Anxious Body

Inhalt / Kritik

Eigentlich ist Tesafilm nichts, zu dem man unbedingt eine besondere Beziehung aufbauen müsste. Das sieht Yoriko Mizushiri aber offensichtlich anders. Zwei Elemente sind es, die sie in ihrem Kurzfilm Anxious Body überwiegend einsetzt. Das eine ist das besagte Tesafilm, bei dem ein Stück abgetrennt wird. Das andere ist ein Finger mit einer so bösen Schnittwunde, dass ein ganzes Stück Haut abhängt. Beide Elemente müssen natürlich zusammengeführt werden, auch wenn man aus medizinischer Sicht vielleicht andere Mittel empfohlen hätte. Aber um medizinische Expertise geht es in ihrem Animationswerk, das auf zahlreichen Festivals zu sehen war und beim Filmfest Dresden 2022 ausgezeichnet wurde, ohnehin nicht.

Vielmehr ist das gerade mal sechs Minuten lange Werk ein ruhiger und zugleich rauschartiger Traum, bei dem sich viel um Körperlichkeit, Schmerz und Lust dreht. Wörter benutzt die Japanerin dabei nicht. Dafür aber Musik: Wann immer etwas passiert, eine Berührung oder auch das besagte Abreißen, wird das von Tönen unterlegt. Dazu gibt es bei Anxious Body eine musikalische Untermalung, die von sphärisch zu bedrohlich reicht. An manchen Stellen bekommt das gemeinsam mit der Vorführung des Leides schon eine leichte Horrornote. Der ausschließlich mit blassen Farben arbeitende Animationsmini ist eine interessante, experimentelle Arbeit, die mehr auf das Unterbewusste abzielt als auf eine rational erfassbare Geschichte.

Credits

OT: „Fuan na karada“
Land: Frankreich, Japan
Jahr: 2021
Regie: Yoriko Mizushiri
Drehbuch: Yoriko Mizushiri
Musik: Yuka C. Honda

Trailer

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Anxious Body
Fazit
„Anxious Body“ ist ein interessanter Animationskurzfilm, der ohne Worte, dafür aber mit viel sphärischer Musik von Schmerz und Lust erzählt. Das Ergebnis wechselt zwischen traumartig und bedrohlich, illustriert mit blassen Farben.
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