Deception - Tödliche Versuchung
© Leonine

Deception – Tödliche Versuchung

Deception - Tödliche Versuchung
„Deception – Tödliche Versuchung“ // Deutschland-Start: 22. April 2009 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

In der Welt der Zahlen fühlt sich Jonathan McQuarry (Ewan McGregor) zu Hause. Außerhalb dieser tut er sich dafür zuweilen ein wenig schwer: So spannend richtig ist das Leben des schüchternen Buchprüfers nicht. Das ändert sich erst, als er eines Tages bei seiner Arbeit dem charismatischen Anwalt Wyatt Bose (Hugh Jackman) begegnet und sich mit diesem anfreundet. Durch diesen erfährt er auch von einem geheimen Sexclub, bei dem man sich anonym trifft und ein bisschen Spaß hat. Nach einigen dieser erotischen Abenteuer wird es jedoch ernst, als Jonathan vor seiner absoluten Traumfrau (Michelle Williams) steht und Gefühle für sie entwickelt, die weit über anonymen Sex hinausgehen. Wie ernst die Geschichte jedoch wird, ahnt er in dem Moment selbst noch nicht …

Ein missglückter Selbstläufer

Manchmal weiß man bei einem Film schon im Voraus, dass er nicht besonders gut ist, wenn er nicht in die Kinos kommt, sondern lediglich auf DVD erscheint. Nicht dass dagegen grundsätzlich etwas einzuwenden wäre. Zum einen brauchen manche Filme keine große Leinwand. Zum anderen ist ein Kinostart natürlich ein Kostenrisiko, umso mehr bei der zahlreichen Konkurrenz. Bei eher ungewöhnlichen Filmen, die kein größeres Publikum ansprechen, ist es ohnehin oft sinnvoll, sich auf eine Auswertung aufs Heimkino zu beschränken. Deception – Tödliche Versuchung ist jedoch kein ungewöhnlicher Film. Vor allem ist der Thriller mit den Hollywoodstars Hugh Jackman und Ewan McGregor sehr prominent besetzt. Damit sollte man eigentlich die Kinosäle vollbekommen.

Nachdem in den USA die Einspielzahlen jedoch katastrophal waren und die Kritiken noch verheerender, wusste man beim hiesigen Verleih wohl: Das wird nichts mehr. Wobei Deception – Tödliche Versuchung nicht der komplette Reinfall ist, als der er manchmal beschrieben wurde. Der Film ist lediglich eine ziemliche Enttäuschung. Anfangs sieht der Thriller sogar noch recht ordentlich aus, wenn uns Regisseur Marcel Langenegger mit in die unterkühlte und zugleich sehr schicke Welt der Finanzjongleure mitnimmt. Dass Jonathan in diese nicht so recht reinpasst, macht dabei nichts. Es soll vielmehr Teil des Reizes sein, dass da jemand in Gefilden unterwegs ist, die eindeutig nicht seine sind. Das Thrillergenre greift immer wieder gern auf Protagonisten und Protagonistinnen zurück, die ohne eigene Schuld auf einmal in einer brenzligen Situation stecken und nach einem Ausweg suchen.

Zwischen langweilig und dümmlich

Bis es zu dieser brenzligen Situation kommt, dauert und dauert und dauert es jedoch. Eigentlich ist Deception – Tödliche Versuchung bereits zur Hälfte vorbei, bis dann mal der tatsächliche Thrillerpart beginnt. Ungeduldige Naturen werden zu dem Zeitpunkt längst wieder ausgestiegen sein. Statt Nervenkitzel gibt es dafür eine Reihe sexueller Begegnungen von Jonathan, die aus dem biederen Bücherwurm einen echten Mann machen sollen. Nicht ohne Grund wird der Film gern als Erotikthriller verkauft. Nur: Auch das mit der Erotik haut nicht so recht hin. Wenn überhaupt entspricht das hier der Hollywood-Vorstellung von Sex mit viel Hochglanz, aber wenig spürbarer Leidenschaft. Das passt einerseits zu einem Film, bei dem vieles nicht das ist, was es vorgibt zu sein. Aufregend sind die Szenen aber nicht gerade.

Als der Film dann endlich mal einen Gang höher schaltet, wird es jedoch gleich wieder so dümmlich, dass nicht klar ist, ob das jetzt eine Verbesserung darstellen soll oder nicht. Ebenso offen ist, was die Stars in dieser Geschichte gesehen haben, dass sie Teil des Projekts werden wollten. Letzten Endes ist Deception – Tödliche Versuchung deshalb auch wirklich nur den Fans des Ensembles zu empfehlen, das gemessen an den schwachen Figurenzeichnungen Solides vorlegt. Und selbst die sollten bei der umfangreichen Filmografie der beiden Hauptdarsteller interessantere Werke finden als diese uninspirierte und immer wieder desillusionierende Schlaftablette.

Credits

OT: „Deception“
Land: USA
Jahr: 2008
Regie: Marcel Langenegger
Buch: Mark Bomback
Musik: Ramin Djawadi
Kamera: Dante Spinotti
Besetzung: Hugh Jackman, Ewan McGregor, Michelle Williams

Bilder

Trailer

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Deception – Tödliche Versuchung
Fazit
„Deception – Tödliche Versuchung“ lockt mit einem prominenten Ensemble, schicken Bildern und einer Geschichte, die viel Erotik und Wendungen verspricht. Das bringt am Ende aber alles nichts, wenn der Film so langweilig ist wie hier. Lange Zeit passiert praktisch gar nichts. Dafür wird es später recht dümmlich.
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