Hitman Agent 47
© 20th Century Fox
Hitman Agent 47
„Hitman: Agent 47“ // Deutschland-Start: 27. August 2015 (Kino) // 4. Februar 2016 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Katia van Dees (Hannah Ware) wird von John Smith (Zachary Quinto) gewarnt, dass Bösewichte hinter ihr her wären. Nur sie sei nämlich in der Lage, den Aufenthaltsort ihres Vaters (Ciarán Hinds) zu ermitteln. Dieser ist der wissenschaftliche Kopf hinter dem so genannten Agentenprogramm, in dem aus Menschen überlegene Killermaschinen gezüchtet werden. Als Agent 47 (Rupert Friend) auftaucht und Smith ausschaltet, sieht Katia sich schon verloren. Doch der vermeintliche Gegner offenbart ihr nicht nur, dass er auf ihrer Seite steht – was er ihr sonst noch zu sagen hat, verändert ihr Leben für immer …

Ein zweiter Anlauf

Hitman: Agent 47 ist ein ganz seltsamer Film. Es handelt sich um das Reboot von Hitman – Jeder stirbt alleine aus dem Jahre 2007. Gut, dass Filme Fortsetzungen oder Remakes erhalten oder durch Reboots im Kanon egalisiert werden, ist nichts Neues. Dass zwischen Original und Reboot lediglich acht Jahre liegen, ist dann schon ein wenig merkwürdig, aber vielleicht auch noch nicht weiter verwirrend. Was allerdings wirklich ratlos macht, ist dass das Skript von Skip Woods (Passwort: Swordfish) stammt – demselben Autoren also, der Hitman – Jeder stirbt alleine geschrieben hat. Der erste Hitman-Streifen war schon irgendwo okay, wies aber doch zu viele Schwächen auf, als dass er ein auf den Videospielen basierendes Film-Franchise hätte begründen können. Zwar wurde ihm diesmal Michael Finch als Co-Autor zur Verfügung gestellt, welcher die von Woods vorgelegte Fassung überarbeitete, aber warum überhaupt denselben Schreiberling verpflichten, der schon beim ersten Mal nicht richtig überzeugen konnte?

Die Frage lässt sich immerhin mit gewisser Bestimmtheit beantworten: Weil er günstig zu haben war. Nichts an Hitman: Agent 47 erweckt den Eindruck, dass er mit der Intention gedreht wurde, einen guten Film zu machen. Es ist das Regiedebüt von Aleksander Bach, der ansonsten nur Werbeclips inszeniert hat. Wahrscheinlich sieht der Streifen auch deshalb wie ein geschniegelter Imagefilm aus und beinhaltet so offensichtliche Produktplatzierungen. Der Großteil wurde in Deutschland gedreht, wo sich nicht nur eine Förderung abgreifen ließ, sondern ausländische Filmproduktionen ihre Arbeit hier zur Steuerabschreibung nutzen konnten. Natürlich ist nicht jeder Hollywoodfilm, der hier gedreht wurde, automatisch schlecht (siehe Unknown Identity) oder aus niederen Motiven entstanden. Aber manchen Werken ist der wahre Grund für die Drehortauswahl durchaus anzusehen.

Action für die Tonne

Die Handlung, falls überhaupt vorhanden, ist uninteressant, die Charaktere bleiben absolut farblos. Rupert Friend in der Titelrolle ist nicht nur der einzige, der schauspielerisch überzeugt (soweit es das Drehbuch zulässt), sondern auch der einzige, der anscheinend das Memo nicht bekommen hat und sich hier Mühe gibt. Actionfilme müssen natürlich nicht die tiefgründigste Story haben, aber dann muss das eben auch mit saftiger Action kompensiert werden. Doch auch hier versagt Hitman: Agent 47. Alles ist mit Wackelkamera eingefangen und kaputtgeschnitten. Darüber hinaus werden die Kampfszenen von Leuten bestritten, die eindeutig nicht kämpfen können. Es wirkt eher, als wäre aus Versehen die Aufnahmen des Choreographietrainings im fertigen Film gelandet. In einem Kampf zwischen 47 und John Smith ist sogar sehr deutlich zu sehen, dass statt Zachary Quinto ein Stuntman agiert.

Manches macht Hitman: Agent 47 richtig, auch wenn das nur wenig rettet. Eine Szene, in der Katia unbemerkt an den Überwachungskameras des Flughafens vorbeischleichen muss, erinnert tatsächlich an vergleichbare Missionen aus der Videospielreihe und zählt zu den besseren Momenten des Films.

Credits

OT: „Hitman: Agent 47“
Land: USA, UK, Deutschland, Kanada
Jahr: 2015
Regie: Aleksander Bach
Drehbuch: Skip Woods, Michael Finch
Musik: Marco Beltrami
Kamera: Óttar Guðnason
Besetzung: Angelababy, Dan Bakkedahl, Rupert Friend, Ciarán Hinds, Thomas Kretschmann, Jürgen Prochnow, Zachary Quinto, Hannah Ware

Trailer

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Hitman: Agent 47
fazit
„Hitman: Agent 47“ versuchte erneut, ein auf der Videospielreihe basierendes Film-Franchise zu etablieren, hat es aber eher zu Grabe getragen. Ein motivierter Hauptdarsteller und einige gelungene Momente gehen in einem sinnlosen Drehbuch und kaputtgeschnittener Action unter.
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