Einmal Hallig und zurück TV Fernsehen Das Erste ARD ONE arte Streamen online Mediathek DVD kaufen
© NDR/BRAINPOOL/Joerg Landsberg

Einmal Hallig und zurück

Einmal Hallig und zurück TV Fernsehen Das Erste ARD ONE arte Streamen online Mediathek DVD kaufen
„Einmal Hallig und zurück“ // Deutschland-Start: 20. November 2015 (arte)

Inhalt / Kritik

Bislang war Fanny Reitmeyer (Anke Engelke) als Klatschreporterin unterwegs. Doch das reicht ihr nicht, ihre journalistischen Ambitionen sind größer als das. Als sie an einer Geschichte über einen geplanten Windpark arbeitet, stolpert sie über Ungereimtheiten. Kann es sein, dass Umweltminister Jürgen Heinze (Michael Prelle) in einen richtig großen Skandal verwickelt ist? Fannys Chef Bernd Fliegner (Robert Palfrader) will der Sache nachgehen, fürchtet aufgrund der Brisanz aber um die Sicherheit seiner Angestellten. Also schickt er sie erst einmal auf eine abgelegene Hallig. Dort soll sie den Vogelkundler Hagen Kluth (Charly Hübner) interviewen und währenddessen untertauchen. Denn wer sollte sie dort schon suchen? Ganz so einfach ist das mit dem Untertauchen aber nicht, zumal sich die Städterin mit dem Inselleben sehr schwertut …

Tolle Bilder von der Marschinsel

Anke Engelke und Charly Hübner? Da werden die meisten natürlich zunächst an Ladykracher denken. In immerhin fünf der acht Staffeln der kultigen Comedy-Serie, bei der Engelke ihre Wandelbarkeit demonstrieren durfte, war Hübner an ihrer Seite zu sehen. Genauer gehörte er zwischen 2008 und 2013 zum Ensemble, also der zweiten Phase der Serie. Wie gut die Zusammenarbeit der beiden funktioniert, durfte sie zwei Jahre nach dem Ende erneut beweisen. Mit Einmal Hallig und zurück taten sie dies sogar zum ersten Mal in Spielfilmlänge. Dabei blieben sie dem bewährten Medium Fernsehen treu. Zwar feierte der Film seinerzeit beim Filmfest Hamburg Premiere. Danach war er jedoch ausschließlich im TV zu sehen, erst bei arte, später im Ersten.

Dabei hätten die Bilder es durchaus verdient, auf der großen Leinwand gesehen zu werden. Zumindest der Mittelteil, wenn Einmal Hallig und zurück auf einer dieser Marschinseln spielt, gibt es einiges zu sehen. Da gibt es diverse Tiere, neben den Vögeln leben Unmengen von Schafen dort. Die Landschaft ist unberührt, sieht man von dem urigen Zuhause von Hagen ab. Das saftige Grün in Kombination mit dem strahlenden Blau vom Himmel und vom Wasser: Man könnte meinen, dass der deutsche Fernsehfilm im Auftrag eines Tourismusamts entstanden ist. Zumindest weckt er das Bedürfnis, selbst alles hinter sich zu lassen und dort einmal abzuschalten. Der Film muss sich da nicht vor den Produktionen diverser Donnerstagabendkrimis oder auch des sonntäglichen Herzkinos zu verstecken. Neben der Besetzung ist das Setting das beste Argument, hier einmal reinzuschauen.

Viel Stoff, wenig Spaß

Inhaltlich ist der Film hingegen ein gemischtes Vergnügen. So ist es durchaus vergnüglich, wie hier so ziemlich alle irgendwann ihr Fett abbekommen. Da wäre Fanny, die mit dem Leben in der Natur völlig überfordert ist. Touristen werden verspottet, da sie eine Ursprünglichkeit wollen, die es gar nicht gibt – weswegen man für sie immer etwas dicker aufträgt. Außerdem ist Korruption in Wirtschaft, Politik und Medien in Einmal Hallig und zurück ein großes Thema. Der Umweltschutz wird dabei auch noch durch den Kakao gezogen, wenn es da oft mehr um Schein als sein geht. Da wird so manch mutmaßlich moralischer Einsatz als bloße PR-Aktion entlarvt. Greenwashing lautet der Vorwurf, den der Vogelkundler in Richtung Windparks äußert.

Durch diesen Rundumschlag ist jedoch nicht immer klar, was der Film eigentlich will. Das Drehbuchduo Chris Geletneky und Sascha Albrecht hat da einiges zusammengeworfen, ohne dass daraus ein wirklich schlüssiges Konzept würde. Hinzu kommt, dass nicht alle Gags sitzen. Tatsächlich sind da sogar viele Szenen dabei, die zweifelsfrei hätten witzig sein sollen, es aber nicht sind. Gerade die Culture-Clash-Phase, wenn die dauerquasselnde Städterin auf den Insel-Brummbär stößt und beide so gar nicht miteinander können, ist wenig beeindruckend. Teilweise sogar langweilig. Insgesamt reicht es bei Einmal Hallig und zurück daher nur zu einer netten Komödie, die nicht übers Mittelmaß hinausreicht. Da hätte man für das erste filmische Aufeinandertreffen der beiden Komödien-Größen mehr erwarten dürfen.

Credits

OT: „Einmal Hallig und zurück“
Land: Deutschland
Jahr: 2015
Regie: Hermine Huntgeburth
Drehbuch: Chris Geletneky, Sascha Albrecht
Musik: Andreas Grimm
Kamera: Martin Langer
Besetzung: Anke Engelke, Charly Hübner, Robert Palfrader, Michael Prelle

Bilder

Filmfeste

Filmfest Hamburg 2015

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Einmal Hallig und zurück
fazit
„Einmal Hallig und zurück“ folgt einer investigativen Journalistin auf eine Marschinsel, wo sie erst einmal untertauchen will, dabei aber mit einem grimmigen Vogelkundler aneinandergerät. An Inhalten mangelt es in den Film nicht, da wird schon einiges zusammengeworfen. Hinzu kommt ein stimmungsvolles Setting und natürlich deutsche Komödienprominenz. Und doch sind viele Witze eher mau. Es fehlt zudem an einem überzeugenden Konzept, was man mit dem Film eigentlich wollte.
Leserwertung2 Bewertungen
7.6
5
von 10