Lamborghini The Man Behind the Legend
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Lamborghini: The Man Behind the Legend

„Lamborghini: The Man Behind the Legend“ // Deutschland-Start: 6. April 2023 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Nacht dem Zweiten Weltkrieg kehrt Ferruccio Lamborghini (Romano Reggiani) wie viele andere Männer in seinem Alter in seine Heimat zurück, wo von ihm erwartet wird, dass er im Familienbetrieb mitmacht und als Bauer arbeitet. Doch der junge Italiener hat andere Pläne, möchte mehr mit seinem Leben erreichen. Und so setzt er sich in den Kopf, Traktoren herzustellen, bei denen er seine Fähigkeiten als Maschinenbauer einsetzen kann und die besser sind als alle anderen. Tatsächlich feiert er damit Erfolge und macht sich einen Namen. Aber auch dies reicht ihm noch nicht aus. Seine Vorliebe für schnelle Wagen verleiten den inzwischen erwachsenen Lamborghini (jetzt: Frank Grillo) dazu, an einem eigenen Luxusauto zu arbeiten, koste es, was es wolle …

Vom Traktor zum Sportwagen

Wer sich nicht mit der Firmengeschichte von Lamborghini auskennt, der dürfte überrascht sein über die Anfänge der weltbekannten Marke. Ausgerechnet der Hersteller schnittiger Sportwagen, die zu einem Inbegriff von Luxus wurden, begann mit Traktoren? Viel größer könnte der Kontrast im Bereich der motorisierten Fahrzeuge kaum sein. Da werden sich nicht wenige fragen, wie es von dem einen zum anderen kommen konnte. Eine Antwort darauf liefert der Film Lamborghini: The Man Behind the Legend. Basierend auf einem Buch von Tonino Lamborghini, Sohn des Firmengründers Ferruccio Lamborghini, erfahren wir dem Titel gemäß mehr über den Mann, dessen Nachname untrennbar mit dem gleichnamigen Unternehmen verbunden ist. Regisseur und Drehbuchautor Robert Moresco (Bent – Korruption kennt keine Regeln) konzentriert sich dabei lange auf die Anfangsjahre. Zwar wird Frank Grillo als großer Star des biografischen Dramas beworben. Der kommt aber erst in der zweiten Hälfte zu seinem Auftritt.

Zuvor ist es sein junger italienischer Kollege Romano Reggiani, der im Mittelpunkt steht. Der erledigt seine Aufgabe auch durchaus gut, zumindest innerhalb des vorgesteckten Rahmens. Während dieser Passagen lässt sich Moresco zudem die Zeit, um die Figur auch wirklich zu vertiefen. Später ist das nur noch bedingt der Fall. So ganz nimmt man den sonst auf Actionfilme wie The Yacht spezialisierten Grillo die Rolle auch nicht ab. Wobei die Sprache dabei ihren Anteil hat. So ist der Schauspieler zwar tatsächlich italienischen Ursprungs und hat sogar die italienische Staatsbürgerschaft. Anstatt ihn dann aber auch auf Italienisch sprechen zu lassen, handelt es sich bei Lamborghini: The Man Behind the Legend um einen englischsprachigen Film, bei denen dann im Original alle mit fetten italienischen Akzenten sprechen.

Zu wenig geliefert

Das ist nicht der einzige Punkt, der das hier zu einer Mogelpackung macht. Ein anderer betrifft die Autos. Eigentlich sollte man erwarten, dass ein Film, der über die Entstehung der Sportwagen spricht in der Hinsicht auch viel zu zeigen hat. Tatsächlich sieht man aber relativ wenige Wagen. Heiße Rennen sollte man sowieso nicht erwarten. Selbst der von Gabriel Byrne gespielte Enzo Ferrari, der große Rivale des Protagonisten, hat nur einen Gastauftritt. Ob man bei Lamborghini: The Man Behind the Legend nicht mehr zu sagen hatte oder einfach das Budget nicht ausreichte, darüber kann man sich streiten. Unstrittig ist jedoch, dass man an vielen Stellen doch mehr voraussetzen durfte, als der Film letztendlich abliefert. Bei einer Laufzeit von nur wenig mehr als 90 Minuten bleibt vieles notgedrungen kurz.

Wenn wenigstens der Stoff, der da ist, wirklich überzeugen würde. Aber auch in der Hinsicht ist das recht ernüchternd. Immer mal wieder fällt der Film durch schlechte Dialoge auf. Einzelne Stationen im Leben sind so schnell abgearbeitet, dass sie ohne Wirkung bleiben, sei es im beruflichen oder im privaten Kontext. Dabei war das Leben des Italieners eigentlich tragisch mit jeder Menge Tiefen. Es gelingt Lamborghini: The Man Behind the Legend aber nicht, das Publikum wirklich für sich einzunehmen. Immer mal wieder ist die Hauptfigur unsympathisch, die meiste Zeit über ist sie einem egal. Zusammen mit den besagten inhaltlichen Mängeln hält sich da das Interesse in Grenzen bzw. ist weit vor dem Abspann bereits aufgebraucht.

Credits

OT: „Lamborghini: The Man Behind the Legend“
Land: USA, Italien
Jahr: 2022
Regie: Robert Moresco
Drehbuch: Robert Moresco
Musik: Tuomas Kantelinen
Kamera: Gian Filippo Corticelli, Blasco Giurato
Besetzung: Frank Grillo, Romano Reggiani, Matteo Leoni, Hannah van der Westhuysen, Giovanni Antonacci, Mira Sorvino, Gabriel Byrne

Bilder

Trailer

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Lamborghini: The Man Behind the Legend
fazit
Die Sportwagen-Marke ist bekannt. Doch wie kam es dazu? „Lamborghini: The Man Behind the Legend“ versucht, den Weg nachzuzeichnen, bleibt aber zu oft an der Oberfläche. Auch die zum Teil furchtbaren Dialoge und die fehlenden Autos sind verantwortlich dafür, dass einen der Film trotz bewegter Lebensgeschichte kalt lässt.
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