Das Bourne Ultimatum
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Das Bourne Ultimatum

Inhalt / Kritik

Das Bourne Ultimatum
„Das Bourne Ultimatum“ // Deutschland-Start: 6. September 2007 (Kino) // 10. Januar 2008 (DVD)

In Moskau konnte Jason Bourne (Matt Damon) gerade noch einmal einem Killer entkommen, sodass er sich schwer verwundet durch die Straßen der Stadt kämpft, immer verfolgt von der Polizei. Für ihn ist klar, dass er, wenn er endlich von seinen einstigen Auftraggebern in Ruhe gelassen werden soll, nicht mehr länger auf der Flucht bleiben kann, sondern zum Gegenschlag ausholen soll. Als er sich zurück nach Europa begibt, bekommt er eine wichtige Spur, denn ein britischer Reporter hat eine Reihe von Artikeln über die CIA, das Treadstone-Programm sowie die Killer-Kommandos, zu denen Bourne einst gehörte, veröffentlicht. Zeitgleich unternehmen CIA und NSA eine groß angelegte Suche nach Jason Bourne. Geleitet von NSA-Vizedirektor Noah Vosen (David Strathairn), der auf die Expertise von CIA-Direktorin Pamela Landy (Joan Allen) zurückgreift, soll Jason zunächst nur verhaftet werden, doch letztlich auch ausgeschaltet werden, sowie alle Personen, mit denen er Kontakt hatte.

In Europa stößt Jason auf einen Hinweis zum „Blackbriar“-Programm, welches eine Art Nachfolge von Treadstone zu sein scheint. Nicht nur er, sondern auch seine einstige Kontaktperson Nicky Parsons (Julia Stiles) sind Ziele des Programms und dessen Leiter geworden, was Bourne versucht zu verhindern. Schließlich kehrt er in die Vereinigten Staaten zurück, nach New York City, wo er nicht nur hofft, Antworten zu finden, sondern zu seinem Ursprung zurückkehrt, zu Treadstone, den Verantwortlichen sowie jenem Moment, als er Jason Bourne wurde.

Killer oder Marionette

Nach dem offenen Ende von Die Bourne Verschwörung war es nur eine Frage der Zeit, bis die Dreharbeiten zum dritten und eigentlich letzten Teil der Reihe anfangen sollten, der auf dem gleichnamigen Roman des Autors Robert Ludlum beruht. Um erzählerisch wie auch ästhetisch weitermachen zu können, wurde neben Regisseur Paul Greengrass größtenteils das gleiche Team vor wie hinter der Kamera des Vorgängerfilms übernommen, wobei die Reihe den Sprung schafft von der „alten“ in die „neue“ Welt. Entstanden ist mit Das Bourne Ultimatum ein würdiger Abschluss der Geschichte um die von Matt Damon gespielte Figur, welche sich noch mehr um die Perspektive der Obrigkeit kümmert, die sich noch mehr um die Perspektive jener Verantwortlichen bemüht, die Jason Bourne zum Killer und Soldaten ausbildeten.

Ging es in den beiden ersten Filmen der Reihe um die Identität und die Vergangenheit Bournes, sowie die damit verbundene Suche nach Sühne, steht der dritte Teil ganz im Sinne eines Rachefeldzuges. Gleichzeitig geht es um die Frage, ob es für Jason Bourne ein Zurück geben kann zu jener Identität, die er vorher hatte, bevor er von der CIA zum Soldaten ausgebildet wurde, der ohne Skrupel den Abzug betätigt. Damon spielt Bourne als einen verwundeten Menschen, nicht nur körperlich, sondern emotional, dem die Last seiner Opfer und der Vergangenheit mehr als deutlich ins Gesicht geschrieben sind. Verbitterung, Wut und Trauer vermischen sich, als er beispielsweise Maries Bruder, gespielt von Daniel Brühl, vom Tod seiner Schwester erzählen muss, was indirekt auf seine Rechnung ging. Das Bourne Ultimatum erzählt letztlich von dem Kampf dieses Mannes, der schließlich alleine steht, gegen einen Riesen, oder vielmehr eine Krake, die sich überallhin ausgestreckt hat, unsichtbar ist und zu jeder Zeit zuschlagen kann. Bournes Krieg ist ein moderner Krieg, denn es geht weder um Gewalt noch um Waffen, sondern um Informationen.

Der Zwecke heiligt die Mittel

Wie bereits beschrieben, geht in diesem dritten Teil der Reihe noch mehr als zuvor um die Perspektive der Geheimdienste. Darsteller wie David Strathairn, Scott Glenn und Albert Finney spielen Figuren, die repräsentativ für ein System stehen, in dem der Zweck immer die Mittel heiligt, die sich hinter Formulierungen wie „Kollateralschaden“ verstecken und sich nun in eine Ecke gedrängt sehen. Bourne wird, wie es Greengrass in einem Statement zum Film sagt, zu einem Spiegel für den Einzelnen, der sich die Kontrolle über seine Leben zurückholen will, der seine Vergangenheit hinter sich lassen will und vor allem frei sein will. Konsequent ist daher die Welt, wie sie der dritte Film zeigt, eine, in der Überwachung und Kontrolle eine wichtige Rolle spielen, in der immerzu die Sichtweise der Überwachungskamera oder das artifizielle Flimmern eines Computerbildschirms dominiert, der Informationen sammelt, auswertet und, wenn es nötig ist, gegen jemanden verwendet.

Entsprechend unruhig ist die Ästhetik, die Greengrass und Kameramann Oliver Wood weiterhin verfolgen. Das Fragmentarische und Hektische des Vorgängers spielt auch in Das Bourne Ultimatum eine wichtige Rolle und trägt sehr zur Spannung der Geschichte bei.

Credits

OT: „The Bourne Ultimatum“
Land: USA, Deutschland
Jahr: 2007
Regie: Paul Greengrass
Drehbuch: Tony Gilroy, Scott Z. Burns, George Nolfi
Vorlage: Robert Ludlum
Musik: John Powell
Kamera: Oliver Wood
Besetzung: Matt Damon, Julia Stiles, David Strahairn, Joan Allen, Scott Glenn, Paddy Considine, Edgar Ramírez, Albert Finney

Trailer

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„Das Bourne Ultimatum“ ist ein würdiger Abschluss der Filmreihe, der sich nahtlos an die Qualität seiner beiden Vorgänger anpasst. Paul Greengrass gelingt ein spannender Film, der schauspielerisch wie auch formal zu überzeugen weiß und nochmals zeigt, wie man über einen Bogen von drei Filmen, eine Geschichte unterhaltsam und packend erzählen kann.
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