Der Kindergarten Cop
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Kindergarten Cop

Der Kindergarten Cop
„Kindergarten Cop“ // Deutschland-Start: 7. Februar 1991 (Kino) // 25. August 2017 (Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Jahrelang hat der Polizist John Kimble (Arnold Schwarzenegger) daraufhin gearbeitet, den berüchtigten Drogendealer Cullen Crisp (Richard Tyson) hinter Gitter zu bringen. Nun scheint er seinem Ziel endlich nahe gekommen zu sein. So gibt es eine Zeugin, die mitangesehen hat, wie dieser einen Mord begangen hat. Das wiederum bringt die Polizei auf die Spur von Crisps Ehefrau, die mit einem beträchtlichen Vermögen und seinem Sohn geflohen und nun unter einem falschen Namen in Astoria, Oregon leben soll. Kimble und seine Partnerin Phoebe O’Hara (Pamela Reed) hoffen, dort die Flüchtige zu finden und sie zu einer Aussage überreden zu können. Ursprünglich sollte dabei O’Hara, die früher als Lehrerin arbeitete, undercover in einem Kindergarten beginnen, wo sie den Sohn von Crisp vermuten. Als die jedoch ausfällt, muss notgedrungen Kimble für sie einspringen – ohne jegliche Erfahrung in diesem Bereich …

Ein Actionstar auf komischen Abwegen

Obwohl Arnold Schwarzenegger in den 1980ern zu einem der größten Actionstars weltweit aufgestiegen war, schien ihn diese Rolle allein nicht zu befriedigen. So startete er mehrere Versuche, sich mit Komödien ein zweites Standbein aufzubauen. Meistens an seiner Seite: Regisseur Ivan Reitman. Drei Filme drehten die beiden zusammen: Dabei waren zumindest die ersten beiden Twins – Die Zwillinge (1988) und Kindergarten Cop (1990) enorme Kassenschlager. Im Vergleich war die dritte Zusammenarbeit Junior (1994) eher enttäuschend. So oder so bewies der gebürtige Österreicher, dass er durchaus auch ein komödiantisches Talent hat, welches er in den absurden Szenarien der drei Titel immer mal wieder demonstrieren durfte.

Bei Kindergarten Cop ist es vor allem das Spiel mit starken Kontrasten, mit dem der Film sein Publikum zu erheitern versucht. Auf der einen Seite ist der Schrank von Mann, der sich durch die Gegend prügelt. Auf der anderen Seite ist ein Haufen Kinder. Dass dabei zwei Welten aufeinanderprallen, ist klar. Reitman nutzt das auch immer mal wieder aus. So mag der Polizist völlig souverän sein, wenn er von den größten Verbrechern umgeben ist. Eine Schar kreischender Kinder hingegen führt ihn schnell an seine Grenzen. Man darf dann auch durchaus darüber lachen, wie Kimble an seiner Aufgabe verzweifelt und sich unorthodoxer Methoden bedient. Ikonisch sind dabei die Szenen, in denen er die Klasse anführt, als handele es sich bei ihnen um einen Trupp Soldaten. Gleichzeitig sind das auch die Stellen, die aus heutiger Sicht etwas fragwürdig sind. Gleiches gilt für den Hang zur Gewaltverherrlichung. Das Motto: Man darf andere nicht schlagen – außer sie haben es verdient.

Von allem ein bisschen

Dafür gibt sich der Film in anderen Passagen einfühlsamer. Auffällig ist gerade der Einsatz für Scheidungskinder und wie diese unter der Situation leiden. In Astoria gebe es vor allem alleinerziehende Elternteile erfahren wir an einer Stelle. Kimble selbst lebt von seiner Frau und seinem Sohn getrennt, was sehr viel mehr an ihm nagt, als man zu Beginn glauben würde. Das wiederum ist symptomatisch für einen Film, der irgendwie alles sein will. Es gibt in Kindergarten Cop besagte komische Stellen, zwischendurch wird es ernst, zum Teilen sentimental bis an die Grenzen des Kitsches. Dann wiederum gibt es gewalttätige Szenen, in denen Leute getötet oder brutal verletzt werden. Erlaubt ist alles, was zusammenpasst. Und auch das, was nicht zusammenpasst.

Phasenweise ist das immer mal wieder unterhaltsam. Schwarzenegger funktioniert auch gut in diesem Fish-out-of-Water-Humor. Der große Komödienklassiker ist Kindergarten Cop aber kaum, da trotz engagierter schauspielerischer Leistungen und ständiger Genrewechsel vieles ein bisschen langweilig ist. Gerade die Annäherung zwischen Kimble und der alleinerziehenden Mutter Joyce Palmieri (Penelope Ann Miller) ist kaum interessant und mit Autopilot heruntergedreht. Das muss einen nicht stören, für einen gemütlichen Fernsehabend reicht das auch mehr als 30 Jahre später noch. Der große Erfolg an den Kinokassen war dann aber doch eher ein Produkt seiner Zeit, anstatt Ausdruck zeitlosen Vergnügens.

Credits

OT: „Kindergarten Cop“
Land: USA
Jahr: 1990
Regie: Ivan Reitman
Drehbuch: Murray Salem, Herschel Weingrod, Timothy Harris
Musik: Randy Edelman
Kamera: Michael Chapman
Besetzung: Arnold Schwarzenegger, Penelope Ann Miller, Pamela Reed, Linda Hunt, Richard Tyson, Carroll Baker

Bilder

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Kindergarten Cop
fazit
Mal Komödie, dann wieder ganz ernst, zwischendurch Action und Krimi: „Kindergarten Cop“ springt immer mal wieder von Genre zu Genre. Phasenweise ist das im Sinn eines Fish-out-of-Water-Humors unterhaltsam, wenn Schwarzenegger auf kreischende Kinder trifft. Aber nicht alles davon funktioniert, einiges ist inzwischen fragwürdig.
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