Licence to Kill Computerspiel
© Domark

Lizenz zum Töten (Videospiel)

Licence to Kill Computerspiel

Inhalt / Kritik

Ende der 1980er gehörten sie ebenso zum James Bond Franchise dazu wie tödliche Waffen, schöne Frauen und trockene Martins: die Computerspiele von Domark. Mehrere Titel veröffentlichte das englische Unternehmen damals, sowohl zu älteren wie den aktuellen Filmen. Die Verkaufszahlen stimmten dabei offensichtlich, die Qualität eher weniger. So war 1985 A View to a Kill ein recht bizarres Werk, bei dem unzusammenhängend drei Szenen aus dem Film in verschiedene Spielmechaniken presste. The Living Daylights war 1987 deutlich konsequenter, präsentierte acht Levels, bei denen von links nach rechts gelaufen wurde und auf Gegner geschossen werden musste. Das war in sich stimmiger, aber nicht unbedingt spannender. Mit Licence to Kill ging es 1989 weiter, im großen Stil. Nahezu alle damals gängigen Systeme wurden bedient, man wollte den großen Erfolg.

Zu Fuß, auf dem Wasser und in der Luft

Erneut ging es darum, vom einen Ende zum anderen zu kommen und dabei alles niederzuschießen, was sich einem in den Weg stellt. Statt nach rechts ging es in den sechs Levels nach oben, ähnlich zu diversen Shootern wie etwa dem Klassiker Xevious von 1982. Während man sich dort aber mit einem Flugzeug zufriedengeben musste, da wird in Licence to Kill munter gewechselt. Mal ist man mit einem Hubschrauber unterwegs, mal mit einem Tanklaster. Auch Passagen zu Fuß oder in einem Boot sind dabei. Dadurch verändert sich auch das Setting, über mangelnde Abwechslung konnte man sich dabei nicht beschweren. Auf den neueren Geräten wie dem Amiga sah das sogar recht gut aus, das war im Vergleich zu Bonds vorangegangenen Computer-Abenteuern ein ziemlicher Schritt.

Sonderlich narrativ war das Ergebnis dennoch nicht. Natürlich kann man einen James Bond Film auf die Actionszenen runterbrechen, für viele besteht darin der größte Reiz der Film. Auf Dauer mangelte es in Licence to Kill dann aber doch an Abwechslung. Hinzu kommt, dass in den Levels oftmals gar nicht so wahnsinnig viel geschah. Gerade im Vergleich zu den Shootern aus den Spielhallen, bei dem einem schon schwindlig werden konnte, wenn aus allen Rohren gefeuert wurde, war Bonds Auftrag ein bisschen unspektakulär. Da war 1989 schon deutlich mehr möglich, weswegen die Kritiken damals auch nicht die besten waren. So wie praktisch immer, wenn 007 einen Heimbesuch antrat.

Besser, aber nicht gut

Im Vergleich zu dem, was Domark zuvor veröffentlicht hatte, war es aber zumindest ein Fortschritt. Man konnte sich hiermit schon die Zeit vertreiben und sich dabei vorstellen, in die Rolle von Bond zu schlüpfen und das Böse zur Verantwortung zu ziehen. Während man aber den dazugehörigen Film Lizenz zum Töten bis heute gut anschauen kann, gibt es über ein historisches Interesse hinaus keinen wirklichen Grund, warum man das dazugehörige Spiel auspacken müsste. Immerhin: Während Fans der Filme im Anschluss sechs Jahre warten mussten, bis es mit GoldenEye weiterging, folgten noch einige weitere Spiele, die sich irgendwie auf die Filme oder zumindest den berühmtesten Agenten bezogen. Für Nachschub war also auch während der Zwangspause gesorgt, bevor es dann ab 1997 Schlag auf Schlag ging.

Credits

OT: „Licence to Kill“
Land: UK
Jahr: 1989
Design: John Kavanagh
Programmierung: Marcus Goodey
Grafik: Tony West
Musik: David Whittaker
Publisher: Domark
Entwickler: Quixel
Plattformen: Amiga, Amstrad CPC, Atari ST, BBC Micro, Commodore 64, DOS, MSX, ZX Spectrum

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Lizenz zum Töten (Videospiel)
fazit
1989 versuchte man, mit der Lizenz zum Töten auch auf Computern Kasse zu machen. Tatsächlich war „Licence to Kill“ den vorangegangenen Lizenzspielen überlegen, wenn hier in mehreren Leveln durch die Gegend geballert wird. Dabei fällt die hohe Abwechslung auf, was die Vehikel angeht. Das Spiel selbst ist aber nicht allzu spannend.
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